Kategorie ‘Essen und Trinken’

Stachelbeeren – gar nicht sauer!

Die Stachelbeere hat ungeahntes Potenzial – manche aber denken leider, dass sie sauer ist. Da muss man sagen, pur genossen schmeckt sie tatsächlich etwas herb. Aber wer einmal vollreife Früchte vom Strauch genossen hat, weiß wie Stachelbeeren wirklich schmecken können, lieblich und süß. Nur bekommt man leider im Supermarkt meist unreife Früchte. Allerdings kommt auch die Säure der unreifen Beeren in süßen Kuchen gut zur Geltung. Der Klassiker schlechthin ist Stachelbeer-Baiser.

Etwas zur Stachelbeere an sich: Sie gehört zur Gattung der Johannisbeeren. Die Früchte können je nach Sorte von gelb über grün bis zu dunkelrot gefärbt sein. Sie wachsen an Sträuchern, die bis zu 150 cm hoch werden. Unreife Früchte für Kuchen können ab Ende Mai gepflückt werden. Die Erntezeit für reife Früchte ist Juli und August. Bei einigen Sorten bleiben die Früchte gelb oder grün. Sie halten sich im Kühlschrank nur einige Tage.

Stachelbeeren sind sehr gesund, sie enthalten u.a. viel Vitamin C und Kalium.

Wer Stachelbeersträucher selbst pflanzen will, sollte das im Herbst tun. Da die Früchte zu Sonnenbrand neigen, sollte Mittagssonne vermieden werden. Der Strauch gedeiht gut auf lockerem, humusreichem Boden. Es sollte regelmäßig gewässert werden, Mulch um den Strauch beugt Austrocknung und Unkraut vor.

Noch einiges, was zu lesen war – Die Stachelbeere hat gar keine Stacheln, sondern Dornen, sie entspringen dem verholzten Teil der Pflanze. Stachelbeeren und schwarze Johannisbeeren kann man miteinander kreuzen. Das wird dann die „Jostabeere“, die Früchte sehen auch wie schwarze Johannisbeeren, schmecken aber milder.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Stachelbeere in einer Rechnung an den englischen Königshof im Jahre 1276.

Ein Rezept, aus der Vielfalt, sei es für Kuchen, Kompott oder Marmelade – Stachelbeer – Pie –  Zutaten: 200 g frische Stachelbeeren, 100 g Butter, 100 g Weizenmehl, 200 g Zucker. Zubereitung: Backofen auf 250 Grad vorheizen. Eine runde Pieform, 24 cm, mit Butter einfetten und den Boden mit Stachelbeeren bedecken. Kalte Butter, Mehl und Zucker zu einer krümeligen Masse vermengen und über die Beeren geben. Den Pie auf mittlerer Schiene 12 bis 15 Minuten backen, bis die Kruste schön goldbraun und knusprig ist. Mit Vanilleeis oder Schlagsahne servieren.

Foto: Petra Bork / pixelio.de

Gin – Klassiker mit kreativer Note

Gin ist ein klassischer Cocktail, aber hat eine Renaissance erlebt und ist inzwischen wieder ein Trendgetränk. Außerdem, so erklären Kenner, begann in Europa vor zehn Jahren eine qualitätsbewusste Zeit des guten Trinkens. Das war in den 1970er – 1990er Jahren fast ganz verschwunden. Gin entwickelte sich aufgrund der nun vielfältigeren Geschmackskompositionen zur ersten Wahl -ob für Genießer, Entdecker, Entspannte und Gesellige.

In den 1990er Jahren hatten gut sortierte Bars nur drei Sorten im Regal: Gordon´s, Tanqueraya und Beefeater sind die Klassiker, so die Experten. In den vergangenen Jahren ist die Sortenauswahl sehr groß geworden, dass liege in der einfachen und günstigen Herstellung, so wird erläutert. „Neutralalkohol mit Wasser verdünnen, Botnicals einlegen, destillieren – fertig ist der Gin“.

Es gibt rund 300 Ginhersteller allein ein Deutschland. Die aromatisierten Zusätze reichen von der Erdbeere bis zum Heu. Viele Gäste und Gastronomen sagen, das wacholderbetonte Gins sehr beliebt sind. Am stärksten ist aber die Lust auf neue, noch unbekannte Aromen.

Was ist das Rezept für einen Cocktail oder Longdrink? Ein gut gemachter Gin Tonic oder Gin Soda ist immer eine gute Wahl. Wer es klassisch mag, wählt lieber Gin mit einer Limette oder Grapefruit. Ein erfrischender Gin Tonic lässt sich mit wenigen Zutaten ganz leicht selber mixen: Einfach 4 cl Gin, 2 cl Zitronensaft und 2cl Zuckersirup in einen Mixbecher füllen und kräftig rühren. Das Getränk mit Sodawasser in einem Longdrink-Glas auffüllen und auf Wunsch mit einer Zironenschale garnieren.

