Kategorie ‘Reisen’

Fischerstechen – bayrischer Sommersport

412581_web_R_by_Hartmut910_pixelio.deDas Fischerstechen ist eine bayrische Sommergaudi und mehr. Volkssport, Tradition, Gemeinschaftserlebnis etwa. Es ist eine wackelige Angelegenheit, dieses Fischerstechen. Junge Burschen oder auch gestandene Mannsbilder, sogar bei einigen Veranstaltungen auch fesche Frauen im Dirndl stehen auf einem langen schmalen Brett, das an ein hölzernes Ruderboot montiert ist. Schon der Weg an die Spitze des Bretts ist eine Herausforderung. Dann aber kommt erst das Schlimmste, in der Hand halten die Kontrahenten eine vorne gut gepolsterte Lanze, die ganz schön schwer ist. Der Gegner steht ebenso auf einem Brett an einem Boot.

Es geht ganz offiziell zu bei diesen Volksfesten: Wenn der Schuss des Schiedsrichters ertönt, geht es los. Die Wettbewerber müssen versuchen, mit allen Tricks den anderen ins Wasser zu befördern. Sie dürfen zwischen Schulter und Gürtellinie angreifen, nicht darunter oder darüber. Da passiert es schon mal, dass der Angreifer das Übergewicht bekommt und selbst im Wasser landet. Der ruhende Pol dabei ist der Mann im Boot, der dafür sorgt, dass das Gefährt möglichst still an einer Stelle bleibt, damit sich der Teilnehmer auf seinen Gegner konzentrieren kann.

Einer Sage zufolge sollen Ritterturniere Vorbild für das Fischerstechen gewesen sein, denn Fischer hatten keine Pferde, eben Boote. Diese alte Tradition, die in Vergessenheit geraten war, wurde am oberbayerischen Staffelsee   im Jahre 1985 wieder belebt. Seither treten am 15. August, dem bayerischen Feiertag Maria Himmelfahrt, 24 junge Männer an, um den Fischerkönig zu küren. An manchen Orten treten auch Mannschaften gegeneinander an, teils kümmern sich Vereine um die Ausrichtung, manchmal auch Gemeinden oder die Feuerwehr.

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Spanien ohne Siesta ? –

734275_web_R_by_w.r.wagner_pixelio.deWas hört man da, eine alte Tradition soll verschwinden? Spanien ohne Siesta? Sie gehört doch zum Land wie Paella und Sangria! Wir haben die Spanier sogar immer beneidet um ihren Mittagsschlaf!

Aber immer mehr Spanier wollen eine kürzere Mittagspause. Sie haben scheinbar die Nase voll von der dreistündigen Ruhepause. Manche bezeichnen die Siesta, die täglich von 14 bis 17 Uhr eingehalten wird, sogar als „verdammte Zwangspause“. Grund dafür ist häufig die große Entfernung zwischen Arbeitsplatz und Wohnort: Wer nicht so ohne weiteres nach Hause fahren kann, schlägt die Zeit nur tot, so sagen viele.

Die Vereinigung zur Rationalisierung der Zeiten (ARHOE) fordert eine Anpassung des Tagesablaufs an die Gewohnheiten anderer Länder in Westeuropa. Von zu wenig Produktivität ist die Rede, die sich logischerweise auf die Wettbewerbsfähigkeit des Landes auswirke.

Überdies stellen sich viele die Frage nach dem Sinn der Siesta im Zeitalter moderner Klimaanlagen! Schließlich hat die Siesta mit der brütenden Hitze zu tun, die nachmittags über dem Land liegt.

Foto: w.r.wagner / pixelio.de

Ferien in Deutschland – Steinhuder Meer….

398407_web_R_K_B_by_Birgit Winter_pixelio.deSchon vor vielen Jahren war ich dort, weil Verwandte in der Nähe lebten. Es war einfach wunderschön. Was ich jetzt erst erfahren habe, ist, dass es eine kleine Insel in diesem größten Binnensee Niedersachsens gibt, die Festungsinsel Wilhelmstein. Und sogar einen Inselvogt! Michael Zobel verwaltet seit elf Jahren im Auftrag des Inselinhabers,  Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe-Bückeburg das Inselchen. Die Ausmaße betragen 107 mal 109 Meter.

