Tag Archiv ‘Schweden’

Frohe Ostern – Osterbräuche in aller Welt

Bei uns gehört der Osterhase einfach zum Osterfest dazu, wie die Henne zum Ei. Da ist es interessant, zu wissen, wie andere Länder das Fest feiern.

In Australien ist es nichts mit Meister Lampe, denn dort hat er bekanntlich einen miesen Ruf. Das liegt an seinen Verwandten, den Kaninchen. Man weiß ja aus der Geschichte, dass die ersten Einwanderer vor über 250 Jahren Kaninchen mitbrachten als Fleischlieferanten. Nicht alle wurden natürlich gleich verzehrt, und da sie sich bekanntlich rasch vermehren, wurden sie zur Plage. Heute gibt es 300 Millionen davon – 16 auf jeden Einwohner. Die Folge ist, dass sie alles kahl fressen, sodass für viele einheimische Tierarten nichts mehr übrig bleibt. Die Eier werden aber trotzdem zu den Kindern gebracht, von Easter Billby, dem Kaninchennasenbeutler.

Auch in Frankreich ist der Osterhase kaum bekannt. Nur im Elsass, nahe an der deutschen Grenze, begegnet man ihm vereinzelt. Sonst gelten in Frankreich Glöckchen und Fische als Wahrzeichen des Osterfestes. Der Osterfisch heiß auf deutsch April-Fisch. Am 1. April hat er seinen großen Auftritt, da versuchen alle Kinder, einen Papierfisch an die Rücken von möglichst vielen Erwachsenen zu kleben. Also ist dieser Brauch eigentlich eine Art Aprilscherz.

In Spanien ist es ein absolutes Muss, an der „semina santa“, der Karwoche teilzunehmen oder zuzuschauen. In den meisten Städten und Dörfern, besonders in und um Valencia, Malaga, Granada und Sevilla finden jeden Abend große Prozessionen statt. Veranstaltet von den Bruderschaften des Ortes. Die Bruderschaften  in ihren Kapuzenmänteln, die nazarenos, tragen einen schweren Thron mit Abbildungen der Passion Christi, oder auch Christusstatuen durch die Straßen. Je mehr Bruderschaften im Ort, je mehr Prozessionen. In Sevilla beispielsweise machen die Bruderschaften „hermandades und confradia“ , über 60 Bruderschaften 120 Prozessionen. In Malaga findet die größte Prozession am Palmsonntag statt. Hier gehört auch oft Antonio Banderas dazu, der hier geboren ist. Sehr stimmungsvoll sind die Veranstaltungen in Elche, der Palmenstadt.

In Schweden wird das Osterfest mit Lärm und Feuerwerkskörpern begrüßt. Von den Osterfeuern werden symbolisch die bösen Osterhexen verjagt. Einen besonderen Brauch gibt es hier: Am sogenannten langen Samstag vor Ostern verkleiden sich die Schweden als Osterweiber mit langen Röcken und Kopftüchern. Dann rennen sie durch die Straßen und betteln an den Türen um Süßigkeiten.

Auf den Philippinen gilt der Brauch, wenn die Kirchenglocken am Ostermorgen läuten, fassen die Eltern ihre Kinder beim Kopf und heben sie hoch. Dadurch sollen sie größer werden. Aber ansonsten gehören auch hier Hasen und bunte Eier zum Osterfest.

In der Schweiz dreht sich, wie sollte es anders sein, auch an Ostern ums Geld. In Zürich gibt es eine alte Tradition, das „Zwänzgerle“. Dieser Brauch dient dazu, das Taschengeld der Kinder aufzubessern. Der geht so: Die Kinder strecken ihre Ostereier den Erwachsenen hin und diese müssen versuchen, ein Zwanzigrappenstück so auf das Ei zu werfen, dass es stecken bleibt. Wenn die Münze abprallt, gehören Ei und Geldstück dem Kind, ansonsten bekommt der Werfer Ei und Geld.

Auch in Deutschland gab es nicht überall den Osterhasen. Noch teilweise bis ins späte 20. Jahrhundert waren in manchen Regionen Fuchs, Storch, Hahn und sogar der Kuckuck für die Lieferung der Ostereier zuständig. Die Tradition der Osterfeuer wird hier vielerorts durchgeführt. Am schönsten sind die Osterräder. Da werden große Räder mit Zweigen und anderem brennbaren Material gefüllt. Dann werden diese brennend von Hügeln ins Tal geschickt. Ein ganz bekannter Ort für diesen Brauch ist Lügde bei Bad Pyrmont.

 

Mittsommer -Bräuche und Feste

Nun ist es wieder so weit: Es ist der längste Tag des Jahres und Sommersonnenwende. Zur Sommersonnenwende steht die Sonne so hoch über der Nordhalbkugel der Erde, wie es nur geht. Am Nordpol scheint sie sogar die Nacht über. Das Gegenstück ist die Wintersonnenwende, der kürzeste Tag des Jahres. Wie man weiß, ist es auf der Südhalbkugel genau anders herum! Die Jahreszeiten sind quasi vertauscht. (Ich erinnere mich gerne an eine Reise nach Australien über Weihnachten, es war bis 40 Grad heiß und man machte Barbeque am Strand in Badehose und Nikolausmützen!)

Mit der Sommersonnenwende beginnt bei uns der Sommer, für die Meterologen fängt er schon am 1. Juni an, weil sie so ihre Messwerte am besten vergleichen können. Da es im Norden so lange hell bleibt, spricht man beispielsweise in Island von den weißen Nächten.

Um die Sommersonnenwende ranken sich viele Legenden: Früher glaubten viele, dass an diesem Tag Hexen und Dämonen ihr Unwesen treiben und so manches mehr. Sie Sommersonnenwende gilt auch als Fest der Fruchtbarkeit. Für viele Bauern war sie eine wichtige Orientierung zum Aussäen und Ernten. Darüber hinaus wurden viele Feuer entzündet – Sie sollten das Böse fernhalten und ein Sprung über das Feuer sollte Glück und Gesundheit bringen. Dieser Brauch wird auch heute noch mancherorts gepflegt.

Besonders schön feiern die Schweden „Mittsommar“ mit großen Festen in allen Orten. Am Mittsommertag wird viel gesungen, man tanzt um eine mit Blüten und Birkenzweigen geschmückte Stange und die Frauen tragen Blütenkränze auf dem Kopf. Ein alter Brauch, den es auch heute noch gibt, ist, dass die jungen Mädchen über die Wiesen gehen und sieben verschiedene Blumen und Kräuter pflücken. Die legen sie dann am Abend unter ihr Kopfkissen und träumen dann von ihrem zukünftigen Bräutigam.

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