EHEC – und kein Ende

„EHEC und kein Ende“ – damit begann heute Abend, am 01.06., Petra Gerster die 19.00 Uhr-heute-Nachrichten. Das spornt mich an, zu diesem sehr brisanten Thema auch einen Beitrag beizusteuern.
Gerade hatte ich über eine Studie geschrieben, die die Lebensmittelqualität sehr hoch ansetzte, dann dieses. Aber das ist eine andere Geschichte, die da noch gar nicht bekannt war.
Wir alle verfolgen die Meldungen sicher sehr besorgt. Es ist natürlich schade um das schöne Gemüse, besonders die gefährlichen Tomaten, Gurken und Salat. Aber ich habe, wie Ihr sicher auch, gleich auch auf Drängen der Familie, dieses vom Speiseplan gestrichen. Den Salat, der noch da war, bekam das Meerschweinchen „Speedy“,auch von der Familie meines Sohnes, das sich dick und rund gütlich daran tut. Es hat ihm übrigens nicht geschadet. Mein Enkel, 11, begrüßte mich gestern, ich dürfe kein frisches Gemüse mehr mitbringen, er dürfe es nicht mehr essen! Da mussten wir ihm versichern, dass wir das schon längst wüssten.

Besonders stark ist die Epidemie ja in Norddeutschland aufgetreten, aber auch in anderen Bundesländern sind inzwischen schwere Fälle gemeldet. Bis heute beträgt die Zahl der Todesopfer bereits 16! Heute wurde bekannt, dass auch im europäischen Ausland in sieben Ländern Krankheitsfälle durch EHEC-Erreger aufgetreten sind. Meist sind es Menschen, die vorher in Deutschland waren.

Besonders tragisch ist, dass trotz aller Bemühungen von namhaften Instituten, Kliniken und Forschern die wahre Ursache nicht gefunden werden konnte. Die Erreger, die man auf spanischen Gurken gefunden hatte, sind nun doch nicht der Auslöser. So stehe man wieder am Anfang und müsse erneut neue Versuche starten. Wir haben es alle verfolgt in den Medien, Ihr sicher auch?

Der Bundesverbraucherministerin Aigner wehrt sich gegen die ausländische Kritik am Krisenmanagement während der EHEC-Epidemie. Spanien erwägt, so las ich, eine Klage gegen die Hamburger Gesundheitsbehörde! Aber Frau Aigner ist der Meinung, da die Erreger erst auf spanischen Gurken gefunden wurden, hätten die Gesundheitsbehörden mit einer „Schnellwarnung“ handeln müssen.

Gesundheits-Experten rufen sogar inzwischen zu Blutspenden auf, da bei schwerem Verlauf der Krankheit Blutwäsche eingesetzt werden muss.

Betroffen hat mich allerdings auch bei aller angebrachten Vorsicht die Kehrseite der Medaille: Der Deutsche Bauernverband teilt mit, dass die Einbußen für die Gemüsebauern zwei bis drei Millionen Euro pro Tag betragen! Die Einbußen der spanischen Bauern werden auf 200 Millionen Euro pro Woche beziffert. Die zuständigen Ressortchefs der spanischen Regierung verlangen nun auch Schadenersatz. Erst hieß es, von Deutschland, heute erfuhr man aus den Medien, auf europäischer Ebene, da nahezu alle Produzenten von diesem Problem betroffen wären.

So las ich von holländischen Produzenten, die nun auch auf ihrem Gemüse sitzen bleiben. Da wurde die Bundesministerin auch kritisiert, da sie pauschal von Gurken, Tomaten und Salat warnte. Dabei kommen die weitaus meisten Produkte aus Gewächshausanbau , wo die Pflanzen nicht in Erde, sondern in Steinwolle wachsen. – Das ist auch in Deutschland der Fall. –

Normalerweise verkaufen holländische Gemüsebauern Ware im Wert von zehn Millionen Euro pro Woche nach Deutschland, so wurde bekanntgegeben. Nun müsse man sich auch überlegen, wie man die Entsorgung managt. Es gebe Verhandlungen mit einer Biogasanlage, da dort keine Kosten entstehen würden, so ein Händler. Andere Bauern, auch in Deutschland, fräsen die unverkäufliche Ware unter.

Deutsche Bauern erhielten für die Umsatzeinbußen aufgrund der EHEC-Seuche Finanzhilfen, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium mit. Der Start des Liquiditätssicherungsprogramms sei in den nächsten Tagen vorgesehen, Kredite könnten über die Hausbanken beantragt werden. Der Präsident des Zentralverbandes Deutscher Gartenbau vergleicht die Lage der deutschen Gemüsebauern bereits mit 1986 nach Tschernobyl, da habe auch der Gemüsemarkt still gestanden.

Wer nun profitiert, sind Kochgemüse und Konserven oder Tiefkühlgemüse. Auch ich greife da jetzt zu. Der große Anbieter Apetito, er beliefert Kantinen, Kliniken usw. hat sich auch sofort umgestellt, so gab er bekannt. In den Kantinen wären sowieso seit Jahren Currywurst, Spaghetti oder Pizza am begehrtesten.

Wie dem auch sei, einen leckeren Gemüsesalat, wie auf obigen Bild, werden wir vorerst nicht essen. Bleibt zu hoffen, dass der Erreger bald lokalisiert wird und alle Kranken wieder genesen.

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