Alte deutsche Gemüse – nahrhaft im Winter

Heutzutage, wo man jedes Gemüse und Obst, was man begehrt, das ganze Jahr über importiert aus aller Welt haben kann, sind die guten alten deutschen Wintergemüse fast in Vergessenheit geraten. Das ist eigentlich sehr schade, denn in ihnen stecken wertvolle Inhaltsstoffe und Vitamine. Da sind nicht nur die klassischen Gemüsesorten wie Grünkohl, Weißkohl oder Rotkohl. Da gibt es die leckeren Steckrüben, die schon Mutter und Großmutter zu leckerem Eintopf verwandelten. Wer kennt die heute noch? Oder die Schwarzwurzel, die immer „der Spargel des kleinen Mannes“ genannt wird, dann die Roten Bete, die früher wie die Schwarzwurzel in keinem Garten fehlen durften. Heute kauft man beides oft einfachheitshalber im Glas. Die Pastinake ist nicht sehr bekannt, aber total lecker.

Schwarzwurzel: Die geschälte Schwarzwurzel ist wirklich äußerlich dem Spargel ähnlich. Man sollte, wenn man sie frisch zubereitet, was natürlich leckerer ist, zum Säubern und Schälen Handschuhe tragen. Ihr klebriger Saft lässt sich nämlich schlecht von den Händen entfernen. Sie kann gekocht werden oder auch roh mit etwas Zitronensaft und Mayonaise als Salat gegessen werden. Sie enthält viel Kupfer, was für die Knochen wichtig ist, sowie Mangan zur Entgiftung der Leber und Kalium für Herz, Muskeln und Nerven.

Rote Bete: Zugegeben, die Zubereitung ist etwas mühselig. Viele scheuen sich davor, denn die Rote Bete färbt die Finger rot beim Schälen und braucht erst mal eine Stunde, um ungeschält in Salzwasser die richtige Konsistenz zu bekommen. Aber der Aufwand lohnt sich, es ist  leckerer als aus dem Glas und diese rote Rübe ist auch reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Dann setzt sie auch mit ihrer roten Farbe schöne Akzente auf dem Teller. Das sie äußerst schmackhaft ist als Salat, als Gemüsebeilage und auch als Suppe, ist nur der Vollständigkeit zu erwähnen.

Die Pastinake: Leider nicht mehr so bekannt, dabei zählte dieses Knollengemüse bis zum 18.Jahrhundert zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln in Deutschland. Erst durch die Einführung der Kartoffel und der Karotte wurde sie immer weiter ins Abseits gedrängt. Aber beispielsweise in der Naturküche hat sie seit langem ihren festen Platz, vor allem wegen ihres würzig-scharfen Geschmacks. Die weiß- bis cremefarbigen Wurzeln werden dort als Würz- und Suppengemüse geschätzt. Sie wird wie Karotten zubereitet, und ist ähnlich wie die Kartoffel reich an Ballaststoffen und vielen Vitaminen sowie an Folsäure. Außerdem enthält sie viel Kalium.

Nun dürfen aber auch einige Rezepte aus der reichen Auswahl, die es für diese alten guten deutschen Wintergemüse gibt, nicht fehlen:

Gebratene Schwarzwurzel

Zutaten für vier Personen: 1 kg Schwarzwurzeln, 10 EL Olivenöl, 2 Zitronen, 6 TL Zucker, 200 g Feldsalat, Salz und Pfeffer.

Zitronen auspressen, 4 EL Zitronensaft mit Salz, 2 TL Zucker und Pfeffer mischen. 6 EL Olivenöl unterrühren. Restlichen Zitronensaft mit ca. 3 l kaltem Wasser in eine Schale geben. Schwarzwurzeln waschen, schälen und sofort in das Zitronenwasser legen. Feldsalat putzen, waschen und abtropfen lassen. Schwarzwurzeln mit Küchenpapier etwas trocknen und schräg in 2 cm lange Stücke schneiden. 4 EL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Schwarzwurzeln darin 4 – 5 Minuten rundherum anbraten. Mit 4 TL Zucker bestreuen, 2 – 3 Minuten karamelisieren. Die Wurzeln in eine Schüssel geben, mit der Vinaigrette beträufeln und mind. 10 Minuten marinieren. Feldsalat unterheben und servieren.

Rote-Bete-Suppe

Zutaten für vier Personen: 600 g Rote Bete, 1 l Rote-Bete-Saft, 4 Zwiebeln, 2 EL Butter, 400 g Sahne, 100 g Frischkäse, 2 Stück Ingwer (jeweils Pflaumengröße), 2 Äpfel, 4 TL gekörnte Gemüsebrühe, 4 EL Creme fraiche, Salz, Pfeffer.

Ingwer und Zwiebeln schälen und fein hacken. Zwiebeln in der Butter bei schwacher Hitze ca. 2 Minuten anschwitzen. Den Ingwer hinzugeben und mitbraten. Äpfel und Rote Bete schälen (Handschuhe anziehen am besten!), und klein schneiden. Beides in den Topf geben. Sahne, 300 ml Wasser, den Rote-Bete-Saft, Frischkäse und die Brühe hinzufügen. Alles aufkochen und dann ca. 15 Min. köcheln lassen. Die Suppe pürieren und ggf. noch etwas Brühe hinzugeben. Nochmals 5 Min. köcheln lassen, salzen und pfeffern. Auf dem Teller mit etwas Creme fraiche dekorieren.

Pastinaken-Möhren-Puffer

Zutaten für vier Personen: 600 gMöhren, 600 g Pastinaken, 2 EL Zitronensaft, 300 g saure Sahne, 300 g Joghurt, Kokosfett, Muskatnuss, Pfeffer, Salz, 160 g Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 8 – 10 EL Weizenvollkornmehl, 4 Eier, 4 Msp. Sesamsalz.

Pastinaken und Möhren schälen, fein reiben und mit Zitronensaft beträufeln. Die fein gewürfelten Zwiebeln mit den Eiern unter das Gemüse mischen. So viel Mehl dazugeben, bis die Masse etwas bindet. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Fett in einer Pfanne erhitzen und 1 EL Masse von beiden Seiten backen – etwas platt drücken. Den Joghurt mit der sauren Sahne verrühren und mit den zerdrückten Knoblauchzehen und dem Sesamsalz abschmecken. Joghurtsoße zu den Puffern servieren.

Da kann man nur sagen, ausprobieren und genießen!

Foto: Knipser 5 / pixelio.de

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