Morgens um fünf Uhr beginnt sein Tag. Ein morgendlicher Rundgang vorbei an den Gästehäusern, dann in den Turm des ab 1765 erbauten Festungsbauwerks. Dort gibt es eine historische Waffensammlung, das Trauzimmer des Standesamtes Wunstorf, bis hinauf auf die Aussichtsterrasse. Das macht er zwei bis drei Mal pro Tag. Interessant ist, dass per Zeitungsanzeige jemand für diesen ungewöhnlichen Job gesucht wurde. Er entschied sich mit seiner Frau „für das Stück andere Welt mitten in Deutschland“, wie er sagt.

Kein Wunder, dass diese Attraktion viele Menschen anzieht! Rund 60 000 kommen jährlich per Schiff auf das Eiland. Die meisten bleiben nur einige Stunden. Sie spazieren rund um die Insel, das ist in zehn Minuten erledigt. Aber das trutzige Festungsbauwerk mit dem Museum wird auch stark frequentiert. Es zeigt ja auch eine Rarität, das Modell von Deutschlands erstem Tauchboot, dem Steinhuder Hecht. Das U-Boot wurde ab 1771 nach Ideen von Jakob C. Praetorius für den damaligen Fürsten gebaut. Überliefert sind zwei Entwurfszeichnungen, auf denen das U-Boot eine Fischform hat.

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Seelenrast -Autobahnkirchen…..

616932_web_R_by_H.D.Volz_pixelio.deJeder, der mal mit dem Auto in Urlaub gefahren ist, hat sicher die Wegweiser gesehen – Autobahnkirche -. Meist macht man nur mal kurz Pause an einer Raststätte und dann weiter. Aber beten? Warum nicht. Man kann um Gottes Schutz auf der Reise bitten und vielleicht an die Menschen zu Hause denken!

In Deutschland gibt es 50 Autobahnkirchen, die die Möglichkeit zur Andacht „on the way“ bieten. Das wissen die meisten gar nicht. Diese Gotteshäuser sind nie mehr als einen km von der Autobahn entfernt und stehen täglich wenigstens 12 Stunden offen. Urlaubsreisende und Staugeplagte können hier verschnaufen und wieder zu sich selbst und zur Ruhe finden.

Die meisten Autobahnkirchen sind zugleich Gemeindekirchen, sonntags finden hier Gottesdienste statt. Die evangelische Martinskirche in Waldlaubersheim etwa steht auf einem Hügel zwischen Weinbergen an der A 61. Schon seit dem 12. Jahrhundert gibt es diese Kirche bereits (natürlich nicht als Autobahnkirche!). Für Besucher liegt ein Gästebuch aus und lädt ein, eigene Gedanken einzubringen. Unter einem Kreuz aus Lindenholz können Gebetskärtchen angebracht werden und in einer Seitenkapelle kann man Kerzen anzünden.

Die katholische Autobahnkirche St.Christophorus an der A 5 lockt jährlich bis zu 300 000 Besucher an. Durch ihre Pyramidenform ist sie schon von weitem zu erkennen (siehe Foto). Die Erbauer haben sie 1978 bewusst so als Gegenpol zur Hetze des Verkehrsflusses geschaffen. Und auch als offene Einlagen neben den Rasthof gestellt. Und es ist ja auch so und wird manchmal vergessen: Jede Reise ist eigentlich auch heute ein Wagnis, Bitte um Reisesegen und Dank für den Schutz unterwegs sind ein alter Brauch.

Man nennt die Autobahnkirchen auch „Raststätten für die Seele“, sie werden nicht nur von Urlaubern sondern auch von Berufsreisenden benutzt. Zwei Drittel der Besucher, so die Erfahrung, betreten die Kirche wirklich, um zu beten oder eine Kerze anzuzünden. Andere kommen aus Neugier, interessieren sich für die Architektur oder wollen auch einfach mal ausruhen.

