Die leckeren Eiswaffeln – woher kommen sie?

467108_web_R_by_Andreas Dengs_pixelio.deEin Eis ohne Hörnchen ist wie ein Sommer ohne Sonne, so sagen viele zu Recht. Da kommt eine interessante Berichterstattung gerade recht: Was vielen gar nicht bekannt ist, ein Familienunternehmen aus Hamm liefert seit über 100 Jahren die knusprigen Waffeln – sogar nach Finnland.

Im Jahre 1913 wurde die Firma von Fritz Jaspert gegründet und ist immer noch in Familienbesitz, in der dritten Generation. Dazu sagt die Familiensaga, dass sich Fritz Jaspert als 18-jähriger in die USA aufmachte. In New York traf er auf die ersten Eiswaffeln, die 1903 von einem Italiener erfunden wurden. Als er nach Hamm zurückkam, begann er 1913 Waffeln zu backen zum Eis schlecken. Sein Sohn entwarf später ein Firmenlogo, an dem seit 1940 nichts verändert wurde.

Es duftet schon gut nach Gebackenem, wenn man die Produktionsräume betritt. 230 000 Waffeln werden pro Stunde produziert. Da sind die Spitztüte ohne Rand, großes Karo, die Wellrandtüte Corona, die Rieseneiserkuchentüte, die Formen Olympia, Carolin, Elke, Heidi und noch viel mehr.

Eine Eiswaffel muss knusprig, stabil sein und eine feine Krume besitzen. Und natürlich vor allem unten dicht sein. „Industriewaffeln haben kein Herz“, so erklären die Inhaber, Dirk und Ulf Jaspert, beim Gang an den 34 Maschinen vorbei. Es gibt Großhersteller, die ausschließlich für Gefrierbetriebe, wie Langnese oder Schöller, herstellen. Dazu muss man wissen, dass gerollte Waffeln mit ihrem zackigen Rand da, wo sich die Teigschichten treffen, eine kleine V-förmige Einbuchtung bilden – genannt das Herz. Industriewaffeln haben einen glatten  Rand, da sie maschinell befüllt werden.

Bei rund 210 Grad werden die Waffeln ein bis eineinhalb Minuten gebacken, dann verströmen sie den perfekten Duft. In der anschließenden Qualitätskontrolle wird alles aussortiert, was nicht für gut befunden wird. Das, so berichten die Waffelbäcker, kaufen die Hammer gerne als „Bruch“, zwei Euro die große Tüte. Da erfährt der Besucher vieles Neue, was man gar nicht hinter den Eiwaffeln vermutet.

Interessant ist, dass die Waffeln importiert werden, sogar bis Finnland. Die Finnen essen nämlich pro Kopf viel mehr Eis als wir Deutschen. Eine Besonderheit sind die Ostfriesen, für sie werden Waffeln mit Anisgeschmack auf Wunsch hergestellt.

Jetzt im Sommer ist natürlich Hochsaison, da arbeiten 100 Mitarbeiter in drei Schichten, nur der Sonntag ist frei. Ideal sind Temperaturen ab 25 Grad, da mundet ja allen mal ein schönes Eis. Und auch sonst, ist es ein großer Genuss, auch einfach mal mit dem Eis auf der Hand, pardon im Waffelhörnchen, das schöne Wetter zu genießen.

Foto: Andreas Dengs / pixelio.de

 

 

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