Wo man wieder Kind sein kann…

Was las ich da neulich zu meiner Verblüffung – Es gibt Feriencamps für Erwachsene!! Kein Handy, dafür Mehrbettzimmer und Lagerfeuerromantik. Wer Urlaub im Ferienlager macht, reist zurück in die eigene Kindheit und Jugend.

Da geht es wirklich zu wie früher – mit Gemeinschaftshütten, es werden die 90er Jahre Hits gespielt und die Bravo geht rum zum Lesen. Die Stimmung ist ausgelassen, albern sein gehört dazu. Da muss man sich natürlich als gestandener Erwachsener erst mal wieder dran gewöhnen, denn als Kind war das alles irgenwie leichter, so hört man sagen.

Im richtigen Leben sind eben die 90er Jahre längst vorbei. Die meisten in den Camps sind in den 20ern und 30ern, die meisten Frauen, wie gesagt wird. Die wirklichen Namen werden gleich bei der Ankunft sozusagen abgegeben, zusammen mit ihrem Smartphone. (Was ich am allerbesten finde!!) Der neue Fantasiename sei der erste Schritt zum Ausbruch, so erklären die Organisatoren. Die Handys werden in braunen Tüten gesammelt und mit einem roten Siegel verschlossen. Wer standhaft bleibt, wird belohnt – Jeder, der es schafft, die Tüte bis zum Ende des Camp-Wochenendes nicht zu öffnen, bekommt eine feierliche Urkunde.

Da geht es auch hauptsächlich darum, eben ums Abschalten. Das Ferienlager für Erwachsene soll Freiraum schaffen und bis vier Tage Abstand zu Beruf und Alltag. So darf man ein Stück weit wieder Kind sein.

In den Camps gibt es, eben als Kontrast, meist Holzhäuser mit sechs Personen im Schlafraum, halt wie früher, und nach Geschlechtern getrennt. Auch Gemeinschaftsduschen. Wer hierhin kommt, sollte willens sein, sich auf alles einzulassen.

Vor allem geht es um Freiheit in der Natur, ohne Stress, auch von Freizeitstress soll es abhelfen. Es gibt zwar ein Tagesprogramm: Yoga, kreatives Schreiben, Beach-Volley-ball, Tischtennis, Steine bemalen und Traumfänger basteln. Doch kann natürlich jeder machen, was er möchte, im Gegensatz zum Kinderferienlager. Einfach sich an schönen Dingen freuen.

Was wichtig ist – die Grundsatzregel lautet, dass man nicht über den Beruf spricht! Das empfinden die meisten als angenehm. So ist jeder gleich und viel lässiger. Was oft gemacht wird in einzelnen Camps, ist Lagerfeuer. Das Feuer knistert, die Atmosphäre auch! Tiefe Blicke und Flirts nicht ausgeschlossen, also alles genau wie es früher war.

Es gab auch eine Aufstellung der verschiedenen Angebote: Süsel und Usedom – das Camp „Breakout“, das auch in dem Artikel beschrieben wurde. Das Ferienlager „Lüneburger Heide“ nennt sich „Sommerjung“ hat viele Spiele im Angebot, von Mandalas malen bis Fußball. In Franken gibt es das Ferienlager „Treffpunkt Draußen“, Völkerball und Nachwanderung inklusive. Im Taunus kann man am „Sommercamp 18+“ teilnehmen.

Die meisten Camps dauern ein Wochenende bis zu vier Tagen. Die Kosten liegen normalerweise zwischen 200 und 300 Euro – inklusive Verpflegung. Wer interessiert ist, kann ja mal googeln. Die Angebote haben sicherlich eine Website. Dann auf zur Zeitreise!

Foto: Dieter Schütz / pixelio.de

 

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