Ganz schön scharf – so ein Rettich!

Nicht nur die Bayern lieben ihren „Radi“, den Rettich oder die „Radieserl“, Radieschen. Dieses vielfältige Gemüse ist allgemein sehr beliebt, da es so schön kackig schmeckt und eben auch durch seinen scharfen Geschmack hervorsticht. Die Bayern haben dann schon den Maßkrug bereit, um zu löschen.

Dieses gesunde Kreuzblütengewächs stammt ursprünglich aus Vorderasien. Die Legende berichtet, dass sogar bereits die alten Ägypter beim Bauj der Pyramiden Rettich aßen. Die Römer (wer sonst!) führten den Rettich um 50 n. Chr. in Mitteleuropa ein.In Deutschland gibt es Rettich als Gemüse-und auch als Heilpflanze seit dem 13. Jahrhundert bekannt.

Es gibt viele Sorten, das geht von den feineren Radieschen über den weißen Bierrettich, wie er in Süddeutschland bevorzugt angebaut wird, zum roten Frühlingsrettich bis zum schwarzen Winterrettich. Eng verwandt ist übrigens der Meerrettich (Kren), der besonders viele scharfe ätherische Öle enthält. Vielfach erhält man ihn fertig mit Sahne abgemildert. Eine echte Hausfrau reibt ihn selbst und verfeinert ihn, sehr lecker zu Fisch oder Lachs. (Ich reibe einen Apfel mit in Sahnemeerettich, köstlich auch zur Fondue! Bei uns ein Muss!)

Rettich gibt es das ganze Jahr über. Die Hauptsaison des heimischen Rettichanbaus reicht von Juli bis Oktober. Der Schwarze Winterrettich ist auch zum Lagern geeignet und verträgt auf dem Feld eine Temperatur von minus 10 Grad. Winterrettich hält sich bei null Grad und hoher Luftfeuchtigkeit sogar vier bis sechs Monate im Keller oder in einer Miete. 

Frisch schmecken Rettich und Radieschen am besten. Am besten ist er in Salaten oder als Beilage pur. Durch Salzen der einzelnen Scheiben lässt sich die Schärfe mildern. Damit geht abe auch die Wirkung der enthaltenen Senföle verloren. (Mir ist immer schleierhaft,wenn ich in Bayern bin, wie man einen großen Rettich in diese tollen Spiralen schneiden kann, ohne dass er auseinanderfällt!)

Im Gemüsefach des Kühlschranks sind Frühjahrs- und Sommerrettiche drei bis vier Tage lagerfähig. Dazu sollte man das Grün entfernen und die Knollen in ein feuchtes Tuch einschlagen.

Zum gesunden Genuss des Rettichs tragen die wertvollen Inhaltsstoffe bei, besonders eben die Senföle und deren schwefelhaltige Abbauprodukte. Sie regen die Durchblutung der Schleimhäute an, wirken appetitanregend undverdauungsfördernd. (Da wird sogar Kneipp in der einschlägigen Literatur zitiert, er soll den Rettich als „Darmputzer“ bezeichnet haben.) Außerdem ist Rettich schleimlösend, entzündungshemmend und vieles mehr. Ein altes Hausmittel ist ein Sirup aus Honig und Rettichsaft als Hustenmittel. Allerdings warnen die Mediziner, wenn Rettich in zu großen Mengen gegessen wird, kann es zu Durchfall und Blähungen führen.

Aus der reichen Auswahl der Rettich-Rezepte ein paar Anregungen:

Rettich-Quark

Zutaten für vier Personen:

300 g Magerquark, 100 g Vollmichjoghurt, 2 TL Zitronensaft, 1/2 mittelgroßer Rettich, 1/4 Salatgurke, 50 g Radieschen, 1/2 Bund Schnittlauch, Meersalz, schwarzer Pfeffer, Schnittlauch zum Garnieren.

