Rocky Mountains – auch im Winter ein Highlight

Wer wie die Verfasserin  die Rocky Mountains kennt und liebt, zwar im Sommer,  kann sich gut auch gelungene Winterfreuden hier vorstellen. Hier lernt man, wie Naturschutz und Wintersport auch vereint werden.

Besonders bekannt ist Lake Louise im Südwesten der Provinz Alberta. Das Skigebiet liegt innerhalb des Banff Nationalparks, der ein streng geschützter Bereich ist, in dem die Natur so geschützt ist, dass kein Baum ohne Erlaubnis durch die Parkverwaltung gefällt werden darf. Auch die Kapazität wurde begrenzt. Der Sessellift muss mit gedrosselter Geschwindigkeit fahren.

Da ist die Piste auch am Nachmittag noch wie frisch präpariert „groomed“, wie man hier sagt. Es gibt fünf Möglichkeiten für alle Schwierigkeiten. Man hat einen gigantischen Ausblick – denn das Tal ist nicht, wie in den Alpen so oft, gerodet und besiedelt.

Für den normalen Skifahrer kommt während der Fahrt eine Abzweibung – links eine blaue Piste, rechts eine schwarze, der Mens Downhill, die Weltcup-Abfahrt der Herren. In jedem Jahr finden hier zu Beginn der Wintersaison die FIS-Weltcup-Skirennen im Abfahrtslauf und Superriesenslalom statt. Die Strecke wird brutal – die Profis heben hier ab. Als Normalfahrer setzt man lieber viele Schwünge in den Hang, um das Tempo  rauszunehmen.

Dass hier überhaupt Lifte laufen, auch in anderen Skigebieten, zeigt, dass die Schutzgebiete nicht so strikt wie im deutschen Raum geschützt sind. Aber die Behörden und Betreiber handeln Kompromisse aus, um die Natur zu schützen. Trotzdem soll der kommerzielle Erfolg nicht gefährdet werden.

Neben Lake Louise liegen zwei weitere Skigebiete – Norquai und Sunshine Village in  der Nähe von Banff, beide im Nationalpark. In Sunshine Village ist es im Tal schattig und kalt. Man fährt in Achter-Gondeln rauf ins Skigebiet. Dort gibt es Lodges und Restaurants. Das besondere ist, dass das Skigebiet auf der kontinentalen Wasserscheide liegt. Hier fließen die Bäche auf der einen Seite des Berges in Richtung Pazifik, auf der anderen in Richtung Arktischer Ozean. Deshalb kommt man hier auch ganz ohne Kunstschnee aus. Dazu benutzt man Zäune, wie sie hier bei Schneeverwehungen eingesetzt werden. Dazwischen haben sich Schneehaufen gebildet. Der Wind bläst den Schnee fort, aber hinter den Zäunen bleibt er liegen und kann dann zum Präparieren der Piste gebraucht werden.

Das kleinste Skigebiet Banffs ist Mount Norquai. Ein Besuch lohnt sich besonders an windigen Tagen, denn  das Areal ist gut durch die Bergflanken abgeschirmt. Es ist bekannt für seine zum Teil auch steilen Pisten, hier trainieren die Ski-Renn-Teams. Nicht vergessen sollte man, mit dem „North American“, einem altertümlichen Sessellift hochzufahren. Ein Muss ist Einkehr im Cliff House Bistro, einem nierenförmigen Restaurant im 50er Jahre-Design.

Hier hat man einen tollen Blick auf Banff und die unvergleichliche Landschaft. Ruhe liegt über dem Tal. Aber dann kann es passieren, dass wie ein Nebelhorn die Hupe eines Zuges heraufschallt. Man wähnt sich in einem Western, aber es ist Soundtrack zum Skifahren im Wilden Westen. So hat es ein Chronist so treffen formuliert.

Foto: Campomalo / pixelio.de

 

 

 

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