Drachen steigen lassen – gehört zum Herbst

dracheWer hat nicht als Kind mit Begeisterung Drachen steigen lassen, wenn der Wind über die herbstlichen Stoppelfelder weht? Es ist wie ein Traum vom Fliegen – den man in Händen hält. Wie schön ist es, den Weg ins Himmelsblau zu verfolgen. Da sagte ein Experte,  vom Prinzip her hat sich beim Drachenbau nichts in 2000 Jahren geändert. Da gibt es wirklich interessante Überlieferungen: Die Geschichte des Drachenbaus reicht wirklich über 2000 Jahre zurück.

Chinesische Quellen, so habe ich gelesen, berichten vom ersten Flugdrachen im sechsten Jahrhundert vor Christus. Auch in Indonesien waren sie früh bekannt. Allerdings wurden sie nicht nur als Spielzeug benutzt, sondern waren technische Hilfsmittel, die die Windkraft nutzten, um Boote oder Wagen zu ziehen. Wahrscheinlich haben buddhistische Mönche die Drachen von China aus nach Japan und Korea gebracht. In vielen Teilen Asiens gelten Drachen noch heute als Glücksbringer.

Ab dem 16. bis 18. Jahrhundert gelangten die Drachen nach Europa, wo sie besonders von Kindern auf Jahrmärkten begeistert erstanden wurden. Und sie wurden schnell nachgebaut. In der Neuzeit wurden Drachen vielfach zu militärischen und wissenschaftlichen Zwecken genutzt. Und risikofreudige Sportler fliegen mit Hängegleitern, die auch Drachen genannt werden, Abhänge hinunter.

Aber vor allem haben auch heute die Kinder und nicht nur sie Spaß, Drachen auf den Feldern im Herbst steigen zu lassen. Früher war der Bau ziemlich simpel, ein mit Papier bespanntes Gestänge, an deren Waage die Leinen angebracht waren, mit denen das Fluggerät gelenkt wird. Verändert haben sich die Materialien. Das Gestänge besteht nur noch selten aus Holz, es werden Stäbe aus Kohlefasern oder glasfaserverstärktem Kunststoff verwandt. Das Drachentuch ist nicht mehr aus Papier, meist aus Spinnaker-Nylon. Heute gibt es viele verschiedene Modelle, die man meist fertig kauft: Der einfache Trapezdrachen, die bunte Comicfigur oder ein schillernder Vogel.

Wer geübt ist, verwendet nicht mehr die Einleiner, erst will man ja hauptsächlich, dass der Drachen wenigstens oben bleibt. Wenn man schon Flugmanöver oder Kurven fliegen lassen will, benutzt man zwei Drachenschnüre. Es gibt sogar Vierleiner. Mancherorts werden sogar Drachenfeste mit Wettfliegen veranstaltet. Das macht dann besonders viel Spaß.

Ganz andere Dimensionen werden von den Piloten der Kiteschirme und Lenkmatten erreicht. Die Piloten nennen sich Power-Kiter, da kann man am Strand sich austoben, beim Buggy-Kiting auf der Wiese, beim Kite-Surfing auf dem Wasser oder einem Segelboot (Kite-Sailing). Dann auf Rollschuhen (Kite-skating) oder im Gebirge (Kite-Jumping) oder im Schnee beim Snow-Kiting.

Also ich lobe mir das gute alte Drachensteigenlassen aus Spaß an der Freud`, wie der Rheinländer sagt.

Foto: Henrik G. Vogel / pixelio.de

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