Tempo – weltweit d e r Begriff für Papiertaschentücher

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Am 29.Januar 1929 Wer hat nicht schon mal gefragt, hast Du mal ein Tempo und meinte ein Papiertaschentuch? Der Begriff ist längst zum Allgemeingut geworden. Da ist es mal hoch interessant, den Werdegang nachzuvollziehen. Da wurde ein sehr aufschlussreicher Artikel in einer Zeitschrift diesem Begriff recht:

Der Anfang wurde 1906 gemacht, wo die Brüder Rosenfelder in Nürnberg eine „Closetpapier-Fabrik“ gründeten. Später hieß es „Vereinigte Papierwerke“ und stellte auch Karnevals- und Scherzartikel her. Als 1920 in Amerika die ersten Einwegbinden auf den Markt kamen, griff die Firma zu und brachte „Camelia“ auf den deutschen Markt.

1929 wurde die Marke Tempo als erstes deutsches Papiertaschentuch als Patent angemeldet. Das war Zellstoffpapier, das mit einer dünnen Schicht Glyzerin überzogen war, um es weich zu machen. In der „Berliner Illustrierten“ erschien die erfolgreiche Werbung: „Drum merkt es Euch für immer, Leute – Tempo muss man haben heute!“ Das war schon etwas ganz Neues. Wenn man bedenkt, das Zellstofftücher bisher nur zur Wundbehandlung benutzt wurden! Bisher gab es nur die althergebrachten feinen Stofftaschentücher, oft bestickt. Aber allmählich setzte es sich durch, dass man die unhygienischen Stofftaschentücher lieber gegen die einmal zu benutzenden Papiertaschentücher austauschte.

1934 erwarb Gustav Schickedanz, richtig, der „Quelle“-Gründer, die Aktienmehrheit und bald die restlichen Anteile. Er sicherte sich auch pfiffigerweise die Markenrechte an „Tempo“. Nachdem die Produktion im Zweiten Weltkrieg unterbrochen worden war, ging es danach rasant weiter. 1955 wurden erstmals mehr als eine Milliarde Tempo-Taschentücher produziert.

1975 wurde die „Z-Faltung“ erfunden, so konnte man das Taschentuch nun einhändig entfalten. 1994 kaufte die amerikanische Firma Proctor & Gamble die Produktion auf und 2007 wurde sie vom schwedischen Konzern SCA übernommen.

Inzwischen, so war zu lesen, werden mehr als 20 Milliarden Stück jährlich produziert und sie sind weltweit erhältlich. Stopp, eine Ausnahme gibt es: Wer hätte das gedacht, aber in den USA konnten sie sich nicht durchsetzen. Im Heimatland von „Kleenex“ verwendet man weiterhin besagte Kosmetiktücher zum Naseputzen!

Foto: Erika Hartmann / pixelio.de

 

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