Was früher gar nicht anders möglich war, ist heutzutage etwas Besonderes. Per Schiff über den Atlantik – die meisten fliegen, weil sie einfach keine Zeit haben, schneller sein wollen (auch billiger).
Einen schönen, informativen Reisebericht über eine Transatlantikpassage, klassischerweise von Hamburg nach New York las ich vor kurzem mit großem Interesse. Das wird als eine kurzweilige und trotzdem abenteuerreiche Kreuzfahrt angeboten, beispielsweise von Aida. Wenn die Schiffe vom Mittelmeer im Spätsommer in die Karibik überführt werden und im Frühjahr wieder zurückkommen, kann man solche Fahrten buchen. Und ein großartiges Abenteuer erleben!
Die Route geht bei der beschriebenen Reise von Hamburg / Warnemünde über Oslo, Bergen, die Faröer, Island, Grönland nach Kanada (St. Johns, Halifax) nach New York. Dabei gibt es gerade im Nordatlantik oft schweren Seegang. Das gehört bei einer Transatlantikpassage einfach dazu, sagt der Kapitän, der bereits zwölf Passagen hinter sich hat. Zwischen Island und Grönland gab es hier zwei Tage schweren Seegang, der die Passagiere an die Bars trieb. Denn, so wurde geraten, man muss den äußeren durch den inneren Seegang ausgleichen.
Nach zwei Tagen, gerade recht zur Einfahrt in den Prins Christian Sund an der Südspitze Grönlands, liegt die See spiegelglatt und in schönstem Blau da. Dieses ist nämlich ein Highlight der Reise. Dann versammeln sich auch sämtliche Passagier auf Deck. Der Ausblick ist auch spektakulär: Granitgraue Felsen erheben sich majestätisch am Horizont, ihre Ausläufer schieben sich in die See. Von Gletschern strömt das Schmelzwasser die Gipfel herunter. Immer wieder treiben im 100 km langen Sund Eisberge und Eisschollen. Die Passagiere sind fasziniert, selbst Vielgereiste staunen atemlos.
Natürlich sind an Bord eines Kreuzfahrtschiffes selbst hier Shows und Programme angesagt. Beispielsweise eine „Inuit-Show“ der Bewohner von Aappilattoq, einer 107-Seelen-Siedlung mit bunt gesprenkelten Häusern. Bunt sind auch die Häuser von Qaqortoq, dem größten Ort Südgrönlands. Wenn man mit den Einwohnern ins Gespräch kommt, ist das ein großes Erlebnis. Da gibt es sogar einen pensionierten Lehrer, der stolz seinen Garten zeigt. Da gedeihen Karotten, Kartoffeln und Rote Bete, sogar koreanischer Rhododendron. Das kommt von dem immer milder werdenden Klima, so wird erklärt. Und tatsächlich kann man in der Sonne sogar die Jacke öffnen. Da fällt einem der Abschied fast schwer.
Aber es kommt ja noch der krönende Abschluss der Reise: die Einfahrt nach New York. Sie gehört nicht umsonst zu den spektakulärsten Hafeneinfahrten, die es gibt. Wenn man, wie hier beschrieben, im frühen Morgendunst ankommt, liegt der Nebel über dem Hudson River und den Wolkenkratzern. Das gibt der Stadt richtig etwas Mystisches.
Übrigens haben viele weitere Reedereien Transatlantik-Kreuzfahrten im Programm: TUI Cruises, Costa und Norwegian Cruse Lines, beispielsweise. Der Klassiker schlechthin ist natürlich die Transatlantik-Kreuzfahrt mit der „Queen Mary 2 “ von Hamburg nach New York.
Foto: Jerzy Sawluk / pixelio.de