Hausfrau wie in den 50ern….

Da war doch heute zu lesen, dass es im Internet eine Frauenbewegung gibt, die sog. Tradwives. Gegründet von einer englischen Bloggerin, Alena Kate Pettit. Sie feiern die klassische Hausfrauenrolle. Und was soll ich sagen – Mit ihrer Bewegung lösen sie ein großes Interesse aus, auch in Deutschland.

Nach Wienern und Kochen usw. sieht man Alena Prewitt bei Instagram im geblümten 50er-Jahre Kleid fragen:“Was hast Du schon im Haus geschafft heute?“ Vor allem in den USA und in Großbritannien ist es kein neues Phänomen, dass Frauen sich den Lebensstil aneignen, zu dem unsere Urgroßmütter einst gezwungen waren. So etwa – der Mann gibt den Versorger, die Frau behütet Haus und Kinder. Mit einem Hashtag, #Tradwives, mit Kitschbildern von Petticoat-Kleidern, selbst gebackenem Brot usw. sind diese neuerdings auch zu einer Selbstdarstellungs-Spielfläche (wie zu lesen war) bei Facebook und Instagram geworden.

Alena Petitt geht sogar so weit, dass sie schreibt, der Ehemann hat an erster Stelle zu stehen und er muss wissen, dass es so ist. Es gelte zuallererst, ihn zu verwöhnen und zu umsorgen. Wissenschaftliche Studien gibt es dazu allerdings noch nicht, Gottlob. Geld verdienen mit dem Hausfrauen-Habitus, das ist so widersprüchlich wie geschickt. Alena Prewitt macht das vor: Sie schreibt gerade an ihrem dritten Buch. Inzwischen hetzt sie zwischen Fotosessions, Interview-Terminen und Schreib-Aktivitäten her. Wie sie noch dazu kommt, das propagierte Hausfrauenbild mit Putzen, Haushüten usw. zu leben, bleibt ein Rätsel.

Eine Soziologin vergleicht die Vernetzungs-Aktivitäten der Tradwives mit den Tupper-Parties der 60er Jahre. Ich habe das noch mitgemacht, allerdings habe ich immer gearbeitet. Ich erinnere mich aber, das bei uns bis 1970 die Ehefrau nicht ohne Erlaubnis ihres Mannes arbeiten durfte! Das ist wieder ein anderer Trend, der auf Instagram propagiert wird, die Tradwives leben angeblich ganz freiwillig in diesen Mustern. Es sei die natürliche Ordnung, so die These.

Für die moderne Frau, die seit langem zwischen Berufstätigkeit, die sie ausfüllt, und Haushalt durchaus fähig ist, alles unter einen Hut zu bekommen ist dieses Rollenmuster unvorstellbar. Im günstigsten Fall hilft sogar der Ehemann mit. Studien zufolge leben in Deutschland 45 % der Paarfamilien mit Kindern unter 18 Jahren so, dass die Frau Teilzeit und der Mann Vollzeit arbeitet. 27 % leben so, wie die Tradwives propagieren , der Mann arbeitet Vollzeit, sie ist Vollzeit-Hausfrau. Das ist meiner Meinung nach noch eine ziemlich hohe Zahl. Aber ich denke, das sind Familien, wo der Ehemann soviel verdient, dass das möglich ist. Oder kinderreiche, wo  die Mutter zu Hause mehr als einen Ganztagsjob macht.

Nachvollziehen kann man jedenfalls diese Bewegung eigentlich nicht.

Foto: VeitD / pixelio.de

 

 

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