Man findet auch Überblickskarten bei www.autobahnkirchen.de oder www.autobahnkirche.info.

Foto: H.D.Volz / pixelio.de

 

Sizilien – vielfältig schön…

724193_web_R_K_by_Alexander Archangelski_pixelio.deSizilien ist in seiner Vielfalt fast wie ein kleiner Kontinent. Abseits der sehr sehenswerten, aber auch lebhaften Städte Palermo oder Catania gibt es an der Westküste viel Interessantes – vor allem auch arabische Spuren. In der Gegend von Trapani gibt es beispielsweise die malerischen Salinen, dazwischen die rot-weißen Windmühlen.

In alten Zeiten war Trapani eine blühende Handelsstadt, halb Europa wurde damals mit dem „weißen Gold“ beliefert. Heute ist es eine ruhige Provinzstadt, mit Banken, Modegeschäften und einer Handvoll Restaurants. Diese werden aber überwiegend von Urlaubern besucht. Das Leben der Trapanesen spielt sich vorwiegend in der Familie ab, so erfährt man. Man ist am liebsten unter sich, feiert natürlich auch mal gern. Beispielsweise Ende September, da wird das Couscous-Fest gefeiert in Capo San Vito. Da sind alle dabei, um zu erleben, wer unter den Teilnehmern aus der ganzen Welt mit seinem Rezept den Wettbewerb gewinnt. Das ursprünglich arabische Gericht ist hier in allen Varianten auf jeder Speisekarte zu finden.

Nicht nur Kulinarisches, auch der Wüstenwind, der Schirokko, erinnern in dieser Ecke Siziliens daran, dass der afrikanische Kontinent nur 140 km entfernt ist. Vielerorts sieht man arabische Gesichter. In Mazara del Valo gibt es eine von Dattelpalmen umgebene verwitterte Normannenburg, ein beliebtes Fotomotiv. In der Altstadt sieht man viele tunesischer Fischer und Hafenarbeiter.

In Marsala, der 80 000-Einwohner-Stadt mit der schönen Innenstadt dreht sich alles um den bernsteinfarbenen Dessertwein, der den Namen der Stadt trägt. Wer hat ihn nicht schon getrunken und liebt ihn! Der Marsala verdankt, was man kaum weiß, den englischen Weindynastien Ingham und Woodhouse. Als denen durch Napoleon die Portweinquellen in Portugal verloren gingen, bauten sie an der von ihnen kontrollierten Westküste die süßen Moscato- und Malvasiertrauben an. Sie waren sehr erfolgreich und der Marsala wurde zu einem wichtigen Exportgut des 19. Jahrhunderts. Noch heut wird der „italienische Sherry“ gern als Dessertwein oder Aperitif getrunken.

Von Trapani ist es nicht weit nach Erice, einer legendären, 750 Meter hoch gelegenen Stadt. Viele Trapanesen haben hier ihren Sommersitz. Man erreicht den Berg mit der Seilbahn oder über eine kurvenreiche Straße. Die Eryxer fertigen wunderbare Keramik und Wandteppiche in leuchtenden Farben an. Vom Turm des Kastells der Stadt hat man einen faszinierenden Blick weit über die Insel und das Meer.

Übrigens, in Sizilien herrscht mediterranes Klima mit heißem, trockenem Sommer und mildem, feuchten Winter. Mit dem Flugzeug kann man Sizilien bequem mit Direktflügen nach Palermo oder Catania erreichen. Wer interessiert ist, kann sich auch informieren auf: www.enit.de

Foto: Alexander Archangelski / pixelio.de

Island – nicht erst jetzt ein sagenhaftes Land

739518_web_R_K_B_by_Christoph Konitzer_pixelio.deIsland – das Land aus Feuer und Wasser – inzwischen ist es jedem ein Begriff. Die Fußball-EM hat dieses wirklich sagenhafte Land und seine Menschen, vor allem die Fußballer, sozusagen in alle Herzen geschossen.

Dass ganz Island nicht mehr als 323 000 Einwohner zählt, ist nun allbekannt. Dabei ist die Insel im Nordatlantik größer als die Schweiz mit acht Millionen Einwohnern. Sie ist auch größer und schöner als Bayern mit 12 Millionen.

