Einfach faszinierend – die Mönchsrepublik Athos in Griechenland! Schon der Anblick vom Meer aus ist einfach grandios. Was viele nicht wissen, sie kann besucht werden. Allerdings nur von Männern und mit einer Genehmigung. Frauen ist der Zutritt grundsätzlich verboten.
Der Ferienort Ouranoupoli ist ein griechischer Badeort am Mittelmeer mit allen erdenklichen Urlaubsangeboten. Was ihn so besonders macht, ist die Tatsache, dass er Grenzstadt und Fährhafen ist zu den Klöstern in der Mönchsrepublik Athos. Dort leben seit Jahrhunderten orthodoxe Mönche nach strengen Regeln. Fleisch und Alkohol sind nicht erlaubt. Anhängern anderer Religionen war der Zutritt lange Zeit auch lange Zeit nicht erlaubt. Inzwischen bekommen bis zu zehn Ausländer täglich eine Einreisegenehmigung. Das Dokument muss man im Vorfeld beim Büro der Heiligen Gemeinde des Athos in Thessaloniki beantragen und im Pilgerbüro des Badeortes abholen.
Dann geht es auf eine zweistündige Schiffsreise nach Athos. Vom Schiff aus hat man sagenhafte Ausblicke auf die schroffe Küste der Halbinsel belohnt, wo sich die Mönchsrepublik befindet. Die Klöster lehnen sich an die Felsen und sind wie mächtige Burgen mit Wehrtürmen und durch hohe Mauern geschützt. Beherrscht wird alles vom mehr als 2000 Meter hohen Berg Athos, der der Mönchsrepublik den Namen gibt.
Jedes Jahr besuchen rund 130 000 Pilger die Klöster – Tendenz steigend. Leider bisher nicht viele aus Deutschland, obwohl viele in unmittelbarer Nähe in der Ferienregion Chalkidiki Ferien machen. Gewollt ist aber auch kein Massentourismus, daher die strikte Beschränkung der Besucherzahlen. Man will die traditonelle Klostergemeinschaft nicht verändern.
Man kann auch im Kloster übernachten, alle Klöster nehmen aus Gastfreundschaft Pilger kostenlos bis zu drei Nächten auf. Dann muss man die halbautonome Republik wieder verlassen. Seit 1990 kommen vor allem Geistliche aus Bulgarien, Rumänien, Serbien und Russland auf den heiligen Berg. Wie zu lesen ist, erlebt der orthodoxe Glaube dort eine Renaissance. Nach der Begrüßung durch einen Mönch bekommen Übernachtungsgäste eine kleine Kammer zugeteilt. Man ist in der Stille ganz für sich. Der einzige offizielle Termin ist ein gemeinsamer Gottesdienst mit den Mönchen. Während des anschließenden Abendessen wird nicht gesprochen, ein Mönch liest aus religiösen Texten. Man kann sich mit dem Abt die heiligen Reliquien des Klosters anschauen, wenn man will. Was ungwöhnlich ist, um 4 Uhr morgens ruft ein Mönch mit rythmischem Klopfen mit Holzstöcken zum Frühgebet. In der dunklen Krypta singen die Mönche und Weihrauch liegt in der Luft.
Wenn man nach draußen kommt, wird man mit einem wunderbaren Sonnenaufgang belohnt. Dann kommt das Schiff und bringt die Klosterbesucher wieder in die quirlige Aussenwelt. Daran muss man sich erstmal wieder gewöhnen.
Wer interessiert ist, kann mit Eurowings nach Thessaloniki fliegen, dann mit Mietwagen oder Bus nach Ouranoupoli. Dort gibt es im Sommer zweimal täglich eine Fähre und einmal ein Schnellboot zum Hafen Dafni in der Mönchsrepublik. Ein weiteres Fährschiff bringt die Besucher zu den Klöstern an der West- und Südküste. Über Land ist eine Einreise nicht möglich.
Infos auch unter: www.visitgreece.gr
(Eigentlich schade, dass Frauen nicht einreisen dürfen, es hätte mich beispielsweise sehr interessiert! Allein die Beschreibung, die ich las und gern weitergebe, hat mich fasziniert.)
Foto: Manfred Rose / pixelio.de