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In Deutschland leben mit heimatlichen Osterbräuchen..

Etwas sehr Interessantes war zu lesen: Journalisten haben Menschen, die hier in Deutschland leben, nach ihren heimatlichen Osterbräuchen befragt. Viele von ihnen versuchen, sie auch hier zu zelebrieren.

Da wurde eine Engländerin befragt, sie sagt, dass es in England keine Osterhasen gibt, auch Osternester im Garten sind unbekannt. In jeder Familie aber gibt es „Hot Cross Buns“ – süße Milchbrötchen mit Zimt, Nelken, Muskatnuss, oft auch Rosinen. Verziert werden sie mit einem Glasur-Kreuz. Wer nicht selbst backen will, kann sie auf der Insel im Supermarkt kaufen. Früher seien die Buns erst ab Karfreitag verzehrt worden, heute gäbe es sie schon ab Palmsonntag, sagt die Befragte. Bei ihr aber gibt es sie frisch aus dem Ofen. Der Simnel Cake ist das zweite Traditionsbackwerk, ein schwerer Früchtekuchen, verziert mit elf Marzipankugeln. Das soll für jeden Apostel, außer Judas gelten.

In Tschechien heißt der zweite Feiertag „Peitschen-Montag“. Da ziehen die Jungen mit Weidengerten von Haus zu Haus, erbitten Eier und suchen Mädchen. Erwischen sie eins, gibt es Hiebe. Das sei angeblich ein alter Fruchtbarkeitsbrauch, erzählt eine tschechische hier wohnhafte Dame. Sie hätte sich immer im Badezimmer versteckt. Ostereier würden in Tschechien nicht versteckt, es gibt aber den traditionellen Kuchen in Lammform, den sie natürlich hier auch bäckt. Ihr Mann, der Finne ist, erzählt von dem Brauch in Finnland, dass da als Hexen verkleidete Frauen umherziehen.

In Kroatien ist am Karfreitag Fastentag, erklärt ein kroatischer Mitbürger, da gäbe es nur Wasser und Brot. Am Samstag ist Gottesdienst für die ganze Familie. Da werden Eier, Schinken und Salz mitgebracht und vom Priester gesegnet. Am Sonntagmorgen gibt es das als rustikales Frühstück. Dann wird traditionell Lamm zubereitet, bei einer großen Familie würde dann ein ganzes Tier gebraten.

Zwei Griechinnen betonen, dass Ostern für sie das höchste und schönste Fest ist. Sie fliegen dann nach Hause. Die griechisch-orthodoxe Kirche feiert nach dem julianischen Kalender, das ist in diesem Jahr eine Woche später. Die Eier werden dunkelrot gefärbt, das stehe für das Blut Christi, erklären sie. Dann gibt es eine große Karfreitagsprozession durch die Kirche. Am Samstag geht man gleich zweimal in die Kirche. Am Morgen bekommen die, die gefastet haben, eine Essensgabe. Abends ist Familiengottesdienst. Der Priester bringt um Mitternacht das Osterlicht, alle zünden Kerzen daran an und nehmen sie mit nach Hause. Gegessen wird dann die Ostersuppe Mageritsa aus Innereien. Sonntags wird auch im großen Familienkreis mit Musik gefeiert, meist gegrillt.

Das Foto ist aufgenommen in Heiligenstadt in Österreich, wo dieser Brauch Tradition ist.

 

 

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