Wer kennt dieses Lied nicht, dass die Italien-Sehnsucht besingt. Ein absolutes Muss für jeden Rombesucher! Es ist aber auch ein wunderschönes Bauwerk, könnte man immer wieder hin. Ich hatte das Glück, schon einige Male dort zu sein und die obligatorischen Münzen in den Brunnen zu werfen.
Es war einmal ein zauberhafter romantischer Ort, mit Meeresgestalten und Göttern aus Travertinstein und Marmor. Sie leuchten golden, der üppige Wasserfall im Zentraum des Brunnens rauscht. Früher war es auch nachts hier sehr still. Aber spätestens, als Fellini seinen berühmten, Oscar-gekrönten Film „La Dolce Vita“ hier drehte, 1960, war das vorbei. Unvergessen ist die Szene, wo Anita Ekberg in den Brunnen sprang und Marcello Mastroianni ihr folgte.
Mit dem einsetzenden Massentourismus sind selbst nachts die Touristen unterwegs und belagern den 50 m langen Beckenrand. Tagsüber geht es fast wie auf dem Jahrmarkt zu. Nicht nur in der warmen Jahreszeit, auch im Winter drängen die Leute in Scharen hierhin. Trotzdem hat das wunderbare Kunstwerk seinen Charme nicht verloren.
Hautpattraktion ist die Sache mit den Münzen: Man muss sie mit der linken Hand nach hinten über die rechte Schulter ins Wasser werfen, dann kommt man einer Legende nach ganz bestimmt irgendwann wieder zurück nach Rom! Und natürlich darf das Erinnerungsfoto dann nicht fehlen. Woher der Brauch eigentlich stammt, weiß niemand so genau. Populär wurde er durch einen anderen Film, nämlich „Drei Münzen im Brunnen“ von 1954. Auf diese Weise häufen sich täglich sagenhafte 3000 Euro im Trevi-Brunnen an. Im Laufe des Jahres kommt so die beachtliche Zahl von fast einer Million Euro zusammen. Was die Touristen in den Brunnen lassen, darf die Caritas traditionell einmal wöchentlich für wohltätige Zwecke herausfischen.
Da gibt es jetzt das Problem, von dem die Touristen nichts wissen: Das Geld könnte die Stadt Rom gut gebrauchen, denn der Trevi-Brunnen müsste dringend grundlegend restauriert werden. Das ergab letzten Sommer eine Untersuchung der Bausubstanz. Schon mehrfach sind Steine aus dem Mauerwerk gefallen. Aber die Stadt mit ihren unzähligen Kunst- und Kulturschätzen ist finanziell überfordert, sie alle zu erhalten. Nicht nur Rom, ganz Italien ist so reich an Kunstschätzen wie kein anderes Land der Welt, 47-Unesco-Weltkulturerbe-Stätten und 5000 Museen gibt es.
Für die Fontana di Trevi springt jetzt ein bekanntes Modehaus ein, um den weltberühmten Brunnen vor dem Verfall zu bewahren. Fendi, vor allem bekannt für seine Handtaschen, stellt sagenhafte 2,5 Millionen Euro für die Sanierung zur Verfügung. Roms Bürgermeister betont, dass das Unternehmen keine Gegenleistung fordere. Es wir lediglich eine kleine Dankestafel neben dem Brunnen angebracht.
„Fendi for Fountains“ nennt das Modehaus Fendi seine Rettungsaktion, die auch noch vier kleinere Brunnen in der Stadt einbezieht. Rom ist die Heimat der Familie Fendi, das verpflichtet sie. Natürlich diene das Sponsoring des Trevi-Brunnens auch der Imagepflege, so räumte die Firmenleitung ein. Karl Lagerfeld, der seit 1965 für Fendi arbeitet, will die Restaurierung mit einem Fotobuch begleiten. Es ist ja bekannt, dass er gerne fotografiert. Er bereite einen sehr kostbaren Band vor, „Eine Hommage an das Wasser als Essenz des Lebens“, so ließ er verlauten.
Wie auch immer, der Trevi-Brunnen wird sicher wieder so schön wie vor werden. Also ist das eine Gelegenheit, mal wieder hin zu fahren! Nicht nur seinetwegen, überhaupt ist Rom unbeschreiblich schön. Und außerdem habe ich ja „Three Coins in the Fountain“ geworfen.
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de