Nun ist sie da – die Apfelzeit……

äpfelNun ist die Zeit der heimischen Apfelernte bis in den Herbst hinein. Obwohl im Frühling immer für mich die schönste Zeit ist, wenn die Äpfel anfangen zu blühen, ein wunderbares Bild. Aber wenn im Herbst die rotbackigen reifen Äpfel geerntet werden, kann man sich dem Aroma und dem saftigen Genuss nicht entziehen.

Es gibt natürlich heute aus aller Welt das ganze Jahr über frische Äpfel im Handel, aber die heimischen haben jetzt Saison.
Ich habe mich auch aus eigenem Interesse mal ein wenig schlau gemacht. Auch der Apfel hat eine lange Geschichte:
Er gehört zur Familie der Rosengewächse. Es ist eine wirtschaftlich sehr bedeutende Obstart, auch wird dem Apfel eine Wirkung als Heilmittel zugeschrieben.

Als die Frucht schlechthin symbolisiert der Apfel und der Apfelbaum die Themen Sexualität, Fruchtbarkeit und Leben, auch Erkenntnis, Entscheidung und Reichtum. Die Heimat des Apfels liegt möglicherweise in Asien.Wie und wann er nach Europa gelangte, ist nicht bekannt. Bereits die Kelten und Germanen wussten aus dem Mus der Früchte Most zu machen. Den Saft vergor man zusammen mit Honig.

Der Apfel ist von allen heimischen Obstarten am vielseitigsten verwendbar, er gilt bei uns als das Obst schlechthin. Allein in Deutschland gibt es 1 500 Sorten, es sind aber nur 30 – 40 Sorten, die angebaut werden. Im Handel sieht man meist sogar nur 5 – 6 gängige Sorten.
Interessant fand ich einige Zahlen: In Deutschland werden jährlich eine Milliarde Liter Apfelsaft produziert. Auch dafür gibt es natürlich eine Statistik: Jeder Deutsche trinkt 41 Liter Saft pro Jahr, davon 11,7 Liter Apfelsaft.

Der Apfel ist übrigens ideal zum Einkochen durch seinen hohen Pektingehalt. Schade ist, dass manche alte Apfelsorten verschwunden sind. Es gibt aber Bestrebungen, wieder da mehr anzuknüpfen, es gibt sogar Vereine, die sich darum kümmern.

Zum Apfel als Heilmittel: Da taucht der Apfel bereits im 8.Jahrhundert in einer alten Schrift auf, auch im Mittelalter wusste man seine Heilkraft zu schätzen. Der Verzehr von Äpfeln mit Schale ist bekannterweise sehr gesund, hat abführende, keimtötende Wirkung. Er ist gut für den Magen und hilft einer Vielzahl von Krankheiten vorzubeugen (Diabetes, Krebs, Herz- und Gefäßkrankheiten und noch vielen mehr). Ein guter Tipp:  Mit dem englischen Sprichwort halten: „An apple a day keeps the doctor away!“.

Grundsätzlich einige Tipps: Man sollte keine Äpfel kaufen, die in der Sonne liegen, da werden die lichtempfindlichen Vitamine zerstört. Auch auf frische Ware achten, also keine Druckstellen usw.
Äpfel sollte man kühl und dunkel lagern, Abdecken schützt vor Fruchtfliegen. Nicht zu anderen Obst- oder Gemüsesorten legen, da sie das Reifegas Ethylen abgeben, das die anderen Früchte nicht mögen.

Die gängigen Apfelsorten kann ich kurz aufzählen:
Elstar – Enthalt viel Vitamin C, fein für Obstsalate, Apfelkuchen oder einfach zum Reinbeißen.
Pink Lady – Rosarot (wie der Name sagt), hoher Zuckeranteil, wunderbar geschmort zu Gans und Ente.
Braeburn – Hat auch hohen Vitamin C-Anteil, für Obstsalat, Strudel, Apfelmus (mache ich sehr oft).
Boskop – Der lange vergessene Apfel, lässt sich sehr gut lagern, erst ist sein Fruchtfleisch fest, dann wird es mit der Zeit mürber. Obwohl im September geerntet, schmeckt er am besten von Ende November bis April. Hervorragend für alles: Bratapfel, zum Kochen, Backen und und.
Royal Gala – Süß, aromatisch, wenig Säure. Gut zum Essen, aber auch für Kompott
Golden Delicious – Saftig, süß, großes Anbaugebiet ist Südtirol, wegen der klimatischen Bedingungen (Berglage, viel Sonne). Auch sehr lecker für Obstsalat, zu Käse, Kuchen und Kompott.
Jonagold – Süß, feine Säure, vielseitig verwendbar.
Granny Smith – Feine Säure, geringer Zuckergehalt, gut für Säfte, Cocktails, Sorbets, Salate
Cox orange – mir fiel auf, dass ich absolut nichts über diesen wunderbaren Apfel fand. Da habe ich rumgestöbert und herausgefunden, dass er zu den alten Apfelsorten gehört, die wegen ihres hervorragenden Geschmacks in aller Welt beliebt sind. Er ist allerdings schwierig im Anbau, der Baum ist frostempfindlich und anfällig für Schädlinge. Darum ist er wohl etwas verdrängt. Die Reifezeit ist Ende September, bei guter Lagerung ist er bis Ende März haltbar.

