Reisen – oder lieber nicht?

 

Wie schön ist es, jetzt dem deutschen Winter ade zu sagen und in den sonnigen Süden zu entfliehen!

Manch einer träumt davon, und viele machen es wahr. Da gibt es viele Möglichkeiten, sehr beliebt ist Tunesien, auch Ägypten steht hoch im Kurs. Ich selbst habe zwei wunderschöne Urlaubsreisen in die Nähe von Tunis und nach Djerba erlebt, in dieser Zeit. In der Sonne zu sein, wenn in der Heimat alles vor Kälte bibbert, das hat schon was für sich!

Aber leider ist seit einigen Wochen der Friede gestört. Gerade in diesen Ländern ist es unruhig geworden. Aus Algerien und Tunesien wurden große Unruhen gemeldet. Das Auswärtige Amt warnte vor Reisen dorthin, vor allem in die Sahara im Grenzgebiet zwischen Tunesien, Algerien und Libyen. Gerade Wüsenralleys und Musikfestivals sollten gemieden werden. Die meisten Reiseveranstalter sagten schon von sich aus Reisen nach Tunesien für die kommenden Wochen ab und boten kostenlose Umbuchungen an.

Ein Sprecher des Deutschen Reiseverbandes sagte, dass die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes verbindlich seien.

 [ad#300] Nun ist plötzlich Ägypten im Fokus der Weltöffentlichkeit! Fassungslos sieht man die Unruhen in Kairo, sie haben ein riesiges Ausmaß angenommen, dass in den Medien, vor allem im Fernsehen, allerhöchste Warnstufe für Reisen dorthin ausgesprochen wurde. In den letzten Tagen sagte noch ein Sprecher der Reisebranche, dass sich die Urlauber am Roten Meer keine Sorgen zu machen brauchten, da die Urlaubsgebiete am Roten Meer acht Autostunden von Kairo entfernt seien.

Auch werden zur Zeit laufend Reisende interviewt, die aus den Urlaubsregionen zurückkehren und versichern, nur im Fernsehen von den politischen Ereignissen mitbekommen zu haben. Auch waren noch Unentwegte auf dem Weg dorthin.

 Inzwischen ist es aber so, dass sogar ausländische Bürger, die in Ägypten, speziell in Kairo arbeiten, angehalten wurden, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Es sollen sich mehrere tausend Deutsche in Ägypten aufhalten. Der Flughafen Kairo ist überfüllt, da auch viele Linien ihre Flüge eingestellt haben. Für die großen Linien springen kleine Airlines ein, um die gestrandeten Leute auszufliegen.

 Da habe ich mit Interesse gelesen, wie die Rechtslage für den Verbraucher ist. Das möchte ich gern weitergeben. „Rät das Auswärtige Amt von nicht unbedingt erforderlichen Reisen in ein Urlaubsland ab, so können sowohl Urlauber als auch Reiseveranstalter den Reisevertrag kostenfrei stornieren“, so wird die Rechtsexpertin einer Verbraucherzentrale zitiert. Werde lediglich von Menschenansammlungen am Urlaubsort abgeraten, darf man nicht kostenfrei stornieren. Auch, wenn die Reise wegen höherer Gewalt abgebrochen werden muss, hätten Urlauber nur den Preis bis zu dem Tag zu zahlen, an dem sie vorzeitig ausgeflogen werden, so die Fachleute. Wichtig ist: die Urlauber können der Kündigung nicht widersprechen! Sollte aber ein Reiseveranstalter ausnahmsweise von seinem Kündigungsrecht keinen Gebrauch machen, kann das der Kunde!

 Noch etwas habe ich dadurch erfahren, was ich nicht für unwichtig halte: Kostet der Rückflug mehr als ursprünglich geplant, z.B. wenn es nur noch einen Linienflug gibt, so teilen sich Veranstalter und Kunde den Preis.

Natürlich sollte man im Bedarfsfalle den Fachmann noch mal fragen. (Ich bin ja keiner.)

Kurz bevor sich die Ereignisse überschlugen, fiel mir in diesem Zusammenhang eine sehr interessante Studie in die Hände, die das Londoner Unternehmen Control Risks jedes Jahr erstellt in 173 Ländern. Dabei hat das Unternehmen im Vergleich zu 2010 bereits weltweit ein größeres Gefahrenrisiko festgestellt! Für die Studie wurden die Länder in fünf Risikostufen eingeteilt, von unerheblich bis extrem. Zugrunde gelegt wurden Gefahren in Form von Diebstählen, Überfällen, Entführungen, Betrug, Raub bis zu Terroranschlägen.

 Erfahrungsgemäß sind Deutschland, die EU-Länder und auch die Türkei mit geringen Gefahren zu bereisen wie beispielsweise auch USA, Kanada, Australien und Neuseeland. Auch Argentinien, Chile sowie Namibia, Senegal und China sind in der gleichen Kategorie. Ein mittleres Risiko gibt es nach der Studie in Sizilien, Süditalien, im Baskenland sowie in Athen und Thessaloniki, dagegen gilt Portugal von den südeuropäischen Ländern als sehr sicher. Die Seychellen wurden wegen der steigenden Piraterie von unerheblich auf gering eingestuft, die Malediven wegen der instabilen politischen Lage auf mittel. (Ich muss gestehen, von den Malediven war mir nichts Negatives bekannt!).

 Gefahrenalarm gibt es, wie ich schon befürchtet hatte, in weiten Teilen Afrikas. Auch da gärt es in etlichen Ländern massiv! Südafrika ist extrem, da es innerhalb des Landes, z.B. bei Johannesburg, sehr gefährlich ist, dagegen um Kapstadt und in den Nationalparks sicher. (Ich erinnere mich an Freunde, die in Johannesburg leben, aber ihre Eltern, wenn sie zu Besuch kommen, gleich in die Nationalparks bringen. Daher wussten diese lange gar nicht, wie gefährlich die Stadt ist.) Mexiko gilt als sehr hohes Risiko durch die tobenden Drogenkriege. Aber komischerweise hätte die Touristenbranche keine Einbrüche bei den Reisen in die dortigen Badeorte erlebt, so war vom Deutschen Reise-Verband zu hören. Auch Thailand, wo es letztes Jahr große Unruhen gab, hätte fünf Prozent mehr Urlaubsbuchungen gehabt von Deutschen als vorher.

Scheinbar ist der Wunsch, in die Sonne zu fliegen, doch sehr groß. Man kann es ja irgendwie nachvollziehen. (Gerade hat es wieder angefangen zu schneien!)

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