Über den Wolken…….

Das flugzeugunsterbliche Lied von Reinhard Mey besingt die grenzenlose Freiheit des Fliegens – über den Wolken. Das ist natürlich wunderbar, aber für die Wirklichkeit gibt es auch da Grenzen. Gemeint ist das Benehmen im Flugzeug. Da sollten schon gewisse Regeln eingehalten werden. Grenzenlos ist wohl nur für jemand, der allein unterwegs ist. Aber wo viele Menschen für Stunden zusammen sind, ist schon Benimm angebracht.

Gerade rechtzeitig zur Ferienzeit war eine interessante Zusammenstellung von diversen Punkten zu lesen: Da wäre die Platzwahl – Bitte vorher überlegen, was der richtige Platz ist, am Fenster, vorne, viel Beinfreiheit. Für Flugängstliche gibt es sogar die Maxime, wer vorne sitzt, hat mehr Chancen, bei einem Unglück zu überleben, das fand eine Studie der Universität Greenwich heraus. Aber ehrlich, wenn Sie Ihren Wunschplatz nicht bekommen haben, sollten Sie nicht versuchen, den Nachbarn zum Tauschen zu überreden. Das ist einfach unhöflich.

Wer sich für einen Platz vorne entschieden hat, wartet beim Einstieg ab, bis sich die hinteren Reihen gefüllt haben. So kommt jeder schneller an seinen Platz und muss nicht über die einräumenden Passagiere klettern. Aber mal ehrlich, haben Sie so viel Rücksicht schon mal erlebt? Ich nicht, auf vielen Flügen weltweit!

Armlehnen sind so ein Problem, da gibt es manchmal richtigen Kleinkrieg. Das kann man doch auch freundlich lösen. Der Reiseverlag Marco Polo rät, dem Fluggast auf dem Mittelplatz doch beide Armstützen zu überlassen, er ist schon genug bestraft! Ähnliches gilt für das Lesen einer Zeitung. Wer beide Lehnen gnadenlos beansprucht, die Zeitung weit ausbreitet, ist ein echter Platztyrann. Tipp: Die Zeitung auf ein Drittel zusammen falten, so dass nur der Artikel übrig bleibt, den man lesen will.

Die Macht über die Sonnenblende hat der Fenstersitzer. Aber auch das hat seine Grenzen. Schlafen die Mitreisenden in seiner Nähe, sollte er die Sonnenblende nicht einfach aufreißen. Sollte !!

Dann die Unterhaltung: Es ist nett, kurz Hallo zu den Nachbarn zu sagen, aber kein Dauergespräch anfangen, wie es so mancher tut. Es muss sich einfach ergeben. Haben Sie andererseits auch keine Scheu davor, wenn Ihr Nachbar nicht aufhört zu plappern und Sie wollen kein Gespräch, ihn höflich daran zu erinnern, dass sie schlafen oder lesen etc. wollen.

Das leidige Thema Rückenlehnen – Sie kommen plötzlich und unerwartet, die renitenten Rückenlehnen-Rüttler! Mancher muss sich unbedingt an der Rückenlehne des Vordermannes schwungvoll hochziehen, um aufzustehen. Selbst das Online-Portal Knigge warnt: Werden Sie kein Rückenlehnen-Rüttler! Genauso ist es mit dem Schlafen: Es gibt die unterschiedlichsten Schlaftypen, laute Schnarcher, anschmiegsame Schulter-Schläfer und die tief schlummernden Halbtoten. Im Notfall wecken Sie diese freundlich, aber bestimmt auf.

Haben Sie Nachsicht mit Kindern, auch wenn es manchmal schwer fällt. Meist sind die Eltern schon bemüht, den Nachwuchs zu beruhigen. Aber die Kids sind aufgeregt, haben entweder Angst oder, was schlimmer ist, Langeweile. Reiseführer empfehlen: Eine vorausgeschickte Entschuldigung mit dem Versprechen, sich um Besserung zu bemühen, beruhigt auch hitzige Gemüter.

Dann mein Lieblingsthema: Schon immer habe ich mich fremdgeschämt und aufgeregt über die vollkommen unnötige Klatscherei nach einer Landung. Es mag ja nett gemeint sein und man kommt sich cool vor, ist aber wirklich fehl am Platze. Man klatscht ja auch nicht, wenn der Bäcker sein Brot gebacken hat, so wird es im Beispiel dargestellt. Da sind sich alle Ratgeber einig. In Onlineforen für Piloten, wie dem Münchner MUC, wird zudem darauf hingewiesen, dass das Klatschen im Cockpit sowieso nicht zu hören ist. Man sollte seine Anerkennung lieber dem Service-Personal zu verstehen geben.

So, nun allen einen schönen Flug!

Foto: Thorsten Klemm / pixelio.de

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