Als Sommerdrink wird vom Fachmann ein erfrischender Cocktail mit Gurke empfohlen: Dafür ein Stück Gurke fein reiben und den Saft auffangen. Gurkensaft mit 4 cl Ingwer-Minze-Sirup verrühren und dann 4 cl Gin dazugeben. Ins Glas kommen zusätzlich Zitronen- und Gurkenscheiben sowie Eis. Zum Schluss wird mit Tonic Water aufgegossen und mit Minze dekoriert. In ist auch der „Gin Basil Smash“ aus Limetten-Basilikum-Sirup, Gin, Balikumblättern und Eiswürfeln.

Soviel aus der großen Auswahl – na denn Prost!

Foto: Ulrike Preinfalk / pixelio.de

Alles Käse – oder was?

Käse ist nicht einfach Käse – ob jung oder gereift: Käse hat Charakter. Mit Schimmel, Löchern, fest oder cremig, die Auswahl ist gerade in Deutschland sehr groß.

Etwa 4000 eingetragene Käsesorten gibt es weltweit, davon rund 400 in Deutschland. Da gibt es auch regional Unterschiede. Während im Norden mittlere Schnittkäse wie Tilsiter und Butterkäse vorherrschten, seien es in Mitteldeutschland Sauermilch- und Weichkäse, so erläutert der Fachmann. In Bayern und Schwaben liebt man Schnitt-, Hart- und Bergkäse. Neben den heimischen Sorten findet man hierzulande Käse vor allem aus Holland,Frankreich, Österreich und der Schweiz.

Die Deutschen sind der Vielfalt des Käses sehr aufgeschlossen, so wirk erklärt. Im Trend liege, mehr über Herkunft und Tradition zu erfahren. Ausserdem werden Verfeinerungsarten von Käsen immer beliebter – etwa mit rosa Pfeffer, Wildkräuterblumen, Rosenblättern, Basilikum sowie mit Tomaten und Krätern.

Ebenfalls ist in: Rindenwaschung mit Tresterschnaps oder Bier, Blauschimmelkäse mit Gin, Brie mit eingearbeiteter Trüffel-Frischkäse-Creme.

Da gibt es sogar den Beruf der Käsesommelière, die vor allem Gastronomie, Hotels und Einzelhandel berät. Sie informiert beispielsweise auch über allergene Bestandteile wie Laktose oder Rohmilch. Auch werden auf neudeutsch: Food-Pairing-Optionen vorgeschlagen, was schlicht und einfach eigentlich heißt, womit man den Käse kombinieren kann. Beispielsweise ist ja erwiesen, dass Käse und Wein gut harmonieren. Vorschläge sind, dass etwa Blauschimmelkäse sowie ein kräftiger Roquefort mit süßem Wein, Birnen- oder Traubensaft gut zusammen harmonieren. Zu Bergkäse passt besonders gut ein Pinot noir. Orangensaft geht wegen des hohen Säuregehalts teils gar nicht – Wasser mit eher wenig Kohlensäure dagegen immer.

Foto: R by Lichtbild-Austria / pixelio.de

Löwenzahn – ein sehr vielseitiges Gewächs

Der Löwenzahn ist manchmal als lästiges Unkraut angesehen. Oder, was die Kinder freut, als Pusteblume begehrt. Doch Löwenzahn kann noch viel mehr – Seine Blätter ergeben einen nahrhaften Salat oder ein leckeres Pesto, seine gerösteten Wurzeln einen besonderen Kaffee (wer weiß denn sowas!), Blüten und Knospen lassen sich zu Brotaufstrich und Likör verarbeit: Meerschweinchen u.co. mögen ihn gern als frische Mahlzeit und die Blüten erfreuen Bienen und andere Insekten.

Erst mal einiges Wissenswerte: Nicht alles, was so aussieht, ist wirklich Löwenzahn. Mehrere andere Pflanzen sind als „Löwenzahn“ bekannt. Der Löwenzahn hat lange Pfahlwurzeln, bis zu zwei Metern. Er blüht schon im April, darüber freuen sich die Insekten. Wer Löwenzahn nicht als Menge im Garten haben will, muss die Blüten  nach dem Ausblühen und noch vor dem Aussamen abschneiden.

Besonders mild und frisch schmecken Blätter und Wurzeln vor der ersten Blüte. Bis in den Herbst hinein sammelt sich das Inulin in der Wurzel und gibt beim Rösten dann das kräftige Kafeearoma. Alles vom Löwenzahn ist prinzipiell essbar, siehe oben. Überall sorgt er für das spezielle Aroma – und gesund ist er obendrein.

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Brot – Glück des Essens

Überall auf der Welt haben die Menschen unterschiedliche Sitten und Gebräuche, auch was  das Essen angeht. Das hat auch mit den klimatischen Gegebenheiten zu tun. Mancherorts gilt als Grundnahrungsmittel, was anderswo unverständlich ist. Ernährungswissenschaftler und Ärzte haben sogar in Studien untersucht, ob bestimmte Nahrungsmittel gesünder sind als andere. Das hat auch damit zu tun, dass sich regionale Küchen durch die Globalisierung mehr allen Menschen öffnen. Auch sind verschiedene Kochgewohnheiten auch allgemein gleich. Mit Olivenöl wird beispielsweise das Essen rund ums Mittelmeer angereichert, auch im ganzen Süden Europas, im Nahen Osten und im nordafrikanischen Raum.

