Nachnamen – hier und anderswo….

455724_web_R_K_by_Thorben Wengert_pixelio.deWie entstehen eigentlich die Nachnamen? Gerade jetzt bei der Fußball-EM hat man über die Namen der sagenhaften isländischen Spieler gestaunt. Oder warum haben die Spanier meist zwei Nachnamen? Da gibt es eine interessante Zusammenstellung des Zentrums für Namensforschung in Leipzig!

Warum gibt es überhaupt Nachnamen? Früher war das nicht nötig, etwa vor 700 Jahren, da waren die Dörfer klein und jeder kannte jeden mit dem Vornamen. Aber als immer Menschen in einem Ort wohnten, musste man sich etwas überlegen. In Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern, gibt es vier Möglichkeiten, nach denen Nachnamen gebildet werden:

Einmal – der Vorname des Vaters wird zum Nachnamen des Kindes. Etwas Karl Walter. Oft hängt an solchen alten Vornamen noch ein „s“, wie Walters. Denn anfangs sprach man von Karl, Walters Sohn. Oder der Heimatort wird zum Nachnamen, oder man nahm Plätze als Nachname, wie Brücke, dann hieß man etwa Brückner. Oft findet man auch den Beruf als Nachnamen, wie Schmied, daraus wurde dann Schmidt. Oder auch Eigenschaften, wie Groß, weil derjenige besonders groß war. In Deutschland, so das Namensforschungszentrum, stammen die 15 häufigsten Nachnamen von Berufen ab.

Um nochmal auf Island zurückzukommen: Hier bekommt man als Nachname den Vornamen des Vaters: Jons Vater heißt beispielsweise Gudmundur, dann heißt der Sohn Jon Gudmundsson. Die Mädchen bekommen ein dottir, also Tochter, an den Nachnamen angehängt. Also Gudmundsdottir. Selten bekommt man auch den Vornamen der Mutter als Nachnamen. Nun ist es es aber gerade in Island so, dass jeder jeden mit dem Vornamen anredet. Deshalb war es auch für die Spieler der Fußballmanschaft ganz ungewohnt, dass ihr Nachname auf dem Trikot stand.

Dann Spanien, wo fast alle zwei Nachnamen haben. Meistens stammt der erste Name vom Vater, der zweite von der Mutter. Da wird ein Beispiel genannt: Enrique López Dali und Maria Ortiz Cabra heiraten. Jeder behält seinen Namen. Sie bekommen eine Tochter: Ana. Sie heißt nun: Ana López Ortiz. Ana Geschwister haben denselben Nachnamen wie sie. Ana gibt an ihre Kinder irgendwann ihren ersten Nachnamen, also López,  weiter. Seit einigen Jahren nimmt man es nicht mehr so streng. Übrigens benutzen die Spanier im Alltag meistens nur den Vornamen und den ersten Nachnamen.

Russland ist auch interessant, hier haben die Menschen oft zwei Nachnamen: den Vatersnamen und den Familiennamen. Also – ein Mann namens Wladimir hat einen Sohn Aleksej und eine Tochter Svetlana. Aleksej hieße dann Wladimirowitsch, also Sohn von Wladimir, und Svetlana hieße Wladimirowna, also Tochter von Wladimir. Dahinter kommt dann noch der Familienname. Häufige Familiennamen sind beispielsweise Popow, Smirnow, oder Iwanow. Bei den Mädchen wird dann noch ein „a“ drangehangen. Also Svetlana heißt dann: Svetlana Wladimirowna Iwanowa. Das ist ja ganz schön kompliziert.

Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

 

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