Gedanken zum Weihnachtsfest

677045_web_R_K_B_by_Joujou_pixelio.deZum Weihnachtsfest gibt es  einige Aspekte, die es wert sind, auch mal besinnlich betrachtet zu werden.  Auslöser war unter anderem bei mir der Bericht über ein Weihnachtspostamt. Dort gehen abertausende Briefe von Kindern ein, die auch alle beantwortet werden. Es gibt mehrere in Deutschland und auch in aller Welt. Beispielsweise in Engelskirchen, NRW, dort sind es 135.000 bis jetzt!

Da wurden die „Beantworter“ gefragt, was die Kinder sich so wünschen: Da kommt sehr, sehr oft der Wunsch nicht nur nach Spielzeug, sondern dass die Eltern mehr Zeit mit ihnen verbringen sollten. Das hat mich doch nachdenklich gemacht. Dazu gibt es auch immer wieder Studien des Deutschen Kinderschutzbundes, die das gleiche aussagen. Mehr als 30 Prozent der befragten Kinder zwischen 9 und 11 Jahren wünschen sich ganz bewusst, mehr Zeit gemeinsam zu verbringen. Vor allem die Väter werden von den Kindern als zu stark mit Arbeit überlastet wahrgenommen.

Auf die Frage, wie die Kinder am liebsten ihre Zeit mit den Eltern verbringen möchten, gibt es ganz klare Aussagen: Mehr Gespräche, Spiele, Sport, Kochen und Backen, eine sehr gute Idee, und vor allem mehr Unterstützung bei den Hausaufgaben. Sehr aufschlussreich auch der Wunsch, dass die Eltern auch mehr gemeinsam mit den Kindern am Computer sind, beispielsweise Spiele zusammen spielen. Dabei betrachten die Eltern meist sogar unwissend die ständige Präsenz ihrer Kinder am PC als Inbegriff des Rückzuges. Eltern leiden oft unter Stress und Zeitnot, aber da sei es nach Ansicht des Kinderschutzbundes besonders wichtig, dass auch die begrenzte Zeit bewusst genossen würde. Am besten sei es, dass die Eltern auf die Kinder zugehen und fragen. Dann werden sie feststellen, das die Kinder in der Einschätzung ihrer wahren Bedürfnisse oft klüger sind, als man es wahrhaben will.

Dann gibt es ja auch die Menschen, die gerade an Weihnachten keine Familie haben, die sich zusammenfindet. Es ist ja das Fest, wo alle in den Schoß der Familie zurückkehren, selbst mancher Globetrotter kehrt dann, wenn es auch vorübergehend ist, zurück.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes werden fast 40 Prozent aller Haushalte in Deutschland von Singles geführt. Auch die Anzahl der angemeldeten Singles ist riesig und lässt vermuten, dass die „Stille Nacht“ oft eine einsame ist. Vor allem diejenigen, die ihre Partner verloren haben, oder wo die Angehörigen weit weg leben, haben regelrecht Angst vor dem Heiligabend.

Viele dieser Einsamen wählen jetzt in dieser Zeit die Rufnummern der Beratungsstellen  und Sorgentelefone, da haben sie wenigstens für kurze Zeit einen Ansprechpartner. Wichtig ist nach Ansicht der Psychologen, dass man sich davor schützt, zu melancholisch zu werden. Man könne sich beispielsweise die Wohnung nett schmücken und sich selbst einen Geschenkewunsch erfüllen, ein gutes Buch, eine gute Fernsehsendung, die Mitternachtsmesse, da gibt es manche Möglichkeiten.

Sehr gut ist die Idee, dass seit langem viele Gemeinden, Kirchengemeinden, Vereine, Kneipen und Restaurants am Heiligabend ein Alternativprogramm für Heiligabend anbieten. Oder wer es zuhause nicht aushält, kann spezielle Reisen über Weihnachten und Neujahr mitmachen. Ich habe verschiedene Freundinnen, die das seit Jahren machen. Oder man ergreift selbst die Initiative und sucht Gleichgesinnte, mit denen man evtl. zusammen ein Weihnachtsessen zubereitet.

Was ich nicht schön finde zu den Weihnachtstagen und davor, dass viele Betrüger die Spendenbereitschaft gerade jetzt in dieser Zeit ausnutzen. Da wandern über die Weihnachtsmärkte oder klingen an den Türen angebliche Sammler für wohltätige Organisationen, die selbstgemachte Ausweise vorzeigen und das Geld für sich einstecken. Täglich liest man in der Zeitung, wo sich Krankenhäuser oder Organisationen davon distanzieren und mitteilen, dass sie niemand losgeschickt haben. Man sollte nichts geben, wenn man nicht hundertprozentig sicher ist. Lieber per Überweisung ein Scherflein spenden!

Last but not least muss ich wie voriges Jahr auf die alljährliche Schenkerei von Haustieren zurückkommen. Natürlich ist es schön, wenn sich die Kinder so einen süßen kleinen Wollknäuelhund wünschen. Aber man sollte um Gotteswillen genau vorher ausloten, ob man ein Tier in Wohnung oder Haus überhaupt gebrauchen kann. Die Freude ist nämlich schnell verflogen, wenn man nicht festgelegt hat, wer sich um das neue Haustier kümmert, wer wann mit dem Hund rausgeht, sich mit ihm beschäftigt usw.

Dann ist es leider wie jedes Jahr so, dass anschließend die Tierheime überquellen. Die sind sowieso das ganze Jahr, besonders auch zu den Ferien, stark frequentiert. Also bitte nicht erst das arme Tier sich eingewöhnen lassen und dann feststellen, dass man überfordert ist. Auch ihm tut man keinen Gefallen damit.

So ließe sich der Gedankengang noch fortsetzen, ich sage aber jetzt lieber allen, die meine Berichte lesen, ein schönes Weihnachtsfest mit viel Freude.

Foto: joujou / pixelio.de

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