Aber vor allem ist es das Brot – es steht symbolisch für das Glück des Essens. Das ist schon im Vaterunser festgelegt, wo die Christen für das tägliche Brot bitten. Es ist ein Lebensmittel, das wichtigste, egal ob es im Orient als Fladen oder sonst zum Laib geformt wird. Es ist doch wirklich so, dass einem beim Duft von frisch gebackenem Brot das Wasser im Mund zusammenläuft. Gerade Deutschland hat eine besonders vielfältige Brotkultur.

Vieles davon droht durch die expandierende Backwarenindustrie verloren zu gehen. Immer mehr Bäckereien müssen schließen. Dann sind ein weiteres Problem die zu nehmende Unverträglichkeit und Allergie gegen bestimmte Bestandteile von Brot.

Doch zum Glück gibt es sie noch, wenigstens mancherorts. Aus denen duftet es noch verführerisch. Viele punkten auch mit alten und neuen Backrezepten. Es sind auch immer mehr Bäckereien, die kontrollierte und spezielle Zutaten verwenden, die auch Allergiker essen können.

Und selbst Brot zu backen, auch mit Kindern, und zusammen genießen, macht großen Spaß.

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Wiederbelebt – die vielfältigen Pastinaken

Die Pastinake gehört zu den alten Gemüsesorten, die lange etwas in Vergessenheit geraten sind. Dabei gab es sie schon in der Antike in Europa. Früher war das spindelförmige Wurzelgemüse lange Zeit auch in Deutschland ein Grundnahrungsmittel.

Als dann die Kartoffel zu uns kam, wurde die Pastinake spätestens im 18. Jahrhundert leider aus der heimischen Küche verdrängt. Aber da es den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfast in Deutschland gibt, ist auch wieder an die Pastinake gedacht worden. Sie wurde nämlich zum „Gemüse des Jahres 2011/2012“ gekürt. Seitdem erlebt sie eine Renaissance.

Da kommt ihr die vielseitige Verwendbarkeit zugute. Die Pastinake hat einen süßlichen Geschmack, deswegen wird sie auch Süßkartoffel genannt. Sie passt – püriert, gebraten oder gekocht – gut zu Mohrrüben und Kartoffeln und als Gewürz in Suppen. Früher wurde die Wurzel sogar getrocknet und zu Mehl für einen Teig verarbeitet. Man machte sogar Lebkuchen daraus, die ein bestimmtes Aroma hatten.

Heute hat man auch den hohen Nährwert der Pastinake erkannt. Sie hat einen hohen Gehalt an cellulosehaltigen Faserstoffen. Sie regen in der Darmflora die Produktion von Bakterienstämmen an, die die Verdauung fördern. Außerdem sind die Pastinaken noch für vieles andere gesund, so haben sie Kalium und damit einen Energiespender für Muskeln.

Foto: w.r.wagner / pixelio.de

Hopfen – alte Pflanze, nicht nur zum Bierbrauen

Die ältesten archäologischen Funde für Hopfenbier stammen aus dem 6. Jahrhundert aus einem Alemannengrab in Trossingen und aus dem 9. und 10. Jahrhundert in Haitabu. Im Mittelalter trank man, auch die Kinder Bier statt Wasser. Das war nämlich durch das Kochen der Bierwürze weitgehend keimfrei, das Wasser dagegen keineswegs.

Bis zu sechs Meter kann sich diese Kletterpflanze schlingen, Kulturhopfen wird bis zu acht Meter lang. Besonders in Süddeutschland, in der Hallertau, dem bekanntesten Hopfenanbaugebiet, kann man den Hopfen in Feldern sehen.

Die Hopfenpflanze ist getrenntgeschlechtlich, d. h., es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Nur die weiblichen Hopfendolden eignen sich zum Bierbrauen, denn sie enthalten bestimmte ätherische Öle, sowie Harze und Tamine. So wird das Bieraroma bestimmt. Das wissen bestimmt die meisten Biertrinker nicht.

Aber es sind auch noch mehr gesunde Stoffe enthalten. So wird Hopfen auch für die Gesundheit verwendet. Hopfenzubereitungen mit pharmakologischer Wirkung gibt es als leichtes Einschlaf- und Beruhigungsmittel oder zur Anregung des Appetits und der Magensaftproduktion.

Kulinarisch sind wieder ganz in junge Hopfentriebe, man nennt sie auch Hopfenspargel. Heute ist dieses Gemüse ziemlich teuer, früher war es ein Arme-Leute-Essen. Aber es gab es auch schon viel früher als Gemüse, denn auch bei den alten Römern fand man wilde Hopfentriebe auf der Speisekarte. Das wird belegt durch einen Bericht von Plinius.

Foto: Rolf Handke / pixelio.de

 

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