Sao Thomé und Príncipe – schöne Inseln am Äquator

213367_web_R_by_Lothar Henke_pixelio.deLeider kommen noch wenige Touristen in die zauberhafte Welt der Inseln Sao Thomé und Príncipe, im Golf von Guinea vor Afrika. Dabei ist es ein verstecktes Paradies. Ein sehr guter Reisebericht macht aber neugierig, mehr darüber zu erfahren. Erst mal die Geschichte und Näheres über den Inselstaat:

Knapp 190 000 Menschen leben hier, die meisten sind Nachkommen von Sklaven. Die portugiesischen Kolonialherren brachten sie einst aus Angola und von den Kapverden auf die Inseln. Hier mussten sie im malariaverseuchten Regenwald auf den riesigen Kakao- und Kaffeeplantagen schuften.

Nun feiert Sao Tomé dieses Jahr 40 Jahre Unabhängigkeit, aber das Land ist verarmt, die Plantagen produzieren kaum noch etwas. Was aber immer geblieben ist, ist die Schönheit der zwei Inseln. Und es gibt auch tatkräftige Einwohner, die für die Wiederbelebung der Insel was auf die Beine bringen. Beispielsweise die alten Verwalterhäuser von Plantagen renovieren, in Hotels und Restaurants umwandeln. Ein Musterbeispiel ist Joao Carlos Silva, er ist Feingeist und Faktotum, hat ein Kulturhaus in der Hauptstadt eröffnet, moderiert eine Kochshow im portugiesischen Fernsehen und serviert in seinem Restaurant ein 15- bis 20-gängiges Menü aus einheimischen Erzeugnissen. Er ist ein Botschafter der Welt, denn er hat die Welt hinter dem Horizont gesehen. Das unterscheidet ihn von so vielen Saotomesen. Viele schaffen es nicht einmal in ihrem Leben auf das knapp 200 km entfernte afrikanische Festland zu kommen.

Um so mehr freuen sie sich, wenn sie einem Touristen begegnen. Vor allem, wenn er Portugiesisch spricht, denn die meisten sprechen keine andere Sprache. Niemand vergisst zu fragen, ob man sich wohlfühle hier und man solle doch wiederkommen. Schließlich ist der Tourismus eines der wenigen Potenziale, die Hoffnung auf einen Ölboom hat sich nicht erfüllt. Aber bisher kommen pro Jahr etwa 15 000 Touristen in Afrikas zweitkleinsten Staat. Zu abgelegen und unbekannt ist Sao Tomé. 2014 hätte die Zahl höher sein können, seit Juli gibt es vier statt zwei Direktflüge nach Europa pro Woche. Aber dann kam Ebola, und obwohl kein einziger Fall auf Sao Tomé vorkam, brachen die Besucherzahlen ein.

Das ist eigentlich ungerecht, denn gerade für Afrika-unerfahrene Reisende ist der schöne Inselstaat das beste Ziel dieses Erdteils. Nicht nur wegen der weißen Palmengesäumten Strände. Die Kriminalität geht gegen null, wo findet man das sonst noch? Es gibt keine bedrohlichen Krankheiten und überall gute Unterkünfte. Mit viel Idealismus haben etliche Einheimische trotz der hohen Kreditzinsen von Sao Tomé Plantagenhäuser und alte Villen gerettet. Nun hat auch ein südafrikanisches Unternehmen, das im Norden ein Luxusresort betreibt, vor, in den nächsten Jahren mehrere Hotels zu eröffnen. Man baut auch zur Zeit den winzigen Flughafen von Principe aus. Dann werden diese schönen Inseln näher an den Rest der Welt rücken. Das kann man ihnen gönnen.

Wer Interesse hat: Direktflüge von Europa nach Sao Tomé gibt es nur ab Lissabon. Dreimal pro Woche mit TAP, einmal mit STP Airways. Inklusive der Anreise nach Lissabon kosten die Tickets 900 Euro. Betreffs Unterkunft: Die meisten Hotels auf beiden Inseln haben einfachen westlichen  Standard. Außerdem gibt es mehrere Luxushotels- und Resorts. Die Preise liegen von 50 Euro pro Doppelzimmer bis zu 300 Euro im Luxusresort Bonboom.

Den einzigen, aber hervorragenden Reiseführer gibt der britische Bradt-Verlag heraus, erhältlich im Online-Versand.

Foto: Lothar Henke / pixelio.de

 

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