Manche Osterbräuche haben ihren Ursprung in der Antike. Beispielsweise das Osterei. Denn es ist nicht die Form und Farbe, die das Osterei zum Symbol gemacht haben, sondern das Ei selbst. Alle Völker des Altertums -Ägypter, Perser, Griechen sowie die Römer – betrachteten das Ei als Zeichen von Leben. Die ersten Christen brachten das Ei mit der Auferstehung Christi in Verbindung.
Echte Osterkörbe enthielten früher auf dem Lande neben bunten Eiern Kuchen, eingebackenes Osterlamm, manchmal auch Schinken, Speck und Butter.
Aber die Ostereier sind oft auch süß und werden vom Konditor mit besonderer Sorgfalt hergestellt. Der Bogen reicht von kleinen Ostereiern aus Kuvertüre, über Eier mit Nougat-, Marzipan- oder Krokantfüllung bis zu aromatischen Trüffeleiern mit Likör-, Weinbrand- oder Chamagnernote. Dann gibt es das große Geschenkei, handgegossen und vom Feinsten gefüllt.
Daneben wird der Osterhase in vielerlei Formen aus Schokolade hergestellt. Das geht vom lachenden, sitzenden, Motarradfahrenden Hasen, in Miniaturausführung bis zu seiner vollen Größe. Alle gemeinsam haben sie das Problem, dass man ihnen das Eierlegen und -bringen zutraut.
Verfolgt man aber die Spuren vom Hasensinnbild des Altertums bis ins 18. Jahrhundert, so löst sich schon bald der Mythos vom Hasen und dem Ei auf. Vielmehr ist seit altersher der Hase als Frühlingsbild bekannt. Er soll ein Sinnbild für Liebe, Fruchtbarkeit und sinnliche Lebensfreude sein. Das haben sich die Kirchenväter zu eigen gemacht, weil sie das Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest der Germanen in das christliche Osterfest einfließen lassen wollten. Ein Fruchtbarkeitsidol wurde gefunden, der Hase. Die volkskundlichen Erklärungen sagen, dass ihm später ein passendes Symbol zugeordnet wurde, nämlich das Ei.
Im regionalen Brauchtum in Deutschland gibt es noch Abwandlungen der klassischen Osterfiguren. In Thüringen ist es der Hahn, sowie auch in Niederbayern. Im Rheinland ist es die Henne, dazu kommt der Fuchs in Minden und in der Mark Brandenburg.
Aber letztendlich finden die süßen Ostersymbole ihren Weg in die Osternester, so dass sich der Kreis schließt. Freude und Genuss zu schaffen im Zusammenspiel von Handarbeit und Kreativität.
In diesem Sinne: Frohe Ostern!
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