Als totaler Diana Gabaldon-Fan habe auch ich lange auf die Verfilmung der Highland-Saga gewartet. Nun ist endlich die 1. Staffel nach dem ersten Band „Feuer und Stein“ gesendet worden. Dabei ist dieses Buch schon 1991 erschienen. Inzwischen gibt es acht Bände, alle in 27 Ländern veröffentlicht und über 25 Millionen Mal verkauft!
Natürlich wurde genau aufgepasst, ob sich die Regisseure an die Buchvorlage halten. Und jede kleine Abweichung wurde gleich erkannt. So beispielsweise der kleine Roger. Im Buch wird die Begegnung Claire – Roger anders dargestellt. Aber was soll`s, im großen und ganzen war es schon authentisch. Gleich wurde das Buch nochmal hervorgeholt und – gefühlt zum 5.Mal – gelesen. Sehr gespannt waren wir alle (auch meine Freundinnen sind Fans) auf die Darsteller.
Jamie wurde von dem schottischen Schauspieler Sam Heughan wunderbar dargestellt. Das las ich auch schon in einer Rezession vor Ausstrahlung der 1. Folge, die Idealbesetzung. Von Claire hatten wir uns ein eigenes Bild gemacht, da kam Caitriona Balfe, nicht ganz mit. Das sagte auch der Kritiker. Sie ist sehr hübsch, aber für mich hatte Claire mehr Biss. Aber trotzdem, es war ein Genuss. Alle anderen Darsteller waren erstklassig besetzt, Ned Gowan, wie er leibt und lebt, Tobias Menzies in seiner Doppelrolle als Frank / Black Jack Randall, Murtagh, die Mc Kenzie-Brüder, Janet und natürlich Geilis Duncan, ganz hervorragend.
Dazu muss noch gesagt werden, dass die Bücher von Diana Gabaldon (die nie vorher in Schottland war), excellent recherchiert sind. Von den historischen Fakten (ich konnte mich in Edinburgs Museen davon überzeugen) bis zu Redewendungen usw. stimmt alles.
Die Darsteller, vorher eher unbekannt, wurden zu Stars. Aber der eigentliche Star, das war von Anfang an klar, ist das Land selbst. Es bot die beste Kulisse für die Dreharbeiten. Das ist ein Augenschmaus nicht nur für Schottland-Fans – es ist auch eine prima Werbung für das Land. So wie Neuseeland von der Kulisse von „Herr der Ringe“ profitiert, ist es auch mit Schottland. Da gibt es neuerdings das Zauberwort: Filmtourismus. Da gibt es Blogs, eine Bloggerin erklärt ganz richtig, dass die Faszination darin besteht, sich wie im Film zu fühlen, wenn man die Drehorte aufsucht.
Schottland war schon immer ein Ziel für Individualtouristen, nun hat der schottische Fremdenverkehrsverband Visit Scotland eine Kampagne gestartet mit speziellen „Outlander“-Touren. Einige der Attraktionen, Schlösser und Burgen, verzeichnen schon einen Besucherzuwachs von 50 Prozent. Auch das Highland Folk Museum in Newtonmore, wo Dorfszenen gedreht wurden, ist einen Besuch wert. Ich habe schon vor einigen Jahren eine meiner schönsten Reisen nach Schottland, besonders in die Highlands, gemacht. Die Bücher waren da schon bekannt, unser Guide erzählte davon.
Für Interessierte: Germanwings fliegt von Köln/Bonn direkt nach Edinburgh. Auf der Website www.visitscotland.com gibt es zahlreiche Hinweise auf lokale Veranstalter mit „Outlander“-Touren. Eine Agentur, Mary`s Meanders, bietet auch die „A Taste of Outlander“ Dinnershow an mit Gerichten, die vor 250 Jahren auf den schottischen Tischen standen und auch in den Büchern vorkommen. Deutsche Anbieter, wie DerTours, bieten eine Woche per Bus „Auf den Spuren von Jamie und Claire“ an, beispielsweise.
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