Alles in einem Topf – köstliche wärmende Eintöpfe

Gerade jetzt im Winter ist so was Deftiges und Wärmendes die reinste Glückseligkeit. Meine Familie ist immer gern bereit, sowas Leckeres zu essen. Den Variationen sind keine Grenzen gesetzt, von den althergebrachten geliebten Rezepten bis zu ad-hoc-Kreationen, beispielsweise für Reste von frischem Gemüse sind keine Grenzen gesetzt.

Das Schöne daran ist, man kann, und das tue ich auf jeden Fall immer, gleich die doppelte Portion kochen, das spart Zeit für Berufstätige und das Schöne daran ist, dass die meisten Eintöpfe dann gut durchgezogen noch besser schmecken! Eine gute Idee ist, Eintöpfe am Wochenende auf Vorrat zu kochen und portionsweise einzufrieren. Dann braucht man nur am Morgen die gewünschte Portion aus dem Gefrierschrank zurecht stellen und abends, nach Dienstschluss, braucht man ein gutes Essen nur aufzuwärmen. Oder man nimmt die zeitsparende Mikrowelle.

Eintöpfe sind weltweit verbreitet und haben eine sehr lange Tradition. Früher, schon bei unseren Urvätern, gab es nur eine Kochstelle, so dass eine komplette Mahlzeit in einem großen gusseisernen Topf zubereitet wurde. Das „Durcheinander“ oder „Zusammengekochte“ wurde meist auch aus diesem einen Topf gegessen. Es gehört zu den ältesten Kochtechniken. Traditionelle Kochgeschirre für Eintöpfe sind neben den normalen Töpfen auch die nordafrikanische Tajine, ein aus gebranntem Lehm bestehendes Schmorgeschirr, der Sac`, eine gewölbte Pfanne aus Ton oder Stahl, die provecialische Daubiere oder auch der Römertopf.

 [ad#300]Eintöpfe sind nicht nur einfach zuzubereiten, sie sind auch sehr nahrhaft und bekömmlich. Sie werden nach Belieben mit Fleisch oder Wurst angereichert. Was sehr schön ist, man setzt zunehmend wieder mehr auf Gemüse aus heimischem Anbau, wie Kohl, Lauch, Karotten oder Kürbis. Es hat auch den Vorteil, dass es frisch ist, keine langen Fahrten hinter sich hat.

Da gibt es auch die traditionellen regionalen Eintöpfe, der rheinische Bohneneintopf, Grünkohl mit Pinkel, Birnen mit Speck in Norddeutschland, den Pichelsteiner, den schwäbischen Gaisburger Marsch, das Irish Stew, den ostpreußischen Steckrübeneintopf und vieles andere.

Da kann ich natürlich nicht umhin, einige Rezepe meiner Lieblingseintöpfe und einige neuere preiszugeben:

Rheinischer Bohneneintopf

für vier Portionen: 1,2 kg Bohnen, 4 Mettwürste, 400 g Kartoffeln, 1 L Fleischbrühe, Bohnenkraut, Majoran, Salz, Pfeffer, Sahne, Essig, Speck, Zwiebeln.

Die Bohnen putzen, die geschälten Kartoffeln in grobe Würfel schneiden. Die Fleischbrühe aufkochen, Bohnen und Kartoffeln dazugeben, mit Bohnenkraut und Majoran würzen, 20 Minuten köcheln lassen. Dann die in Scheiben geschnittenen Mettwürstchen hineingeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Ich koche die Kartoffelwürfel separat bissfest und zerstampfe einen Teil, bevor ich alles in den Eintopf gebe. Das macht es sämig. Nicht fehlen darf bei uns reichlich Speck und Zwiebeln, die ausgelassen werden und unter den fertigen Eintopf gerührt werden. Dazu ist bei uns ein Muss, dass Sahne und Essig auf den Tisch kommt und sich jeder, wie er mag, dazu gibt. Einfach köstlich!

Übrigens wird in der Kölner Gegend dieser Eintopf (Bunnezupp auf kölsch!) auch vielfach mit Buttermilch zubereitet.

