Nun ist es endlich wieder soweit, am 19.09. hat Oberbürgermeister Dieter Reiter pünktlich um 12 Uhr das erste  Bierfass angestochen. Mit dem traditionellen Ruf „O´zapft is“ ist das Oktoberfest eröffnet. Seinen Wunsch, dass es eine friedliche „Wies`n “ sein möge, lässt er folgen. Das erste Bier bekommt immer der bayrische Ministerpräsident.

Bevor es richtig los geht, fahren die Wirte der Festzelte auf geschmückten Wagen, gezogen von den kräftigen Brauhausgäulen in einem Umzug von der Münchner Innenstadt auf das Festgelände. Natürlich musikalisch begleitet von den schönen bayrischen Trachtenkapellen.

Und schon strömen sie alle herein, Prominente und Politiker lassen sich gerne blicken. Aber auch der Bayer an sich fiebert diesem Fest entgegen. Es ist einfach ein Muss, auf die „Wies`n“ zu gehen. Natürlich in Dirndl und Lederhosen, da gibt es die traditionellen, aber auch ganz verrückte Kreationen. Menschen aus aller Welt reisen an, um dabei zu sein. Man rechnet wieder mit sechs Millionen Besuchern, damit ist das Oktoberfest das größte Volksfest der Welt.

Da drängen sich die Besucher in den Festzelten und bei den Fahrgeschäften. Ein riesiges Kettenkarussell, die Riesenräder, Achterbahnen und viele Attraktionen locken, auch die Stände mit Weißwürsten oder den bekannten Lebkuchenherzen sind immer belagert. In den Zelten muss natürlich eine Maß getrunken werden. Obwohl diese jedes Jahr teurer werden, das macht dann auch nichts. Fassungslos kann man zusehen, wie die Kellnerinnen wahnsinnig viele Maßkrüge auf einmal durch die Menschenmengen schleppen. Nicht zu vergessen eine deftige Haxe, ein Hendl oder eben die guten Weißwürste.

Wenn einer sich wundert, dass das Oktoberfest schon im September beginnt, das ist seit 1872 so. Denn im Oktober ist es oft kälter und das Wetter schlechter als im September. Der Name wurde aber beibehalten. Das Fest wird immer am Samstag nach dem 15.September eröffnet und endet am ersten Sonntag im Oktober, in diesem Jahr am 4. Oktober.

Da lohnt es sich auch, mal nachzublättern, was der Ursprung dieses beliebten Festes ist – nämlich eine Hochzeit! Im Jahre 1810 heiratete der Sohn des damaligen Bayernkönigs, Ludwig, seine Therese. Die Münchner feierten fünf Tage lang in der ganzen Stadt. Am letzten Tag, am 17. Oktober, gab es auf einer Wiese ein Pferderennen. Zu Ehren der Braut wurde diese Wiese „Theresienwiese“ getauft. Die Wiese ist zwar verschwunden, aber das Festgelände heißt immer noch so – und auf Bayrisch sagt man „Wies`n“ zum Oktoberfest.

Und weil es so schön war, wurde im Jahre 1811 wieder ein Pferderennen veranstaltet. Das war der Anfang des Oktoberfestes. Im Laufe der Zeit kamen kamen Karusselle und Buden dazu, und das Fest wurde immer größer und bekannter.

Inzwischen gibt es Oktoberfeste in vielen anderen Städten auf der ganzen Welt, sogar in China, den USA und Brasilien. Meist werden sie von deutschen Auswanderern veranstaltet. Keine Frage aber, das Münchner Original ist das beste.

Foto: Wolfgang Dirscherl / pixelio.de