Joghurt und Quark vermischen, mit Zitronensaft glatt rühren und mit Salz und Pfeffer pikant abschmecken. Rettich, Gurke und Radieschen waschen. Rettich schälen und fein raspeln. Die Gurke in feine Streifen, die Radieschen in dünne Scheiben schneiden. Schnittlauch waschen und in feine Röllchen schneiden. Rettich und Schnittlauch unter den Quark rühren, evtl. noch mal abschmecken. Das restliche Gemüse drauflegen und mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Schnittlauchhalmen garniern und servieren. Dazu passen Cräcker, kräftiges Brot oder auch Pellkartoffeln (sehr lecker, kann ich bestätigen).

Gemüse-Sülze mit Joghurt-Kräuter-Dressing

Zutaten für 6 Personen: (damit es sich lohnt!) 1,5 l Gemüsebrühe, 2 EL weißer Balsamicoessig, 2 EL trockener Weißwein, 14 Blatt weiße Gelantine, 50 g Möhren, 50 g Zwiebeln, 50 g grüne Paprika, 4  kleine grüne Tomaten, 100 g Rettich, 50 g Zuckerschoten, 50 g Radieschen, 2 TL frische gehackte Petersilie, Salz, Pfeffer, 1/2 TL Zucker.

Für das Dressing: 1/2 Bund Schnittlauch, 2 Thymianzweige, 250 g Vollmilchjoghurt, 2 TL Olivenöl, 1/2 TL Knoblauchpulver, Salz, Pfeffer, etwas Zucker.

Das Gemüse waschen, putzen und in sehr kleine Würfel oder dünne Scheiben schneiden. Das Gemüse -bis auf die Tomaten, den Rettich und die Radieschen – nach und nach in Salzwasser etwa zwei bis drei Minuten blanchieren, es soll bissfest sein und vermischen. Die Gemüsebrühe auf etwa 750 Milliliter einkochen lassen und mit Balsamico, Wein, Salz, Pfeffer und Zucker würzen. Gelatine nach Anweisung einweichen und in der Brühe auflösen. Die gehackte Petersilie mit dem Fond verrühren. Das blanchierte abgekühlte Gemüse mit dem Rettich, Radieschen und Tomaten vermischen. Je eine dünne Schicht Fond in sechs kleine Puddingformen gießen und für 20 Minuten kalt stellen. Dann das Gemüse einfüllen, immer mit etwas Fond dazwischen, zuletzt eine dünne Schicht Fond als Abschluss. Mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht kalt stellen.

Für das Dressing den Joghurt mit Olivenöl verrühren. Thymian waschen, von einem Zweig die Blättchen abstreifen. Den anderen für die Garnitur beiseite legen. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden, dann mit dem Thymian und dem Knoblauchpulver unter den Joghurt rühren und mit Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken. Die Sülze aud den Formen nehmen, stürzen, mit Dresseing anrichten und mit Thymian garnieren.

(Ist etwas aufwendig, aber auch fürs Auge und den Gaumen ein – gesunder – Genuss!

Was exotisches: Asiatische Gemüsesuppe

Zutaten für vier Personen: 1 Bund Lauchzwiebeln, 2 Karotten, 1 Glas Maiskolben, 1/2 Rettich, 100 g Brokkoli-Röschen, 100 g grüne Bohnen, 1 Dose Kokosmilch, 1 Knoblauchzehe, 200 ml Sahne, Sojasauce, Currypulver, 1 TL asiatische Gewürzmischung, 3 EL Ananassaft, Salz, Pfeffer, 1 TL Öl, Instant-Gemüsebrühe, etwas Zitronengras, 1/2 TL Korianderpulver.

Das Gemüse waschen und putzen bzw. schälen. Die Karotten in dünne Streifen und die Lauchzwiebeln in feine Ringe schneiden. Rettich grob raspeln und die Bohnen halbieren. Knoblauch schälen und fein hacken. Das Gemüse dann in einen Wok geben, mit Salz, Pfeffer sowie etwas Brühe würzen und braten, bis es gerade noch bissfest ist. Kokosmilch, Ananassaft und Sahne zugeben und mit 100 Milliliter Wasser verrühren. Mit Curry, Zitronengras, Sojasauce, Gewürzmischung sowie Salz und Pfeffer würzen. Alles etwa zwei Minuten einkochen lassen und servieren. (Auch für die Nicht-Liebhaber der asiatischen Küche sehr zu empfehlen!)

Foto: Wolfgan Dirscherl / pixelio.de

 

 

 

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