Wir sind alle gewöhnt, dass auf Knopfdruck die Lieblingsserie über den Bildschirm flimmert. Was für uns selbstverständlich ist, ist bei genauerem Hinsehen sehr erstaunlich und und ein technisches Wunder.
Es war eine Sensation, als man 1928 bei der Berliner Funkausstellung das erste Mal „fernsehen“ konnte. Radio hatte man damals schon und seit langem die Fotografie. Aber die Aufnahmen von bewegten Bildern waren der Wahnsinn.
Für nicht technisch Begabte war zu lesen, wie so ein Fernseher funktioniert: Das Bild wird in viele kleine helle und dunkle Punkte zerlegt, übermittelt und am anderen Ende wieder zusammengesetzt. Die erste Technik dazu erfand der deutsche Wissenschaftler Paul Nipkow im Jahr 1884. Er machte das mit einer Scheibe mit Löchern, die sich sehr schnell drehte, dabei die Bilder in Punkte zerlegte und sie beim Empfänger umgekehrt wieder zusammen setzte. Er nannte das „elektrisches Telefon“.
Schon als Schüler hatte ihn die Idee beschäftigt. Der auslösende Momemt war, so wird berichtet, als er an Heiligabend durch das Fenster seines Studentenzimmers die brennenden Kerzen auf den Weihnachtsbäumen in der Nachbarschaft sah. Er fühlte sich einsam, weil er sich kein Ticket nach Hause leisten konnte. Er dachte daran, wie es daheim jetzt war und wie er mit einem „Bildtelefon“ daran teilnehmen könnte. Wenn er die Augen zusammenkniff, sah er die Lichtstrahlen der Kerzen in viele Bildpunkte zerlegt und dann wieder zusammengekommen. So war die „zündende“ Idee zum Fernsehen entstanden.
Die ersten Fernseher liefen mit der Nipkow-Scheibe, doch er hat sich nicht weiter damit beschäftigt. Das haben dann andere Erfinder getan. 1930 gab es dann eine elektronische Methode. Ab 1935 konnte man in öffentlichen Fernsehstellen dreimal in der Woche für zwei Stunden fernsehen.
Ein Fernseher war lange ein Luxusgut, das erst nicht viele hatten. Ich erinnere mich gut, dass wir zu den legendären Fernsehshows mit Peter Frankenfeld u.a., zur Fußballweltmeisterschaft 1954 und bis in die 1960er Jahre zu den wenigen Besitzern gewallfahrtet sind. Es gab auch noch nicht viele Sender und auch alles in schwarz-weiß. Erst ab 1967 gab es dann das Farbfernsehen.
Das Foto habe ich aus Nostalgie herausgesucht, so sah es in den 1950-60er Jahren in den deutschen Wohnzimmern aus!
Foto: Karl-Heinz Laube / pixelio.de