Maiglöckchen – die süßen

Allenthalben blühen jetzt die Maiglöckchen und verzaubern uns mit ihrem süßen Duft. Gerade um diese Blume ranken sich viele Geschichten. Das Maiglöcken heißt übrigens auch: Augenkraut, Faltrianblume, Lilie des Tales (lily of the valley), Maiblume, Maililie, Maischelle, Mairöschen, Marienglöckchen, Marienträne, Niesenkraut, Zauke.

Legenden bezeichnen das Maiglöckchen tatsächlich als Marienblume, vermutlich ist es aber ein mittelalterliches Missverständnis, denn man brachte die Blume irrtümlich mit der „Lilie des Tales“ in Verbindung, die im Hohelied Salomons erwähnt wird. Es gibt aber auch die Version, dass die Maiglöckchen aus den Tränen Mariens entstanden sind, die sie unter dem Kreuze Jesu vergossen hat. Dann gilt die weiße Farbe als Symbol für Unschuld und Reinheit, sowie Demut und Bescheidenheit. Das kennzeichnet ja auch die Muttergottes.

Die katholische Kirche feiert den Monat Mai als Marienmonat mit Maiandachten und es gibt wunderschöne alte Marienlieder. Wer kennt nicht:“Maria breit den Mantel aus.“. Früher wurde in jedem katholischen Haus ein Maialtar errichtet mit einer Madonnafigur und Maiglöckchen als Zierde. In den katholischen Kirchen gibt es schön geschmückte größere Maialtäre. Als Kind kannte ich die Sitte, dass man die Blumen, meist Hortensien, die man zur Erstkommunion geschenkt bekam, dann zum 1.Mai in die Kirche zum Maialtar brachte.

Noch was über das schöne Maiglöckchen: Es gibt Maiglöckchen nicht nur in Europa, später breitete es sich auch in Asien und Amerika aus. Sie wachsen gern in lichten Buchenwäldern und stehen unter Naturschutz. Pflücken und Ausgraben ist verboten.

Man weiss nicht, wie sie in die heimischen Gärten gekommen sind (Wahrscheinlich hat sich jemand doch nicht an das Verbot gehalten!). Jedenfalls werden sie schon in Gartenbüchern des 16. Jahrhunderts als selbstverständliche Gartenpflanze erwähnt. Sogar auch als Arzneipflanze.

Sie lieben humusreiche Böden und Halbschatten. Man sollte darauf achten, sie an Stellen (unter Bäumen) zu pflanzen, wo sie sich ausbreiten können. Sonst überwuchern sie gern andere Pflanzen. Wenn man -im Garten- Maiglöckchen abpflückt, bitte nicht abschneiden, sondern zupfen. Veilchen sollen schneller verblühen, wenn sie mit Maiglöckchen in einer Vase stehen.

Was ja eigentlich bekannt ist, dass Maiglöckchen Gifte enthalten: Glycoside, wie der Fingerhut, die in hoher Dosis zum Tode führen. Außerdem Stereoidsaponine, die Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Allerdings ruft nur die Einnahme größerer Mengen von Pflanzenteilen wirklich ernstliche Vergiftungen hervor.

Maiglöckchenblätter haben viel Ähnlichkeit mit Bärlauchblättern, die man ja jetzt gern für Wildkräutergerichte, Pesto oder Suppen sammelt. Man kann, um sicher zu gehen, eine Geschmacksprobe machen. Maiglöckchenblätter riechen nicht, Bärlauch, wie man weiß, nach Knoblauch (Knoblauchkraut, wie Bärlauch auch genannt wird).

Der süße Duft der Maiglöckchen hat die Parfümhersteller animiert, Maiglöckchen zur Herstellung von Parfüm zu verwenden. Es gibt einige bekannte Marken, schnuppert mal in der Parfümerie!

Wusstet Ihr übrigens, dass Maiglöckchen auch Glücksbringer sind? In Frankreich ist es beispielsweise noch heute Sitte, dass am 1.Mai Maiglöckchensträuße als Glücksbringer angeboten werden. Dr 1. Mai heißt auch „jour de muguet“ – Maiglöckchentag.

Dass man mit Maiglöckchen auch wunderschöne Dekorationen machen kann? Der Fantasie ist da keine Grenze gesetzt. Aus Draht einen Kranz formen, mit Maiglöckchen umbinden, auf einen Glasteller mit Teelichtern stellen, oder in helle Körbchen oder Schalen pflanzen, eine hübsche Schleife drum oder oder……

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