Was soll ich zu Rezepten sagen: Es gibt eine solche Viefalt davon, siehe oben, ob das gute alte Apfelmus, Kompott, Apfelgelee, Apfelsaft, Apfelwein, Cidre, Kuchen, zu Gerichten usw.

Aus eigener Erfahrung möchte ich meine Lieblingsspeisen empfehlen: Als erstes wie gesagt, Apfelmus oder auch Apfelkompott, gekocht mit einer Zimtstange, auch ½ Vanilleschote (die man dann wieder rausnimmt). Ich erinnere mich an Massen von Äpfeln, die zu Mostereien gebracht wurden, man bekam dann Apfelsaft dafür. Gibt es leider nicht mehr, allerdings sehe ich in meinem Wohnort eine biologische Verwertungsstelle, die das wieder aufgegriffen hat.

Aber nochmal zum Essen: Was ist ein Milchreis mit Apfelmus doch ein Genuss, oder ein Apfelpfannkuchen, Himmel und Erde (Himmel un Äd), das bekannte rheinische Gericht, Matjes mit Äpfeln und Zwiebeln, nach norddeutscher Art, oder Leber Berliner Art mit geschmorten Apfelscheiben und Zwiebeln. Dann die Bleche von Apfelkuchen, mit Rosinen, mit Streuseln, Apfelkuchen sehr fein ist bei mir und allen Freundinnen der Renner, wenn es schnell gehen soll, usw. usw. Gern wird bei mir gegessen: Geraspelte Äpfel mit Zironensaft (damit sie nicht braun werden) und Zucker gemischt, ist auch gut für Verdauungsprobleme!

Zwei absolute Lieblingsrezepte möchte ich aber vorstellen:

Bratapfel ( auch da gibt es viele Variationen, ich mache diese gern, ist auch für den Herbst und Winter (der ja leider wieder kommen wird, was Schönes)

Zutaten für zwei Portionen: (Kann beliebig erweitert werden)
2 große Boskop-Äpfel, 1 EL Honig, 1 ungespritzte Orange, 1 EL Rosinen, 1 EL gehackte Nüsse, evtl. Orangenlikör

Einen kleinen Deckel von jedem Apfel abschneiden (kommt dann wieder drauf), Äpfel mit einem Ausstecher vom Kerngehäuse befreien. Die Äpfel in eine gebutterte Form (Auflaufform) legen.

Tipp: Unter jeden Apfel ein kleines Förmchen aus Alufolie gemacht, legen, damit sich die Füllung nicht in der ganzen Form ausbreitet.
Den Honig bei schwacher Hitze flüssig werden lassen. Ein wenig von der Orangenschale abreiben und den Saft auspressen. Den flüssigen Honig mit Rosinen, gehackten Nüssen, dem Saft und evtl. dem Orangenlikör mischen und die Bratäpfel füllen.
Bei 180 Grad 30 – 40 Minuten im Backofen garen, bis jeder Apfel reif ist und die Haut aufplatzt.

Dazu passt klassisch Vanillesoße, aber auch Schlagsahne oder Vanilleeis.

Dazu noch eine Anmerkung: Viele mögen auch Marzipan zu der Füllung zuzugeben. Ich bekam von Christel einen wunderbaren Marzipan-Sahne-Likör, genannt Mandeltraum, geschenkt.
Den habe ich über die Bratäpfel gegeben statt Vanillesoße. Köstlich!
Für Interessierte: frischmann-marzipan.com

Apfelkuchen mit Kokos (mögen besonders die Kinder meiner Familie, aber nicht nur sie)

Teig: 250 g Margarine, 250 g Zucker, 2 Vanillezucker, 1 Prise Salz, 4 Eier, 250 g Mehl, 2 Pck. Vanillepudding, 1 schwach gehäufter TL Backpulver, 1 TL Zimt, 1oo g Kokosraspel
Belag: 1,5 kg Äpfel, 100 g Mandelblättchen, Aprikosenmarmelade

Margarine schaumig rühren, Zucker, Vanillezucker, Salz dazufügen. Die Eier einzeln unterrühren. Mehl, Vanillepudding und Backpulver mischen und in den Teig sieben. Zum Schluss Zimt und Kokosraspel dazugeben. Teig auf ein gefettetes Backblech streichen (oder Backpapier nehmen). Die geschälten, entkernten und in Spalten geschnittenen Äpfel dicht an dicht drauflegen, die Mandelblättchen darüber verteilen. Im vorgeheizten Backofen ca. 35 min. bei 200 Grad backen.

Die Aprikosenmarmelade erhitzen und auf den fertigen Kuchen streichen. (Bei mir geht ein ganzes Marmeladenglas drauf, da wir es gern gut bestrichen mögen).

Das Rezept bekam ich von Inge mit vielen anderen gesammelten Rezepten im Rahmen einer Bürgervereinsaktion ihres Wohnortes. Die Sammlungen wurden auf dem Weihnachtsmarkt verkauft und mit dem Erlös konnte dazu beigetragen werden, ein Gemeinschaftsheim zu bauen. Ein Lob dafür!

Foto: Heinz Ober / pixelio.de

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