Buchweizen – in Vergessenheit geraten?

Ich erinnerte mich an alte Geschichten vom Lande und von Siedlern, die Buchweizenmehl verarbeiteten, zu Pfannkuchen hauptsächlich. Aber erst kam diese Erinnerung, als ich zufällig in einem Magazin blätterte und auf einen Artikel stieß. Ach ja, so dachte ich, war doch früher mal mehr oder weniger wohl ein einfaches Essen. Aber dann fiel mir ein, dass ich vor Jahren bei einem Aufenthalt bei meiner kanadischen Freundin doch zum Frühstück Buchweizenpfannkuchen mit Ahornsirup gegessen hatte. Vom Hausherrn selbst gemacht, ein beliebtes Frühstück, auch für Kinder. Unsere haben große Mengen damals verdrückt.

Das hat mich doch interessiert und ich habe etwas gestöbert. Also Buchweizen gilt als ganz anspruchsloses Gewächs, er gehört zur Pflanzengattung der Knöterichgewächse, blüht weiß und hat einen herb-nussigen Geschmack. Obwohl es Buch- weizen heißt, gehört er nicht zu den Getreiden.

Buchweizen wächst in Eurasien und im östlichen Afrika, in China wird er seit 4.600 und in Japan seit 3.500 Jahren kultiviert. In vielen Teilen der Welt ist er verwildert. In der russischen Küche ist der Buchweizen unabdingbar für viele Gerichte, Pfannkuchen, die russischen Blinis, beispielsweise.

In Norddeutschland wird er Heidekorn genannt. Dort wurde er bis ins 19. Jahrhundert weitflächig angebaut, dann geriet er in Vergessenheit. Speziell dort hat man sich jetzt wieder daran erinnert, so las ich. Dabei ist diese Pflanze ein Powerkraut und hat wertvolle Stoffe für Gehirn, Körper und Nerven. Buchweizen enthält, so habe ich mich schlau gemacht, Eisen, Kalzium, Magnesium und Spurenelemente. Da der Buchweizen glutenfrei ist, spielt er eine große Rolle in der Ernährung für Menschen mit Zöliakie.

In der norddeutschen Heide hat man sich wieder auf den Anbau, erst mal im kleinen Rahmen besonnen, auch weil man die Artenvielfalt der Pflanzen erhalten will. Das finde ich sehr lobenswert. Ein Teil der Ernte, die ein Landschaftspflegehof mit dem Anbau erzielt, wird gemahlen und  für Speisen verwandt.

Es gäbe allerdings ein Problem, so eine Expertin, dass der Buchweizen wenig Klebestoffe erhält. Außerdem wird der hiesige Buchweizen, da es technisch nicht anders möglich ist, mit seiner schwarzen Schale gemahlen. Das ist zwar dann echtes Vollkorn, wenn man so will, sieht aber nicht so gut aus.

Aber trotzdem haben sich schon manche Köche damit befasst, vor allem in der Heide, da er dort ja immerhin eine der ältesten Kulturpflanzen ist. Man greift allerdings auch oft auf Importe aus dem Ausland zurück, die geschälten Buchweizen anbieten.

Neben den klassischen Pfannkuchen gibt es die Buchweizentorte, süße Waffeln, Croutons, Spätzle sogar und vieles mehr. Auch als Beimischung zum Brotteig wird das Buchweizenmehl empfohlen. In der Heide wird sogar, so habe ich gelesen, dunkler, malziger Buchweizen-Honig angeboten und ein 35 prozentiger Buchweizenschnaps gebrannt.

Da habe ich natürlich das klassische Pfannkuchenrezept rausgesucht und das für die bekannte Buchweizentorte. Sehr zu empfehlen!

Buchweizenpfannkuchen – für zwei Portionen

Zutaten: 80 g Buchweizenmehl, 20 g Mehl (Vollsojamehl), 1/2 TLSalz, 1 EL Zucker, 200 ml Wasser, 50 m lÖl.

Die trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen, die Hälfte des Wassers hinzufügen und einen glatten Teig herstellen. Dann kommt nach und nach das restliche Wasser dazu. Den angerührten Teig mindestens eine Stunde ruhen lassen. Ein Tipp, über Nacht, und morgens zum Frühstück die Pfannkuchen zubereiten (siehe oben!). Nach der Ruhezeit das Öl einrühren, eine Minute rühren, bis sich das Öl mit dem Teig verbunden hat. Diese Menge ergibt zwei Pfannkuchen, sie sind dicker als Pfannkuchen aus Weizenmehl. Da das Öl schon im Teig ist, braucht man keines mehr in die Pfanne geben. Platte auf volle Wärme stellen, die Hälfte des Teiges in die Pfanne geben, dann die Wärme etwas zurücknehmen. Zu den Pfannkuchen schmeckt Ahornsirup (siehe auch oben!).

Buchweizentorte

Zutaten: 6 – 7 Eier, 300 g Zucker, 210 g Buchweizenmehl, 1 gehäufter EL Speisestärke, 1200 g Sahne, geschlagen,  200 g Schokoladenkuvertüre, 250 g Preiselbeerkonfitüre, Schokoraspeln zum Verzieren.

Eier und Zucker sehr cremig rühren, das Buchweizenmehl und die Speisestärke mischen, sieben und vorsichtig unter die Masse heben. Eine Backform mit 28 cm Durchmesser einfetten oder mit Backpapier auslegen. Bei 160 Grad 48 Minuten backen. Den fertigen Biskuit dreimal durch schneiden. Den untersten Boden mit Kuvertüre bestreichen, umdrehen und als Boden auf eine Tortenplatte legen. Einen Ring drumherumlegen. Von der Sahne 600 g abnehmen nd 3 bis 4 EL Preiselbeerkonfitüre (je nach Geschmack) zugeben und verrühren. Auf den untersten Boden die Hälfte der Preiselbeersahne verstreichen. Den zweiten Boden drauflegen, 300 g neutrale Sahne verstreichen und Preiselbeerkonfitüre drauf verteilen, ruhig reichlich. Auf den dritten Boden nun den Rest der Preiselbeersahne verstreichen. Den vierten Boden mit der neutralen Sahne bestreichen. Dann den Ring abziehen, den Rand mit dem Rest der Sahne versehen und mit Schokoladenraspeln bedecken. Die Torte mit der restlichen Marmelade oder mit Beeren garnieren.

Das wäre doch mal das Ausprobieren wert, nicht wahr?

Foto: Maren Beßler / pixelio.de

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