Wer hat an der Uhr gedreht??……

193940_web_R_B_by_Bredehorn.J_pixelio.deNun ist es mal wieder soweit‘: In der Nacht von Samstag auf Sonntag endet die Sommerzeit. Ich sehe mich schon durchs Haus wandern, die diversen Uhren umzustellen. Anderntags stellt sich dann raus, was ich vergessen habe: Armbanduhr, Uhr im Auto usw. usw. Das geht seit 35 Jahren so – solange gibt es die Zeitumstellung auf Sommerzeit und umgekehrt.

Und jedes Jahr wird erneut über die Zeitumstellung diskutiert. Es  gab wieder eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK. Da wurde wieder bestätigt wie im Vorjahr: 26 Prozent der Bevölkerung ist dafür, aber 71 Prozent dagegen.  Im Osten ist das Ergebnis noch ausgeprägter: 84 gegen 15 Prozent! Über gesundheitliche Probleme im Frühjahr und Herbst im Zusammenhang der Zeitumstellung klagen 22 Prozent. Da werden vor allem Schlafstörungen genannt, aber auch Konzentrationsschwächen, Reizbarkeit und Depressionen.

50 Prozent halten die Abschaffung der Sommerzeit für realistisch. 47 Prozent glauben aber nicht daran. Was überraschend ist, 60 Prozent der Umstellungsgegner möchten die Sommerzeit beibehalten. Dabei gilt die Winterzeit als richtige Zeit, die Sommerzeit ist eine „künstliche“ Zeit. Also geht die Diskussion weiter!

Wer kam überhaupt auf den Gedanken mit der Zeitumstellung, wird sich da mancher fragen! Die Idee, durch das Vorstellen der Uhr im Sommer länger Helligkeit zu haben, dadurch Energie zu sparen und mehr vom Abend zu haben, ist über 100 Jahre alt. Der Engländer William Willett machte sich schon 1907 für die „Daylight Saving Time“ stark. Schon 1916 wurde während des Ersten Weltkrieges in Deutschland vorübergehend die Zeit umgestellt. Auch im Zweiten Weltkrieg und in de ersten Jahren danach gab es bei uns eine Zeitumstellung, bis 1950.

1975 wurde von den meisten Ländern der damaligen Europäischen Gemeinschaft die Einführung wieder beschlossen. Hintergrund war die Ölkrise von 1973, deswegen wollte man versuchen, so Energie zu sparen. In Deutschland gilt die Sommerzeit seit 1980.

Aber, wie inzwischen wohl bekannt ist, hat sich die Hoffnung auf Energiesparen nicht erfüllt. Das Bundesumweltamt erläutert beispielsweise, dass zwar abends im Sommer mehr elektrisches Licht gespart wird, dafür wird in den kalten Monaten mehr geheizt. Insgesamt verzeichnet man sogar einen Anstieg im Energieverbrauch.

Seit der Einführung wird tatsächlich auch immer wieder über die Abschaffung diskutiert. Zuletzt ergriff 2014 die CDU die Initiative, für die Abschaffung zu plädieren: Es sei teuer und umständlich, alles umzustellen. Man denke an die Verkehrsmittel, Eisenbahn usw. Zudem seien gesundheitliche Beeinträchtigung von Mensch und Tier entstanden. Das ist wahr, siehe oben. Und von den Tieren weiß man, dass sie auch in ihrem Rhythmus gestört werden, Milchkühe beispielsweise.

Für die Bundesregierung sei eine Abschaffung derzeit kein Thema, so wurde auf eine Anfrage schon im vergangenen Jahr in Berlin gesagt. Es sei auch nicht ersichtlich, wer dies auf europäischer Ebene ernsthaft betreibe. Man bräuchte dafür eine Einigung aller 28 EU-Staaten, die stände zurzeit nicht in Aussicht.

Geht es Euch auch so, dass jedes Jahr zweimal viele unsicher sind, ob vor oder zurück zu stellen? Da gibt es sogar ein paar Eselsbrücken: Es funktioniert wie ein Thermometer – im Frühjahr plus, im Winter minus. Oder: Es ist wie mit den Gartenmöbeln, im Frühjahr raus, im Winter rein. Oder wie man in England sagt:“ Spring forward, fall back“ – also im Frühling den Zeiger eine Stunde vordrehen, im Herbst (Fall) zurück.

Foto: Bredehorn. J / pixelio.de

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