Oh du fröhliche ? ……

So sehr ich die Vorweihnachtszeit liebe, muss ich doch mal einige Anmerkungen machen über nicht so besinnliche Strömungen, die mir immer wieder auffallen. Inzwischen gibt es auch zahlreiche Glossen in den Medien darüber.

Gemeint sind einmal die immer bunteren Beleuchtungen, die nicht nur Geschäfte und Weihnachtsmärkte haben, sondern auch in vielen Privatfenstern, Gärten, Hausgiebeln usw. am Abend ins Auge fallen. Das geht schon manchmal früh los, mit auf- und abflackernden Sternen oder so in den Fenstern. Was mir seit einigen Jahren auffällt, ist der Drive zu blau schimmernder Dekoration. Das ist Geschmackssache, manchen tun die Augen weh. Da war die junge Frau, die klagte, dass sie immer abends in die blauen Fenster gegenüber schauen muss. Leider hat sie keine Jalousien. Jetzt bemüht sie sich, einfach nicht mehr hinzusehen.

Was schrecklich, aber eigentlich schon wieder witzig ist, erlebe ich dieses Jahr täglich in der Nachbarschaft: Auf einer Wiese vor dem Haus sah ich abends zu Beginn es Advents einen überdimensionalen Schneemann aus Plastik, weiß, mit Schal, Zylinder, alles aufgemalt. Anderntags mittags fiel mir auf, der lag armselig zusammengefallen auf dem Boden. Ach Gott, dachte ich, da war ihm kein langes Leben beschieden! Denkste, abends erstrahlte er in alter Pracht! Ein Nachbarsjunge klärte mich auf, der wird jeden Abend aufgepumpt und beleuchtet und morgens sozusagen in Schlaf versetzt. Es kam mir wie bei einem Heißluftballon vor! Aber die Arbeit, die es macht!

[ad#300]Da fiel mir eine Reise nach Australien vor Jahren ein, ich schrieb voriges Weihnachten darüber. Da war Hochsommer, und für unser Empfinden wirklich alles kitschig geschmückt, so nach amerikanischem Vorbild. Aber dort passte es irgendwie hin, zu Sonne und Hitze. Da gehen die jungen Leute mit Nikolausmützen und Badehose an Christmas Eve zum Barbecue an den Strand! Es gibt ja dort auch meist künstliche Weihnachtsbäume!

Sehr stimmungsvoll sind schon lange vor Weihnachten die Häuser in den New England States an der amerikanischen Ostküste dekoriert. Mit Türkränzen, in schönem Grün, mit roten Schleifen, eine Freude fürs Auge! Aber dort ist um diese Zeit auch schon Winterwetter mit Schnee.

Dann die vielen Weihnachtsmärkte allenthalben, gerade die kleineren sind ja meist sehr schön. Da kenne ich viele sehr stimmungsvolle mit Holzbuden, Darbietungen, Lagerfeuer. Der Nikolaus kommt und die Engel, so wie es in meinem Heimatort am ersten Adventswochenende zelebriert wird. Alle Vereine helfen mit, es ist eine große Familie.

Je größer die Märkte, um so kommerzieller sind sie ausgerichtet. Da tönt die laute Musik vom Band über den ganzen Platz, massenhaft schieben sich die Touristen durch die Gänge zwischen den Buden. Für viele ist es schon lange ein Event wie ein Kegelausflug. Ich sah zu meinem Schrecken neulich samstags morgens in der Eisenbahn schon 50 km vor der nächsten Stadt ganze Klubs mit kreisenden Flaschen sich einstimmen auf den Weihnachtsmarkt-Ausflug. 

Auch in den Warenhäusern, die meist sehr aufwendig, aber auch oft sehr schön dekoriert sind, wird man beschallt, um die weihnachtliche Kauflaune zu fördern. Aber das sehe ich ganz legitim, die Kaufleute wollen ja auch den Umsatz, der jetzt am größten ist, fördern.

Wie dem auch sei, das sind nur ein paar Gedanken, die einem kommen. Deswegen ist es doch die schönste Zeit des Jahres, und die Geschmäcker sind halt verschieden! Ich sehe es grundsätzlich locker und wünsche allen eine schöne Weihnacht, so wie Ihr es mögt.

Foto: Kurt Bouda / pixelio.de

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