Die letzten Cowboys in Spanien!

610203_web_R_B_by_Ulrich Wieber_pixelio.deIn Spanien erstreckt sich der Wildpark Coto de Donana auf 500 Quadratkilometern an der Costa de la Luz. Das sumpfige Küstenland ist seit jeher Heimat der Wildpferde. Hier fühlen sie sich so wohl, dass sie ausreichend Nachkommen zeugen, um die seltene Rasse zu erhalten. Wie zu lesen ist, zahlt die Nationale Vereinigung der Züchter jährlich 125 ooo Euro an den Nationalpark. Dafür kann sie dort 1.200 Pferde halten. Die Wildpferde leben das ganze Jahr über friedlich im Nationalpark. Im Sommer jedoch werden sie eingesammelt, was keine leichte Arbeit ist.

Es gibt es im Coto de Donana 900 Wildstuten, und 300 Fohlen. Jedes Jahr, am 26. Juni, werden sie zusammen getrieben. Der jährliche Auszug der Stuten aus dem Nationalpark ist ein Event für Reiter und Zuschauer mit 500-jähriger Tradition, dem Saca de las Yeguas. Beim Zusammentreiben am Vortag kommt richtig Cowboy-Stimmung auf. Die Männer pfeifen, Staub wirbelt auf – Wildwest-Atmosphäre in Spanien. Viele Hobby-Cowboys sind schon von Kind an dabei. Abends werden die Pferde in einem riesigen Gatter versammelt.

Am nächsten Morgen werden die Pferde zum Wallfahrtsort El Rocio gebracht, wo sie von mindestens 1000 Dorfbewohnern und ebensoviel angereisten Zuschauern erwartet werden. In El Rocio sieht es dann aus wie in einem Westernfilm, auch mit Sandstraßen für die unbeschlagenen Pferde. Dann plötzlich eine riesige Staubwolke und Pferdegetrappel bis zur Plaza. Über Lautsprecher segnet der Priester die Tiere.

Die Reiter bringen die Pferde weiter in den Pinienwald von Almonte. Am Abend geht es dann durch die Straßen des Ortes. Anschließend werden die Tiere gezählt, geputzt, beschlagen und bekommen den Schweif gekürzt. So kommen sie auf den traditionellen Pferdemarkt. Liebhaber aus ganz Spanien lassen es sich nicht nehmen, dort Stuten und Fohlen zu kaufen, meist so etwa 200. Die anderen werden zurück in den Nationalpark gebracht, wo sie ein Jahr die Freiheit genießen können.

Wer Interesse hat, den Nationalpark und überhaupt Andalusien zu besuchen: Eurowings fliegt von Köln/Bonn direkt nach Jerez de la Frontera. Näheres auf www.donanavisitas.es. Wikinger-Reisen bietet eine 13-tägige Wanderstudienreise nach Andalusien an, Gebeco eine achttägige.

Mit großem Interesse habe ich über dieses Event und die wunderbare Gegend gelesen.

Foto: Ulrich Wieber / pixelio.de

 

 

 

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