Pichelsteiner

Für vier Portionen: 250 g Rindfleisch, 250 g Schweinefleisch, 3 Zwiebeln, 4 Möhren, 600 g Kartoffeln, 1 Stück Sellerie, 200 g., 500 g Weißkohl, 2 EL Butterschmalz, Salz, 1/2 TL Kümmel ganz, 1-2 TL Majoran gerebbelt, 1-2 TL Petersilie, gerebbelt, 1/2 TL Pfeffer, 2 EL Kräuter-Grundgewürz.

Fleisch trocken tupfen und in Würfel schneiden, Zwiebeln abziehen und in schmale Spalten schneiden. Möhren, Kartoffeln und Sellerie schälen, waschen und in Würfel schneiden. Weißkohl putzen und in Streifen schneiden. Schmalz erhitzen, Fleisch dazu geben und anbraten. Gemüse dazugeben und andünsten. Gewürze und Grundwürzer einstreuen, aufkochen und abgedeckt ca. 50 – 60 Minuten garen. Mit frischem Bauernbrot servieren. Auch hier gilt, am besten schmeckt es am nächsten Tag!

Mal was anderes: Wildtopf Hubertus

Für vier Portionen: 800 g küchenfertiges Wildfleisch, z.B.Wildschweinragout, 1 Stange Lauch, 3 Möhren, 1 kleine Sellerieknolle, 150 g Speckwürfel, 1,2 l Wildfond, 1 TL Thymian, 1/2 TL weißer gemahlener Pfeffer, 1 TL Knoblauchsalz, 1/4 – 1/2 TL Wildgewürz, 1 Dose chinesische Mischpilze, 100 ml Rotwein, 2 EL Wild-Preiselbeeren.

Fleisch waschen, trocken tupfen und in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Lauch putzen, Möhren und Sellerie schälen, Lauch in Ringe, das andere in Würfel schneiden. Speck auslassen in einem Topf, Fleisch dazugeben und anbraten, Gemüse hinzugeben, andünsten. Fond und einen Teil der Gewürze hinzufügen. Alles ca. 60 -90 Minuten kochen lassen. Pilze nach Packungsanleitung einweichen, in den Eintopf gebenund gut mit erhitzen. Mit Rotwein und Preiselbeeren verfeinern. Mit den restlichen Gewürzen abschmecken.

Auch etwas nicht alltägliches: Graupen-Curry-Eintopf

Für vier Personen: 400 g Hähnchenbrust, 150 g Graupen, 1 Bund Suppengrün, 2 Kartoffeln, 1/2 Weißkohl, 2 EL Öl, 1,5 l Hühnerbrühe, 1 – 2 EL Sojasoße, 1 – 2 EL Currypulver, Salz, Pfeffer aus derMühle, evtl. etwas Sahne.

Hähnchenbrust in der Hühnerbrühe bei mittlerer Hitze in ca. 20 Minuten garen. Rausnehmen und beiseite stellen. Graupen in reichlich kaltes, ungesalzenes Wasser geben, aufkochen, etwa 5 Minuten köcheln lassen, in ein Sieb gießen. Suppengrün und Kartoffeln putzen bzw. schälen und klein würfeln. Rippen des Weißkohls entfernen, Blätter in Streifen schneiden. Öl in einem großen Topf erhitzen, Kartoffeln, Suppengrün und Kohlstreifen etwa 3 Minuten darin dünsten. Das Ganze mit Currypulver bestäuben, Graupen und Hühnerbrühe dazugeben, aufkochen und bei  mittlerer Hitze in etwa 35 Minuten garen, dabei ab und zu umrühren. Hähnchenfleisch in Würfel schneiden, zum Eintopf geben und erhitzen. Mit Salz, Pfeffer, Sojasoße und evtl. Sahne abschmecken.

Da gäbe es noch viele, viele andere gute Rezepte, das würde den Rahmen sprengen. Jedenfalls viel Spaß und wohl bekomm`s bei diesen guten Winteressen!

Foto: Josef Türk Jun. / pixelio.de

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