Pfingsten – Pfingstrosen – Frühlingsfest

Da es auf das schöne Pfingstfest zugeht, noch ein paar Gedanken dazu. Gerade sehe ich die herrlichen Pfingstrosen, die ich sehr liebe, blühen. Dieses Jahr ist es zwar etwas anders als sonst, da zum ersten Pfingsten sehr spät fällt und durch den sonnigen Frühling fast alles früher blühte als normal. So sind auch schon viele Pfingstrosen verblüht. Zu der Pfingstrose habe ich einiges aufgestöbert, davon später.

Außerdem gibt es ja viele Pfingstbräuche, gerade hier, wo ich lebe, sind einige sehr beliebt. Auch davon gleich.

Erst dachte ich, sollte man an den eigentlichen Ursprung und Sinn des Pfingstfestes denken. Was ja allen bekannt ist, Pfingsten wird am 50.Tag nach Ostern begangen. Es ist ein christliches Fest, das zum Andenken an die Entsendung des Hl. Geistes gefeiert wird und wird als die Gründung der christlichen Kirche verstanden. Nach der Apostelgeschichte soll auf die Jünger Jesu der Hl. Geist herabgekommen sein und sie bekamen die Fähigkeit, in fremden Sprachen zu sprechen und sie zu verstehen, um die Lehre Christi verbreiten zu können. Damit wurde aus christlicher Sicht die „Babylonische Sprachverwirrung“ beendet.

Da der Pfingstmontag als gesetzlicher Feiertag in Deutschland und etlichen andern europäischen Ländern eingeführt wurde, sowíe die Schulen den Dienstag noch frei geben, ist es für viele wie kleine Ferien. Das merkt man an den Staus am Freitag vor Pfingsten, sowie am Rückreiseverkehr am Dienstag.

Dann die Pfingstbräuche: Da gibt es das Pfingstbaumpflanzen in der Lüneburger Heide, in vielen Orten die Auftellung des Pfingstkranzes und das Schmücken des Pfingstochsens. Da mir der Begriff geläufig war, aber ich nicht genau wusste, worum es ging, habe ich mich schlau gemacht. In manchen Gegenden wird ein Ochse geschmückt und durch das Dorf geführt. Das ginge im weitesten Sinne auf ein heidnisches Tieropfer zurück. Später ist es auch im Zusammenhang mit dem Auftrieb auf die Weide zu sehen, wo ja besonders auch in Süddeutschland die Tiere geschmückt werden. So weiss ich auch, woher die Redensart kommt:“ Aufgeputzt wie ein Pfingstochse!“ In Österreich und vielen Gegenden Deutschlands ist die Nacht von Sonntag auf Montag die „Unruhnacht“, wo (meist von den Jugendlichen) den Nachbarn Streiche gespielt werden, so die Gartenbank versteckt usw. Ich kenne das im Rheinland in der Mainacht. Auch werden vielerorts Birken als Zeichen der Zuneigung an die Hauswand der Liebsten gestellt, das „Birkenstecken“. Auch das kenne ich aus der Mainacht. Eine Sitte, die ich von jeher hier kenne, ist das „Pfingsteiersingen“. Da zogen früher die Junggesellen von Haus zu Haus am späten Vorabend von Pfingsten und sangen ein ganz bestimmtes Lied, wo um ein Ei, das Pingsei, gebeten wurde. Ein großer Korb war dabei, wo die Hausfrauen Eier reinspenden mussten. Bekamen sie nichts, wurde ein bestimmter Spottvers gesungen. Dann fand an den Feiertagen der „Eierverzehr“ statt. Die Dorfjugend traf sich und die Mädchen mussten die Eier „verbraten“. Daraus wurde dann ein lustiges, feuchtfröhliches Fest. Ich habe da wunderbare Erinnerungen daran. Leider geriet dieser Brauch, wie viele andere, in Vergessenheit. Aber in den letzten 20 Jahren haben Dorfgemeinschaften und Vereine sich sehr bemüht, gerade diesen Brauch wieder aufleben zu lassen. Ich freue mich schon, wenn heute abend wieder gesungen wird. Übrigens singen unsere Sänger auch ein Wunschlied, wenn man gespendet hat. In meiner Familie wurde immer „Im schönsten Wiesengrunde“ gewünscht. Unvergesslich!

Dann hatte ich doch immer schon von der sog. Pfingstbewegung, den Pfingstlern, gehört. Da habe ich mich reinvertieft, aber das ist ein weites Feld. Also, der Gründer ist Charles Fox Parham in Amerika, 1901. 1907 kam diese Bewegung nach Deutschland, es gibt die freikirchlichen Pfingstgemeinden in vielen Orten. Im ganzen sei es eine große weltweite Bewegung, die zum Christentum gehört, habe ich gelesen. Wer sich da in Ruhe ausgiebig einlesen möchte, dem empfehle ich: http://de.wikipedia.org/wiki/Pfingstbewegung.

Dann aber zu meinen geliebten Pfingstrosen: Botanisch Paeonien, so wurden sie auch früher in meiner Familie nur genannt. Sie gehören zur Gattung der Pfingstrosengewächse, es gibt 33 Arten. Besonders schön ist die Bauernpfingstrose, die in keinem Bauerngarten fehlen durfte. Ich habe wunderschöne Bauerngärten am Bodensee gesehen, mit herrlichen Pfingstrosen. Die verschiedenen Pfingstrosen sind für jeden Garten, ob Vorgarten oder auch Terrasse (in Kübeln) eine Zierde.

Es gibt sogar griechische Sagen über diese Blumen. Ausserdem hat die Pfingstrose schon seit der Antike den Ruf eines Heilkrautes, auch  Hildegard von Bingen schreibt darüber. Früher wurde es beispielsweise bei Epilepsie angewandt. Auch in der Malerei wurde und wird die Pfingstrose oft als Motiv verwendet. Besonders die Impressionisten haben wunderbare Bilder von ihr gemalt, Edouard Manet, Delacroix und Renoir beispielsweise. Auch in der Literatur findet man sie wieder, da fällt mir ein Gedicht von Eichendorff ein u.a.

Wenn das Wetter schön ist, zieht es natürlich die meisten raus, zum Grillen, bei uns ist traditionell Spargelessen. Auch Ausflüge, Bootstouren,. Wanderungen sind sehr beliebt.

In diesem Sinne: Fohe Pfingsten.

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