Wie schön ist es wieder, die Mandelbäume blühen zu sehen. In Mallorca ist es im Februar ein willkommenes Reiseziel. Hierzulande blühen die Mandelbäume seit Ende Februar, Anfang März. Sie sind besonders eindrucksvoll, da sich die Blüten entwickeln, bevor die Blätter austreiben. Zarte Weiß- bis kräftige Rosatöne erfreuen uns. Sie sind die ersten Baumblüten und besonders beliebt, da sie das Ende des Winters anzeigen. Gegen Ende der Blüte ist immer schade zu sehen, wenn der Wind kommt und zarte rosa Blütenblätter herabregnen. Übrigens beobachten die Botaniker, dass die Mandelbäume aufgrund des Klimawandels in den letzten Jahren eine Woche früher blühten als früher.
Seit 4.000 Jahren werden Mandelbäume bereits kultiviert, ursprünglich stammen sie wohl aus Südwestasien. Vor rund 2.000 Jahren brachten sie die Römer, wie so vieles, mit nach Norden. Überall dort, wo es in deutschen Weinbaugebieten Südhanglagen gibt, gedeihen die Frühlingsboten besonders gut.
Als Lebensgrundlage werden Mandeln vor allem im Mittelmeerraum angebaut, in der Türkei, in Spanien, auf Sizilien, aber auch in Pakistan und im Iran. Allerdings sind die Mandeln, die in Deutschland auf den Markt kommen überwiegend von den Plantagen des Central Valley in Kalifornien, so erklären es die Marktwirtschaftler. Aus diesen Monokulturen kommen gut 80 Prozent der weltweiten Mandelproduktion. Interessant zu wissen ist, dass die Mandel unter den botanischen Begriff Nüsse fällt. Auch ist sie als Steinfrucht eng mit der Aprikose, der Kirsche und dem Pfirsich verwandt. Süße und bittere Mandeln stammen von verschiedenen Bäumen. Die giftige Blausäure in den bitteren Früchten wird durch Erhitzen beim Backen abgebaut.
In der Mittelmeerküche kommt man nicht ohne Mandeln aus, in der übrigen westlichen Ernährung spielen sie keine große Rolle. Vor allem wohl auch, weil sie lange als fettreicher Dickmacher galten. Da tut man der Mandel etwas Unrecht, den es stecken auch wichtige Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe in ihnen. Mit 30 Gramm Mandeln deckt ein Mann 56 Prozent der täglichen Vitamin-E-Zufuhr, so die Experten. Eine Frau sogar 65 Prozent.
Aufgrund ihrer Ballaststoffe sind sie schnell sättigend und so gut für eine Diät geeignet. Wie vielfach empfohlen von Ernährungswissenschaftlern, fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen, kann man durch Nüsse und Steinfrüchte ersetzen, raten sie. Täglich eine Handvoll Mandeln mildert Studien zufolge möglicherweise Bluthochdruck, die Mandel hat noch viel mehr gesunde Eigenschaften.
Also lassen wir uns doch bei unseren südlichen Nachbarn Gutes abgucken und ihre Rezepte übernehmen, die viele Gerichte mit Mandeln und Nüssen verfeinern!
Außerdem ist das hellgelbe Mandelöl begehrt, das aus den reifen Kernen kalt gepresst wird. Es gilt durch die wertvollen Inhaltsstoffe als klassisches Massageöl und als kostbares Pflegemittel für trockene, gereizte Haut.
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