Auf der Rutsche in die Grube, für unzählige Ausflügler und Ferienreisende gehörte und gehört es zur Reise in die Berge. Auch ich habe vor Jahrzehnten schon mit großem Spaß eine Fahrt untertage während eines Urlaubs in der wunderschönen Region gemacht.
Man bekommt einen schwarzen Schutzanzug mit weißen Warnstreifen und kommt sich vor wie ein Grubenarbeiter. Auf gehts zur Grubenbahn. „Glück auf“ bekommt man mit auf den Weg und die Ansage:“Aufsteigen im Reitersitz“. Die kleine grüne Elektrobahn fährt 650 Meter in den Berg hinein. Kurz geht es ein Stück zu Fuß, dann auf einer Holzrutsche weitere 34 Meter hinab.
Das Salzbergwerk Berchtesgaden ist das älteste aktive Bergwerk Deutschlands – und bietet Einblick in 500 Jahre Geschichte! Im Jahre 1517 wurde der erste Stollen geschlagen. Heute noch arbeiten 50 aktive Begleute unter Tage, wie der Tourismus-Leiter erklärt. Aber das ist kein Vergleich zu den rund 360 000 Besuchern pro Jahr!
Die Zeitreise unter Tage geht zum Spiegelsee, der 30 % Salzgehalt hat. Zum Vergleich: Das Meer hat drei bis 4. Dann gibt es eine mystische Floßfahrt und später viel Wissenwertes zu Salzentstehung, großen Maschinen, endlose Pipelines und Wetterschächten. Dann noch eine Rutsche und ein Aufzug. Schon spuckt die Grubenbahn die Freizeitbergleute wieder aus. Was alle von den vielen Informationen ganz besonders behalten haben: Salz ist kostbar.
Weniger abenteuerlich, aber nicht weniger schön ist ein Besuch des Heilstollens des Salzbergwerks. Der wurde 1990 für die Behandlung von Atemwegsbeschwerden gebaut. Schon vor der hölzernen Eingangspforte wird es lauschig und zum Wohlfühlen: Straßenschuhe aus Hausschlappen an. Mit einer kuschligen Decke geht es auf eine der rund 70 Liegen am Solebrunnen. 14 Grad ist die ständige Temperatur im Heilstollen. Kleine Lichtquellen schimmern gelb und rot. Wer will, bekommt sogar eine Wärmflasche.
Es folgt Tiefenentspannung, Wasserrauschen, Sphärenklänge. So mancher schläft wohlig ein und muss womöglich am Schnarchen gehindert werden! Dann ist die schöne Zeit vorbei. Es heißt strecken, aufstehen. Ein Glas Wasser wird noch gereicht, mit Sole. Neben Entspannungs- gibt es Gesundheitseinfahrten. Als unterstützende Therapie, beispielsweise für Allergiker, so wird erklärt. Abgeschirmt vom Elektrosmog unter Tonnen reinem Steinsalz ist die Luft fühlbar pollenfrei.
Aber durchatmen geht in Berchtesgaden auch außerhalb des Heilstollens. Die Region hat vieles zu bieten, Tradition, wunderbare Landschaften, vom Essen gar nicht zu reden.
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