Feurige Gewürze – tun im Winter gut…

402656_web_R_by_BirgitH_pixelio.deWenn im Winter der Himmel wieder trostlos grau ist, fröstelt man schon beim Anblick. Da wünscht man sich einen heißen Tee oder eine mollige Decke. Aber warum nicht auch mal ins Gewürzregal schauen? Denn manche der Scharfmacher eignen sich nicht nur zum Wärmen, sie heben auch unsere Laune – oder beides.

Während wir hier das wohlige warme Gefühl gern haben, das gut geschärftes Essen bei uns hervorruft, ist es kurioserweise in den heißen Regionen der Erde ein wichtiges anderes Element. Das von der Schärfe verursachte Schwitzen sorge dort für willkommene Abwechslung, so erklärt ein Experte. Außerdem werde die antibakterielle und pilzhemmende Wirkung von Scharfmachern wie Chili und Ingwer als Vorsichtsmaßnahme gegen Bakterienwachstum geschätzt. Das hat sich auch die Naturmedizin zunutze gemacht.

Aber wir hierzulande genießen vor allem den kulinarischen Aspekt. Die Sensorleistung der Geschmackspapillen wird derart intensiviert, dass die verschiedenen Grundgeschmacksrichtungen viel genauer wahrgenommen werden können. Bis zu dem Punkt, so der Fachmann, wo der Schärfereiz alle anderen Eindrücke überstrahlt – und zu eine vermehrten Ausschüttung des Glückshormons Endorphin führt.

Was sind die besten Scharfmacher? Eine kleine Auswahl, von Kennern empfohlen: Senf – Schon seit dem Mittelalter sind die öligen, sehr haltbaren Senfkörner als preiswertes Schärfungsmittel beliebt. Die brennende Schärfe entwickelt sich nur, wenn die Körner zerstoßen und mit Wasser vermischt werden. Weiße Senfkörner sind eher süßlich, braun scharf, die schwarzen enthalten besonders viel Singrin und sind beißend scharf. Langes Kochen vertragen nur die hellen Körner. Auch Senfpulver sollte man erst am Schluss an heiße Speisen wie Saucen und Eintöpfe geben und nur bei schwacher Hitze umrühren.

Ingwer – Längst ist der Scharfmacher nicht nur in Asien beliebt. (Auch Lieblingsgewürz der Autorin!) Wenn man ein Stück Ingwer auseinander schneidet, entfaltet sich sein zitronenartiges, erfrischend scharfes Aroma. Gerade richtig für eine Möhrensuppe, Schmorgerichte wie Huhn und Wild, um nur einige zu nennen. Kandiert ist er eine wichtige Zutat für speziell die Weihnachtsbäckerei. Ingwer ist aber auch in der Medizin sehr gut zu gebrauchen, bekämpft Übelkeit und wirkt entzündungshemmend. Eine Tasse Ingwertee ist unschlagbar bei Kälte. Dazu lediglich einige Ingwerwurzelscheiben mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen.

Curry – Currypulver ist, wie man weiß, eine Mischung aus verschiedenen Gewürzen, je nach Herkunft unterschiedlich scharf. S sind Gewürzmischungen aus heißen Regionen wie der orange Thai-Curry deutlich schärfer als etwa „Garam masala“ aus Indien, die Mutter aller Currys.

Chili – Die Chilischote gilt als die Königin unter den Scharfmachern. Beim Verarbeiten frischer Schoten wird empfohlen, Handschuhe anzuziehen. Selbst in einer Mahlzeit verarbeitet erzeuge Chili noch ein extrem starkes Brennen im Mund und Hitzegefühl, das einem den Schweiß auf die Stirn treibt, so wird erläutert. Sinnigerweise aber empfinde der Körper das Brennen als Schmerz, deswegen löst dies eine Produktion von Endorphinen aus – körpereigene Schmerzkiller, die das Glücksempfinden steigern! Wenn der Schmerz wieder geht, werden noch mal Endorphine ausgeschüttet. Die Menge Chili ist aber nicht für den Schärfegrad entscheidend, sondern die Art.

Pfeffer – er ist der kleine Bruder des Chili. Kommt zwar nicht an die Schärfe des Chili heran, aber eine gut gepfefferte Mahlzeit lässt die Füße warm werden und regt die Durchblutung an. Egal, ob schwarz, grün, weiß oder rot – es handelt sich um dieselbe Pflanze. Allein Erntezeitpunkt und Fermentierung in der Sonne sorgen für die unterschiedliche Färbung. Der rote Pfeffer ist der schärfste, er hat sowohl den würzigen Geschmack des schwarzen wie auch die Frische des grünen Pfeffers.

Foto: BirgitH / pixelio.de

 

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