Dass die chinesische Kultur später als wir das Neujahr einläutet, ist ja bekannt. Dieses Jahr wird das chinesische Neujahrsfest am 10. Februar begangen. Dieses Jahr ist “ das Jahr der Wasserschlange“. Die Wasserschlange gilt in China als besonders klug, logisch denkend und kreativ. Durch ihre Nähe zur Erde ist sie auch ein Symbol der Weiblichkeit. Das „Jahr der Wasserschlange“ dauert dann bis zum 30.Januar 2014.

Offiziell gibt es drei freie Tage für die Bevölkerung, die Feierlichkeiten dauern bis zum 15. Tag des neuen Jahres und enden mit einem Laternenfest. Millionen von Chinesen reisen dann für die Festtage zurück in ihre Heimatdörfer zu ihren Familien und Verwandten. Dadurch wird jährlich die weltweit größte Völkerwanderung ausgelöst. Mein Neffe Jan, der in Schanghai lebt, fährt beispielsweise mit seiner chinesischen Frau und den beiden Söhnen acht Stunden zu den Eltern und Verwandten von Anny.

Es gibt viele besondere Bräuche zum Neujahrsfest, so werden trotz der in dieser Zeit herrschenden Kälte alle und Fenster offen gelassen. Man ist also gehalten, sich warm anzuziehen. Durch die offenen Fenster und Türen soll das Glück ins Haus kommen. Unglück vermeidet man beispielsweise, indem keine neuen Schuhe während der Neujahrstage gekauft werden. Das hat seinen Grund, da das Wort für Schuh dem Wort für schlecht, böse und ungesund sehr ähnlich ist.

Am Vorabend des Neujahrsfestes trifft sich die Familie hzu einem reichhaltigen Festessen, traditionell mit Hühnchen und Fleisch. Meine Freundin aus Singapur hat mir schon seit einiger Zeit die besonderen chinesischen Köstlichkeiten, die dann serviert werden, im Foto gezeigt. Bei dem Essen werden in rote Umschläge verpackte Geldgeschenke an die Kinder verteilt.

Vor Beginn des neuen Jahres zwischen 23 Uhr und Mitternacht verlassen alle das Haus, man nimmt damit die Spuren des alten Jahres mit ins Freie. Nach 23 Uhr werden die ersten Feuerwerke gezündet, das geht weiter bis spät in den nächsten Morgen. Der erste Tag des neuen Jahres wird traditonell im Kreise der Familie begangen. Man trifft sich morgens und begrüßt die Eltern ehrenvoll mit einem Neujahrssegen. Und dann gibt es wieder rote Umschläge, die sind dann für die verheirateten Mitglieder der Familie bestimmt.

Es gibt auch überall große Paraden mit Figuren. Ich hatte das Glück, in dieser Zeit in Hongkong zu sein und die Generalprobe einer solchen Parade zu erleben. Da stand das Jahr des Drachen bevor, und es wurden gefaltete große Papierdrachen durch die Stadt getragen. Es war fremd, aber sehr stimmungsvoll und interessant.

Foto: günther gumhold / pixelio.de