Wer motzt denn da schon wieder?

428360_web_r_k_b_by_margot-kessler_pixelio-deEs muss einfach sein, dass mal über die Lieblingsbeschäftigung vieler Leute geschrieben wird, das Rummotzen, das wegen allem Motzen, dass gehässige Motzen, das grantige Motzen, das meckrige Motzen und so weiter….

Dabei ist es durchaus so, dass Motzen verbindet. Beispielsweise, wenn der Bus einfach nicht kommt, es nicht aufhört zu regnen und ähnliches, ist man sich sogar unter Fremden einig. Es entsteht ein richtiges Wir-Gefühl unter dem Motto: Wir sind mal wieder angeschmiert, wie schrecklich! So wird man manchmal zu einer eingeschworenen – nein eingenörgelten Gemeinschaft!

Interessanterweise hat sich jemand die Mühe gemacht, festzustellen, dass in jeder Ecke Deutschlands anders gemotzt wird! Schon die Bezeichnung an sich ist überall anders – nörgeln, sich beschweren, granteln, mosern, murren, meckern, grollen, grummeln, so vielseitig ist es. Und wie schön, Motzen im Dialekt macht viel mehr Spaß als auf Hochdeutsch. Hört es sich nicht nett an „So a Gschaftlhuberei, sog i do.“

Motzen der besseren Hälfte nervt, aber es nützt (manchmal) was. Wenn man beispielsweise dauernd hört, dass man immer nur faul auf der Couch rumsitzt, kann mancher Mann die Nörgelei mal nicht mehr hören und rafft sich tatsächlich zu etwas mehr Aktivität auf! Da gibt es doch wahrhaftig eine Studie der Universität von Lincoln in England drüber, die das belegt.

Schon in alten Zeiten, bis zu den alten Griechen, war das Motzen da. Man denke nur an „Xanthippe“, sie ist, wie die Geschichte sagt, womöglich zu Unrecht, zum Sinnbild der zänkischen Gattin geworden. Aber in Wirklichkeit war sie wichtig für ihren Ehemann Sokrates. Einmal brachte sie eine gute Mitgift mit in die Ehe, sonst hätte er nicht sein Leben als Philosoph führen können. Sie soll ihn auch inspiriert haben. Seine Schüler waren da unterschiedlicher Meinung – leider hielt sich die negative Seite am längsten – bis heute -.

Auch beim Dichterfürsten Goethe ist Motzen nicht unbekannt. Sein Faust motzt auch – und ändert damit sein Leben. Die Unzufriedenheit dient ihm als Antrieb. Aber, wie jeder Theatergänger weiß, sobald er komplett zufrieden ist, also nicht mehr motzt – ist er des Teufels!!

Foto: Margot Kessler / pixelio.de

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