Was gibt es Schöneres, nicht nur für Kinder, als eine leckere Tasse Kakao. Ob im Winter mit heißer Milch und Honig oder kalt im Sommer. Als leckere Zutat für Kuchen und Torten, da läuft einem das Wasser im Mund zusammen.
Aber es gab natürlich bei uns nicht immer Kakao bei uns, dabei hat er eine lange Geschichte. Um 1500 vor Christus fanden in Mittelamerika die Olmeken – auf sie geht auch das Wort Kakao (kakawa) zurück, nur das schleimige, süßsauer schmeckende Fruchtfleisch gut. Sie nutzten es als Rauschmittel für Riten und Kulthandlungen. Man vermutet, dass rein zufällig vielleicht einige Kakaosamen zu nahe ans Feuer gerieten und geröstet wurden. Dann entstand vielleicht die Idee, die Bohnen zu mahlen und das Pulver zu probieren. So entstand ein Getränk, dass die Sinne anregte, da Kakao etwas Koffein und verwandte Stoffe enthält.
Der spanische Eroberer Hernando Cortez lernte das Getränk 1519 bei den Azteken kennen. Sie gossen es mit heißem Wasser auf und verfeinerten es mit Rosenwasser, Honig und Vanille. Die Legende sagt, dass Cortez begeistert an Kaiser Karl V. geschrieben habe, dass ein Becher dieses kostbaren Getränks einem Mann erlaubt, einen ganzen Tag zu marschieren, ohne etwas zu essen. Er wurde auch als „Speise der Götter“ bezeichnet. Nachdem die Spanier den Kakao im 17. Jahrhundert in die Alte Welt gebracht hatten, war er 200 Jahre lang nur dem Adel und den wohlhabenden Bürgern vorbehalten.
Beim Kakao hängt die Qualität wie beim Wein vom Boden und Klima ab. Edelkakao wird aus den Samen der Criollo-Bäume gewonnen, die nur in Venezuela, Mexico, Ecuador, Sri Lanka und Indonesien angebaut werden. Sie machen lediglich fünf Prozent der Welternte aus. Rund 70 Prozent kommen aus Westafrika, wo die Bauern vor allem Forastero-Bäume anpflanzen. Ihre Bohnen schmecken herber als die des Criollo-Baums. Englische Botaniker kreuzten beide Sorten zum Trinitario-Baum.
Erstaunlicherweise haben die Kakaobäume das ganze Jahr über Früchte und Blüten, und zwar direkt am Stamm. Die bis zu 25 cm langen Früchte sind zunächst grün, während des Reifens werden sie gelb, rot oder rotbraun. Bei der Ernte braucht es Erfahrung, um den richten Zeitpunkt zu erwischen. Da die bis zu 500 Gramm schweren Früchte nicht vom Stamm fallen, schneiden die Bauern sie mit der Machete ab. Wenn es beim Schütteln im Innern klappert, sind die Samen reif, so erklären es die Botaniker. Anschließend werden die Kakaobohnen zum Fermentieren aus dem Fruchtfleisch gelöst werden. Das ist eine mühselige Arbeit für die ganze Bauernfamilie. Dann werden die Samen zum Trocknen ausgebreitet, von Hand sortiert und in Säcke verpackt.
Der Handel mit Kakaopulver hat sich zu einem Massenmarkt entwickelt. Hamburg ist Sitz des drittgrößten Importhafens für Rohkakao. Neben dem klassischen Kakao und Leckereien wie Tafelschokolade verfeinert Kakao auch Herzhaftes wie Pesto, Wildfleisch und Linseneintopf. Er ist Bestandteil von Kosmetika und Seife.
Last but not least hat Kakao auch was Gesundes: Englische Forscher wiesen einen positiven Einfluss von Kakao auf den Blutdurchfluss im Gehirn nach.
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