100 Jahre – und immer noch kräftig im Schuss….

412624_web_R_K_B_by_Juergen Jotzo_pixelio.deSie hat einen Schuss und ist immer noch gut im Schuss – die Schwarzwälder Kirschtorte ist in diesem Jahr 100 Jahre alt. (Schuss, weil unbedingt ein Schuss Kirschwasser hineingehört!) Sie ist neben dem Bollenhut, dem Schinken und natürlich der Kuckucksuhr das Symbol des Schwarzwaldes. Ja, sie ist nach Aussage der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft die bekannteste Botschafterin der Region. Und darüber hinaus ist sie die bekannteste und beliebteste Torte überhaupt in Deutschland! Auch in Australien, Asien und Südafrika kennt man sie. Nur die Sachertorte aus Wien ist ähnlich bekannt.

Angeblich schuf der aus dem schwäbischen Riedlingen stammende Konditor Josef Keller die Sahne-Kirschen-Kirschwasser-Kombination erstmals in Form einer Torte. Und zwar sinnigerweise im Rheinland! Keller arbeitete damals in Bad Godesberg und genau im Jahre 1915 wurde diese Spezialität erstmals von ihm geschaffen. Keller zog später nach Radolfzell am Bodensee und eröffnete sein eigenes Café, natürlich wurde auch hier die Schwarzwälder Kirschtorte der Renner. Einer von seinen Lehrlingen nahm später das Originalrezept mit, das heute in Triberg im Schwarzwald in einer Konditorei zu sehen ist.

Allerdings hält man im Schwarzwald die Geschichte für nicht so sicher. So erhebt das schwäbische Tübingen ebenfalls den Anspruch, dass dort die Torte erfunden wurde. Aber erst 1930. Das Grundrezept war aber sowieso schon früher im Schwarzwald bekannt. Eingekochte Kirschen wurden mit Rahm und manchmal auch mit etwas Schnaps serviert – allerdings als Dessert, nicht als Torte.

Egal, wie es war, die Torte wird heute sogar noch mehr gegessen als früher. Ernährungsexperten warnen zwar vor der Kalorienbombe, aber man gönnt sich sowas ja auch nicht jeden Tag! Es gibt im Schwarzwald sogar zu Ehren der Schwarzwälder Kirschtorte alle zwei Jahre ein Festival, und zwar in Todtnauberg. Das nächste ist im April 2016.

Apropos – markenrechtlich geschützt ist die Torte allerdings nicht. Das heißt, sie darf überall produziert werden – auch mit Veränderungen.

Foto: Jürgen Jotzo / pixelio.de

 

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