Der Mai ist nicht nur der Liebes- und Wonnemonat. Darüber hinaus ist er der unangefochtene Hedonist unter den Monaten, denn er bietet explosive Natur in saftigem Grün.
Auch kulinarisch hat er einiges zu bieten – und bereichert unseren Speiseplan mit jungem Gemüse. Zwei Sorten tragen sogar seinen Namen: Mairübchen und Maiwirsing. Beide zählen zur Kohl-Familie.
Der Maiwirsing ist zum Unterschied zum bekannteren Winterwirsing lockerblättrig und hat keinen festen, geschlossenen Kopf. Seine Blätter sind milder und feiner und können auf die unterschiedlichsten Arten gegessen werden. So etwa sautiert mit etwas Butter und Schalotte, untereinander, wie der Rheinländer es gerne mag, mit Kartoffeln und frischer Bratwurst, zu Pastagerichten, indischenCurrys oder auch im Wok.
Leider ist er etwas in Vergessenheit geraten, da er durch seinen unregelmäßigen Wuchs nicht in die genormten Kisten der Supermärkte passt. Der Maiwirsing war sogar lange fast ausgestorben, sodass er sogar in die Liste der bedrohten Arten von Slow Food aufgenommen wurde. Inzwischen wird er wieder angebaut und ist beispielsweise auf Wochenmärkten zu haben.
Auch die Mairübchen waren fast verschwunden. Dabei zählten sie früher zu den wichtigsten Nahrungsmitteln. Aber als die Kartoffel nach Europa kam, wurde sie vergessen. Auch diese gibt es auf Wochenmärkten, evtl. auch in Geschäften. Beim Kauf sollte unbedingt das Blattgrün noch dran sein, das sollte dunkelgrün und saftig sein. Die Mairübchen sind nicht nur lecker, sondern auch sie kann man auf vielerlei Arten zubereiten, roh als Salat oder sanft gedünstet. Sie schmecken nicht nur als Einlage in der Gemüsesuppe wie auch in Butter gedünstet auf ihrem eigenen Grün mit Frühlingszwiebeln. Das sind nur einige der vielen Rezepte, die es für beide Gemüse gibt.
Da es für diese Gemüse nur ein kleines Zeitfenster gibt, eben den Mai, lohnt sich bestimmt ein Besuch auf dem Wochenmarkt.
Foto: w.r.wagner / pixelio.de