70 Jahre – „Care“-Pakete – ein Gedenktag

748701_web_R_by_birgitH_pixelio.deWas nur noch die Älteren unter uns wissen oder die Jüngeren aus Erzählungen: Im Mai vor 70 Jahren wurden die ersten „Care“-Pakete verteilt. Es war eine lebenswichtige Sache für uns nach dem Zweiten Weltkrieg, es gab ja nicht viel.

Damals war es die Zeit der Hungerwinter und der rationierten Essensmarken. Vor allem die amerikanischen „Care“-Pakete sind auch mir noch in Erinnerung, Milchpulver, den buttergelben Chester-Käse, Kakao u.a. Rund 100 Millionen dieser Überlebens-Pakete wurden nach dem Krieg in ganz Europa verteilt. Zehn Millionen gingen zwischen 1946 und 1960 an Empfänger in Westdeutschland und West-Berlin.

Ins Leben gerufen wurde diese beispiellose Hilfsaktion von „Care“, einem Zusammenschluss von 22 amerikanischen Wohlfahrtsverbänden. Gegründet wurde „Care“ 1945. Zunächst kaufte man drei Millionen Armee-Rationspakete auf, die eigentlich für US-Soldaten in Japan gedacht waren. Die Spender mussten einen Empfänger in Europa angeben und sogar die Versandkosten von 15 Dollar tragen. Sogar der damalige Präsident Truman hatte 100 Päckchen gekauft.

1947 waren die Armeebestände aufgekauft. So stellte „Care“ eigene Rationen zusammen, die mehr auf die europäische Zivilbevölkerung zugeschnitten waren. Also keine Zigaretten und Kaugummi, sondern Milchpulver, Seife, Rosinen, Käse u.ä. 1948 hatten die Mitgliedsorganisationen von „Care“ beschlossen, dass die Pakete nicht mehr an bestimmte Adressen, sondern generell an Bedürftige in Europa verschickt wurden. Die Verteilung übernahmen Pfarreien, die Caritas und die AWO.

Übrigens: Die Hilfsorganisation „Care“ ist heute in rund 90 Ländern aktiv und setzt sich gegen Not und Armut ein. Sie arbeitet vorwiegend mit Mitarbeitern vor Ort und kauft die Hilfsgüter in den Projektändern ein.

Was für uns hier heute in weiter Vergangenheit liegt, hat alle, die es erlebt haben, geprägt. Ich erinnere mich, dass meine Mutter nie auch nur die kleinste Menge Lebensmittel verderben ließ oder weggeworfen hat. Auch mir, damals ein Kind, ist das in Fleisch und Blut übergegangen.

Foto: birgitH / pixelio.de

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