200 Jahre Fahrrad – von der Draisine zum E-Bike

Vor 200 Jahren, genau am 12. Juni 1817, fuhr Karl von Drais mit seiner Laufmaschine erstmals durch Mannheim und erfand die Urform des Fahrrades. Ein langer Weg bis zum E-Bike.

Es ist überliefert, dass er mit 13 – 15 Stundenkilometern auf seiner Draisine genannten Laufmaschine von Mannheim nach Schwetzingen fuhr. Eine Sensation! Die Ur-Form des Fahrrades war geboren, auch wenn sie eher den Laufrädern ähnelte, wie sie heute von Kleinkindern genutzt werden.

Der Freiherr von Drais hatte seine Laufmaschine aus Holz gebaut. Dennoch wog sie nicht mehr als ein Hollandrad heute. Bergab soll die Laufmaschine sogar schneller als ein Pferd gewesen sein. Apropos Pferd: Es heißt, dass für die Erfindung ausschlaggebend das Hungerjahr 1816 gewesen sein soll. In diesem Sommer wurde der Hafer so knapp, dass für die Pferde, das damalige Verkehrsmittel Nr. 1, kein Futter mehr vorhanden war.

Die Nachricht von der zweirädrigen Laufmaschine verbreitete sich in ganz Europa und veränderte die Mobilität der Menschen. Sie wurde zahlreich kopiert, im Alltag setzte sich das Laufrad aber nicht durch. Aber es sollen schon 1829 Rennen mit den Laufmaschinen stattgefunden haben, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 km über eine halbe Stunde.(Da das Laufrad in ganz Europa kopiert wurde, gelang Drais selbst kein wirtschaftlicher Erfolg mit seiner Erfindung!)

Erst Jahrzehnte später, als mehrere Erfinder an der Idee des Fahrrades mit Pedalen arbeiteten, wurde es endgültig bekannt. Auf der Weltausstellung 1867 in Paris wurde das Velocipedes, das erste Fahrrad mit Kurbeln und Pedalen ausgestellt. Erfunden von Pierre Michaux. Der soll bereits 1861 das Fahrrad mit Antrieb erfunden haben.

1870 entwickelte der englische Fabrikant James Starley das Hochrad, das den Fahrern aber einiges an Geschick abverlangte. 1885 entstand das „Rover“, von einem Neffen gebaut. Es war eine Niederrad mit einem Kettenantrieb und Hebelübersetzung. Noch heute ist das die Grundform für alle Fahrräder. Mit der Industrialisierung entstand dann die Möglichkeit einer Serienanfertigung.

Und dann wurde es zum alltäglichen Nutzverkehrsmittel und bestimmte das Straßenbild. Viele Jahrzehnte lang war es so, erst in den 1960er Jahren wurde das Rad zum Freizeit- und Kurzstreckenverkehrsmittel, wie es auch in seinen Anfängen war.

In den letzten Jahren erlebte das Fahrrad einen neuen Boom, die bmx-Räder, Montainbikes und vor allem die E-Bikes kamen groß raus.  Heute verfügen lt. Statistik des Verkehrsministeriums 80 Prozent aller Haushalte über mindestens ein Fahrrad. Insgesamt soll es 78 Millionen Räder in Deutschland geben. Zusätzlich sind noch drei Millionen E-Bikes auf Deutschlands Straßen unterwegs.

Foto: Instinktknipser / pixelio.de

 

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