Brombeerzeit – Ernte der Superfrucht

Für manche ist die Brombeere etwas wie das stachelige arme Mäuschen unter den Beeren. Sie hat nicht die frühsommerliche Frische der Erdbeeren, nicht die Feinheit einer Himbeere oder die skandinavische Coolness einer Blaubeere.

Ausserdem zerkratzt man sich die Arme, wenn man sie ernten möchte und kaut auf kleinen Steinchen beim Essen. Aber für mich ist sie einmalig mit ihrem unverwechselbaren Geschmack. Nicht nur das, sie ist vielseitig verwendbar und eigentlich eine richtige Superfrucht. Sie kann Blutdruck- und Cholesterinwerte senken, fängt Freie Radikale und enthält viel Eisen und B-Vitamine.

Was zur Vita der Brombeere – Sie gehört zu den Rosengewächsen und ist mit der Himbeere verwandt. Wild wachsen die schwarzen Beeren auf beinahe der gesamten Nordhalbkugel, weltweit gibt es allein in Europa mehr als 2000 Arten. Die Brombeere ist eine sogenannte Sammelfrucht, sie bildet sich aus einer einzelnen Blüte, jedes einzelne Knübbelchen gilt jedoch als eigenständige Frucht. Bei den gezüchteten Arten sind die Steinchen aber längst klein gezüchtet worden. Hierbei sind auch die Früchte größer als bei den wildwachsenden Verwandten und die Triebe fast stachellos. Man kann sie sogar in einen Kübel pflanzen, wenn man keinen Garten hat. Hier muss sie aber ausreichend und regelmässig gewässert und gedüngt werden. Die Erntezeit ist bei beiden Arten von Juli an bis Ende August.

Die Brombeeren sind, wie gesagt, vielseitig zu essen. Mit ihrer angenehm sauren Süße sind sie unschlagbar im Müsli, mit Quark, in Porridge oder Joghurt. Als Brombeergelee, oder als Marmelade bringen sie im Winter Sommergefühle zurück. Zur Marmelade kann man sie auch einfrieren und erst die gesamte Ernte am Ende des Sommers verarbeiten. Dazu die aufgetauten Beeren sieben, am besten durch die Flotte Lotte, und so die Steinchen entfernen. Die übrige Fruchtmasse wiegen und mit der dem Gewicht entsprechenden Menge an Gelierzucker fünf Minuten aufkochen lassen. In Gläser füllen, verschließen und abkühlen lassen. Beim Gelee ähnlich verfahren, die Beeren entsaften und von dem Saft nach gleicher Weise den Gelee herstellen.

Meine schönsten Kindheits- und Jugenderinnerungen sind mit der Brombeerernte verbunden. Wir sind an Wald- und Wiesenränder, an Böschungen und wo immer sie wild wachsen, zur Ernte ausgezogen. Da ich auf einem Dorf gelebt habe, war das auch gut möglich. Vermummt, mit langen Ärmeln und langen Hosen angetan, haben wir, auch die Mütter, die Beeren gesammelt. Dazwischen natürlich immer genascht, das gab Flecken. Aber das war egal.

Foto: Christine Braune / pixelio.de

 

 

 

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