Sag`s durch die Blume…

Das haben wir alle schon mal gehört oder auch selbst angewandt: Bestimmte Blumen haben bestimmte Aussagen: rote Rosen für die große Liebe, Olivenzweige für Frieden, um nur die gebräuchlichsten hervorzuheben.

Leider ist es heute in unserem modernen Zeitalter nicht mehr „in“, sich mit Blumen und der Bedeutung, die man ihnen zumisst, zu befassen. Unsere jungen Leute haben ja eine andere Auffassung von Romantik. Man überbringt keine Blumen, um die Angebetete mild zu stimmen, da wird mit unseren digitalen Nachrichtenmöglichkeiten kommuniziert. Wenn dann die SMS oder dergleichen nicht sofort beantwortet wird, hat man schon keine Geduld mehr! Ich beobachte vor allem junge Leute, da ich viel Bahn und Straßenbahn fahre. Da wird das Liebesleben oder überhaupt alles während der Bahnfahrt organisiert. Und jeder muss notgedrungen mithören!

Wie wohltuend empfand ich, was mir kürzlich in die Hände fiel: Es gibt auch heute noch Menschen, die sich mit Blumen und eben auch ihrer Sinnbildlichkeit befassen.

Im 19.Jahrhundert waren beispielsweise Bücher über die Sprache der Blumen der Renner. Die unterwiesen vor allem junge Liebende in der stillen Kommunikation, um Dinge durch Blumen auszusprechen, die im prüden viktorianischen Zeitalter, vor allem in England, als shocking galten, sie auszusprechen. Vor allem junge Frauen aus höheren Schichten vertieften sich in die Studien über Blumen, das galt als gute Bildung.

Das Wissen hierüber ist heutzutage fast ganz abhanden gekommen. Umso schöner fand ich in einer Zeitschrift den Bericht über eine Amerikanerin, die in einem Antquariat ein Buch aus der früheren Zeit aufstöberte und sich mit diesem Wissen befasst.

Aber was ich da las, war doch in vielen Fällen geläufig, da manches in unsere Alltagssprache übergegangen ist: Die wahre Liebe, die eine rote Rose aussprechen soll, wie oben erwähnt, die Empfindlichkeit der Mimose, Brennnesseln für Grausamkeit, Lorbeer als Zeichen des Triumphs, dann der Olivenzweig als Friedenszeichen.

Aber es gibt noch viel mehr: Sonnenblumen stehen für falsche Reichtümer, dagegen Japanrosen bedeuten Anerkennung, Freesien versprechen immerwährende Freundschaft. Magnolien sind ein Symbol für Würde, dagegen Rhododendron stellt eine Warnung dar. Purpurne Hyazinthen schenkt man, wenn man um Verzeihung bittet. (Allerdings habe ich nichts vergleichbares gefunden für die übrige Zeit im Jahr, wenn die Hyazinthen längst verblüht sind!)

Dann die Narzissen, sie stehen für Selbstverliebtheit! Aber wusstet Ihr, dass die gelbe Nelke für Verachtung steht, die gelbe Rose für Untreue! Oder die Täuschung, von der die Phialis erzählen soll! Die Jonquille soll Begierde verraten, die Königskerze Mut machen, die Gerbera Fröhlichkeit ausdrücken. So gibt es sicher noch mehr Bedeutungen.

Meist wird ja ein Blumenstrauß gar nicht nach solchen Gesichtspunkten zusammengestellt. Aber es wäre doch sehr interessant, wenn man mal Blumen, besonders an sehr liebe Menschen (oder auch nicht, wenn man enttäuscht ist oder so), bewusst verschenkt. Wobei ich davon ausgehe, dass alle es nur mit sehr lieben Mitmenschen zu tun haben!

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