Über den Wolken …..Reinhard Mey in concert

mey„Über den Wolken…“, wer kennt dieses herrliche Lied nicht? Selbst junge Leute wissen es einzuordnen, dass es der größte von vielen Hits von Reinhard Mey ist! Der begnadete Liedermacher, mit dem ich jung war und älter geworden bin, ist auf Tournee. Das hat mich sehr begeistert, drei Jahre habe ich darauf gewartet. Viele Konzerte bisher gesehen, oft auf Stehplatz, wenn es wie immer zuletzt absolut keine Karten mehr gab. Diesmal habe ich dank Internet bereits  vor über einem Jahr innerhalb kurzer Zeit großes Glück gehabt und die sage und schreibe letzte Karte von 2.400 ergattert!! – Für die Philharmonie in Köln, die wie immer die Besucher anzog, um ihn zu hören und sehen. Erstaunlich viele jüngere Leute, was sehr erfreulich ist und die, die ihn wie ich seit Jahrzehnten mögen. Reinhard Mey, schlaksig wie eh und je, ein bisschen weißere Haare, 71 Jahre inzwischen, und sofort waren alle in seinem Bann! Er singt den Leuten aus der Seele, ohne ihnen nach dem Mund zu reden, so wurde er zitiert. Und das stimmt wie immer. Seine lyrischen Bekenntnisse, ein Mix aus Neuem und Altem, fesseln wie eh und je. Er setzt auf Melancholisches und Erheiterndes, manches ist ein Stück weit seine Lebensbeichte. Damit fand er viele Leidensgenossen und Weggefährten im Saal, das war hörbar.

Diese Übereinstimmung unter den Gästen ist so einzigartig, weil er mit sensiblem Blick alles und jedes, manches scheinbar Nebensächliche so brillant im Text sowie in der Melodie in Szene setzen kann, dass man sich wie in einem Film wiederfindet. Meist sind es Geschichten, die Dir und mir auch passieren könnten. Da ist die Geschichte von den guten Kühen, die in den Himmel kommen, vom Biker, von seiner Kindheit. Reinhard, was soll nur aus dir werden, nur ein Spielmann möchte er sein. Den Rheinländern hat hörbar auch dieses Lied gut gefallen, dass er über einen Sänger, den Mann mit dem Holzfällerhemd, brachte. Da weiß jeder, wer gemeint ist. Er würdigt darin, dass „Wolle“ seiner Ehefrau treu geblieben ist:“ Sie ist noch dieselbe, er hat sie nicht ausgewechselt für ein junges Huhn, wie das Minister und Geldsäcke tun.“

Die Gedächtnisleistung des Barden ist absolut bewundernswert, zwei Stunden allein mit der Gitarre, alle Lieder selbst getextet und vertont. Um so mehr zu achten, da die Texte durchweg eine hohe inhaltliche Qualität haben. Da bleibt nur zu hoffen, dass, wie ich hörte, Reinhard Mey wohl noch nicht vorhat, aufzuhören. Das wäre auch zu schade, dafür ist sein Schaffen zu großartig.

Foto: Rüdiger(Roger)Uwe Eichler / pixelio.de

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