Das Problem ist schon lange bekannt und auch durch die Medien gegangen: Stress am Arbeitsplatz, psychische Belastungen, Multitasking, Krankheiten bis zum Bornout. Auch die Tatsache, dass viele Arbeitgeber erwarten, dass ihre Angestellten immer erreichbar sein müssten, abends noch mails bearbeiten usw. Das kann soweit führen, dass nur noch die Firma mental im Kopf existiert.

Nun wurde, wie heute in den Fernseh-News ausführlich berichtet wurde, von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin der „Stress-Report 2012“ vorgestellt. Nun ist es also auch offiziell. Zu dieser Studie wurden 17 000 Arbeitnehmer befragt zu den psychischen Anforderungen, Belastungen und Stressfolgen des Alltags.

Dabei kamen sehr interessante und auch beklemmende Details heraus: 43 % der Berufstätigen in Deutschland sind überzeugt, dass der Stress in den letzten zwei Jahren zugenommen hat. 52 % arbeiten unter starkem Leistungs- und Termindruck. 60 % müssen mehrere Arbeiten gleichzeitig erledigen, also auf neudeutsch Multitasking. 44 % klagen über dauernde und nervende Störungen durch Telefonate usw.

Dann gaben 47 % der Befragten an, dass Ruhepausen nicht in ihren Arbeitsablauf passen oder sie zu viel Arbeit haben (38 %), so dass 26 % durcharbeiten! 64 % arbeiten samstags, 38 % an Sonn- und Feiertagen.

Die Arbeitsbelastung führe auch immer wieder zu Krankheiten, so das Ergebnis der Umfrage. 47 % leiden unter Rückenproblemen, 35 % unter Kopfschmerzen, unter Schlafstörungen leiden 27 %.

Deswegen fehlen Arbeitnehmer auch immer öfter und zehntausende gehen wegen körperlicher und auch seelischer Probleme vorzeitig in Rente. Laut einer Studie, die schon in 2009 aufgestellt wurde, wird der volkswirtschaftliche Schaden wegen psychischer Belastungen am Arbeitsplatz auf 6,3 Milliarden Euro beziffert!

Die IG Metall fordert schon lange eine „Anti-Stress-Verordnung“, aber die Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaftsbund sind sich darüber nicht einig.Die Bundesarbeitsministerin von der Leyen wurde auch im Fernsehen befragt.Hier und auch in Zeitungsinterviews apellierte sie an die Verantwortung der Unternehmen für ihre Mitarbeiter. Sie wolle dem chronischen Stress den Kampf ansagen und erwarte, dass die Arbeitgeber mitziehen, so sagte sie der Bild-Zeitung.

Last but not least brachte die Umfrage auch positive Antworten: So sind der größte Teil der Befragten der Meinung, dass ihr Arbeitsplatz sicher sei. So sagten auch erfreulicherweise 80 %, dass sie sich auf ihre Kollegen verlassen könnten.

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