Engel begleiten Dich – auf der Oberschwäbischen Barockstraße

412936_web_R_by_Carsten Przygoda_pixelio.deMeine absolute Lieblingslandschaften in Deutschland sind Oberschwaben und der Bodensee. Besonders die Oberschwäbische Barockstraße ist, wer den üppigen Barock liebt, ein  wunderbares Erlebnis. Sie wurde 1966 ins Leben gerufen, feiert also 50-jähriges Jubiläum. Damals waren Ferienstraßen in Mode gekommen, es wurden die Weinstraße und die Romantische Straße u.ä. erfunden. Man sollte auch die inländischen Sehenswürdigkeiten kennen lernen.

Auf der Oberschwäbischen Barockstraße folgt man tatsächlich einem Engel – einem Putto, wie er besonders auch in meiner Lieblingskirche Birnau am Bodensee zu bestaunen ist. Hier führt ein gelber Putto auf türkisgrünem Grund auf vier Routen 760 km zwischen Ulm und dem Bodensee sowie der Schwäbischen Alb und Kempten im Allgäu zu barocken Sehenswürdigkeiten. Auf 50 Stationen gibt es prunkvolle Residenzen, Schlossgärten, auch liebliche Dorf-Kapellen (Steinhausen), prachtvolle Bibliothekssäle und bombastische Basiliken zu sehen. Alle aufzuzählen, wäre zuviel, aber einige besondere sollen hier genannt werden.

Hinter Ulm führt der Weg zum ehemaligen Benediktinerkloster Wiblingen. Der in Blau und Gold gehaltene Bibliothekssaal mit prunkvollem Deckenfresko ist wunderbar ausgemalt. In Weingarten, einem meiner Lieblingsorte, den ich oft besucht habe, steht Deutschlands größte Barock-Basilika. Sie wurde Anfang des 18.Jahrhunderts inmitten einer alten Klosteranlage errichtet. Im Altar, sichtbar hinter einem Fenster ist die allerheiligste Reliquie, das Heilige Blut Christi, zu sehen. Einmal im Jahr, am Tag nach Christi Himmelfahrt, am sog. Blutfreitag, wird diese Reliquie beim Blutritt als Segnung durch die Fluren getragen. Das ist in der Region ein ganz großes Erlebnis: Etwa 7.500 Reiter im Frack, mit Schärpen, viele Meßdiener mit den Priestern aus der ganzen Region, alle zu Pferd, nehmen teil. Viele Orte haben nur für diesen Anlass einen Verein und Pferde. Ich durfte mit einer Freundin, die dort wohnt, viele Male an diesem großen Ereignis teilnehmen. Es ist mir unvergesslich!

Die Basilika Weingarten hat auch die größte Barockorgel Süddeutschlands, ihr Klang gilt als einer der schönsten Europas. Wie auch in anderen Klöstern der Barockstraße leben seit einigen Jahren hier keine Mönche mehr. (Ich habe in den Jahren, wo ich Weingarten besuchte, noch welche angetroffen.) Jetzt sind in einem Trakt des ehemaligen Klosters Gästezimmer eingerichtet.

Aber nicht nur Klöster und Kirchen gibt es auf der Barockstraße zu bewundern. Damals wollten nämlich die weltlichen Herren mit dem Klerus mithalten und ihre weltliche Macht auch prachtvoll demonstrieren. So entstanden auch prächtige Schlösser neu oder wurden umgebaut.

Von Weingarten ist es nicht weit nach Meersburg, wo es auch zwei Schlösser gibt. Dann muss man einfach noch auf die Blumeninsel Mainau mit dem dreiflügeligen Barock-Schloss. Dieses ließen Ritter des Deutschordens Mitte des 18. Jahrhunderts bauen. Heute ist es, wie eigentlich wohlbekannt, im Privatbesitz der Fürstenfamilie Bernadotte. Beeindruckend sind hier die weltbekannten Blumenanlagen. Im Jubiläumsjahr finden auch spezielle Führungen um das Schloss statt.

Wer über alle Stationen Infos möchte, federführend ist die Oberschwaben-Tourismus-GmbH. Im Netz Infos: www.barockstraße2016.de.

(Das Photo zeigt übrigens die Basilika Weingarten).

Foto: Carsten Przygoda / pixelio.de

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