Das macht einen Quotienten von Einwohnern zu Fußball-Erfolgserlebnis, der weltweit einmalig ist. Aber das Land und seine Menschen haben noch viel mehr zu bieten, die sagenhafte Landschaft, die Geysire, Felsen, Wasserfälle. Auch die unwirtlichen Gegenden, wo die Bauern das karge Land bestellen.

Wer Island begreifen will, muss seinen zahlreichen Dichtern lauschen, was sie über ihre Heimat geschrieben haben.

Aber was die Einwohnerzahl angeht, hat Island die Welt getäuscht, so stand zu lesen. Wer sich mit Island auskennt, weiß, dass das Eiland in Wahrheit von einem zahlenmäßig nicht näher erfassten „Huldefólk“ besetzt ist. In  jeder Höhle, in jedem Grasdachhaus lauert es. Es flattert in Menschengestalt umher und greift scheinbar, wie man mutmaßt, auch in Fußballspiele ein. Gemeint sind die Elfen, die zu Island gehören wie das Nordlicht und die Geysire.

Außerdem singen sie. Es ist sogar eine CD mit Elfenmusik erschienen: Álfadans“ (www.islandamusic.com). Es sind Gesänge wie der Wind oben auf dem 1 700 Meter hohen eisbedeckten Arnafell oder auf dem Vulkan Katla. Elfengesang ist vielleicht der tiefste Ausdruck einer Volksseele, s0 wird berichtet. Denn dieses Volk hat sich ganz dem Gesang verschrieben, diese Passion ist größer als der Fußball!

Da gibt es einen Spielfilm „Cold Fever“, in dem es einen Japaner nach Island verschlägt. Da wird kaum ein Wort gesprochen. Die Isländer singen andauernd, der arme Japaner läuft gegen fröhliche Chöre an, die keine Auskunft geben.

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Athos – Mönchsrepublik in Griechenland –

154023_web_R_K_by_Manfred Rose_pixelio.deEinfach faszinierend – die Mönchsrepublik Athos in Griechenland! Schon der Anblick vom Meer aus ist einfach grandios. Was viele nicht wissen, sie kann besucht werden. Allerdings nur von Männern und mit einer Genehmigung. Frauen ist der Zutritt grundsätzlich verboten.

Der Ferienort Ouranoupoli ist ein griechischer Badeort am Mittelmeer mit allen erdenklichen Urlaubsangeboten. Was ihn so besonders macht, ist die Tatsache, dass er Grenzstadt und Fährhafen ist zu den Klöstern in der Mönchsrepublik Athos. Dort leben seit Jahrhunderten orthodoxe Mönche nach strengen Regeln. Fleisch und Alkohol sind nicht erlaubt. Anhängern anderer Religionen war der Zutritt lange Zeit auch lange Zeit nicht erlaubt. Inzwischen bekommen bis zu zehn Ausländer täglich eine Einreisegenehmigung. Das Dokument muss man im Vorfeld beim Büro der Heiligen Gemeinde des Athos in Thessaloniki beantragen und im Pilgerbüro des Badeortes abholen.

Dann geht es auf eine zweistündige Schiffsreise nach Athos. Vom Schiff aus hat man sagenhafte Ausblicke auf die schroffe Küste der Halbinsel belohnt, wo sich die Mönchsrepublik befindet. Die Klöster lehnen sich an die Felsen und sind wie mächtige Burgen mit Wehrtürmen und durch hohe Mauern geschützt. Beherrscht wird alles vom mehr als 2000 Meter hohen Berg Athos, der der Mönchsrepublik den Namen gibt.

Jedes Jahr besuchen rund 130 000 Pilger die Klöster – Tendenz steigend. Leider bisher nicht viele aus Deutschland, obwohl viele in unmittelbarer Nähe in der Ferienregion Chalkidiki Ferien machen. Gewollt ist aber auch kein Massentourismus, daher die strikte Beschränkung der Besucherzahlen. Man will die traditonelle Klostergemeinschaft nicht verändern.

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