Zipp-Zapp – der Reißverschluss

Was uns allen heute selbstverständlich ist, wurde vor 125 Jahren in Amerika erfunden. Davor mussten besonders die Damen mit Unmengen Knöpfen kämpfen, aber wer was auf sich hielt, hatte ja eine Zofe! Das Urmodell bestand aus zwei schweren Metallketten mit Schiebern. Übrigens, das wurde von Whitcomb Judson, weil er sich immer ärgerte, dass er seine Schuhe umständlich binden musste. Das fiel im schwer, weil er leider ziemlich dick war.

Er hatte einen Gesinnungsgenossen, Lewis Walker, der ihm half, eine Fertigungsfirma zu gründen. Doch von dem markigen Werbeversprechen „Ein Zug und fertig“ war der Ur-Reißverschluss noch weit entfernt! Die Kinderkrankheiten der ersten Modelle gingen so weit, dass die Nutzer entnervt waren. Um weiter bestehen zu können, musste man auf die Produktion von Knöpfen umsteigen. Judson zog sich aus dem Geschäft zurück und starb 1909, ohne den Siegeszug seiner Erfindung miterleben zu können.

Erst als man von Schuhreißverschlüssen auf Kleidungsstücke ausdehnte, begann der Durchbruch. Der schwedische Ingenieur Gideon Sundback hatte sich bereits 1909 in Deutschland eine Weiterentwicklung patentieren lassen, ehe er nach Amerika auswanderte. Sein Patent kam dem heutigen Reißverschluss schon sehr nahe. 1917 ließ Sundback den Separable Fastener patentieren, der ab 1920 auch in normalen Kleidungsstücken Verwendung fand und zu einem wichtigen Bestandteil der Textilindustrie wurden.

Auch das amerikanische Militär verwendete den Reißverschluss für seine Kombis und Anzüge. Ende der 1920er Jahre gab es schon fast überall Reißverschlüsse, die von einer Stoffleiste verdeckt waren.

1930 erhielt der Zip-Verschluss auch Einzug in die Haute Couture in Paris in verschiedenen Farben, Größen und als reine Applikation. In Deutschland alleine werden heute rund 70 Millionen Meter Reißverschlüsse pro Jahr produziert. Die beiden Hauptproduzenten in dem rund 13 Milliarden schweren Markt sitzen, wie könnte es anders sein, in Asien, wo auch die meisten Zipper verkauft werden. YKK aus Japan und SBS aus China teilen sich in heftiger Konkurrenz mehr als die Hälfte des Weltmarktes auf.

Foto: Christa Möhren / pixelio.de

 

 

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