Es gibt unzählige Redewendungen, die uns so geläufig sind, dass wir gar nicht überlegen, warum sie so sind. Wie sie halt sind! Denn sie haben alle einen Ursprung, meist schon in weit zurückliegenden Jahren zu suchen.
Anbei noch mal eine kleine Anzahl der vielen: Also wie ist es, wenn man schlau wie Meister Lampe ist? Oder derjenige, der weiß, wie der Hase läuft? Der weiß neben genau Bescheid! Aber wo ist denn der Zusammenhang zwischen Wissen und Hase? Diese Redewendung kannte man schon im 13. Jahrhundert. Denn das wusste man, dass der Hase eingeschickter Läufer ist. Um seinen Feinden zu entkommen, schlägt er ja bekanntlich Haken und wechselt oft die Richtung. Wer also vorher schon durchschaut hatte, wo es langging, hatte also den Durchblick.
Dann der Begriff der Limousine für ein schönes Auto, also ein geschlossenes mit Verdeck, um genau zu sein. Bevor es Autos gab, musste man ja die Kutsche nehmen. In der französischen Region Limousin trugen die Fuhrleute der Kutschen einen wetterfesten Ziegenhaarmantel, der dicht verschlossen war und Limousine genannt wurde. Und genauso viel Schutz gibt eben das gleichnamige Auto.
Woher kommen die Kekse? Zu einem echten Kaffeekränzchen oder zum Tee gehören sie neben Kuchen dazu, die Kekse. Bis Anfang des 20. Jahrhundert gab es keinen deutschen Namen dafür, lediglich das englische „cakes“ für Kuchen. Erst der Fabrikant Hermann Bahlsen deutschte den Begriff ein. Von 1911 an hießen seine süßen Gebäcke offiziell Kekse. Auch aus seiner Cakes-Fabrik bei Hannover wurde die Keksfabrik Bahlsen.
Schlitzohr – wie geläufig ist diese Redewendung für einen gerissenen Kerl, einen Schlawiner. Wieso hat das mit einem Ohr zu tun. Auch diese Redewendung stammt schon aus dem Mittelalter. Wenn damals ein Geselle gegen die Regeln seiner Zunft verstieß, wurde ihm der Ohrring, der ihn als Mitglied auswies, herausgerissen. Nun hatte er fortan einen Schlitz im Ohr!
Wie oft haben wir uns schon mal verfranzt. Ganz geläufig kommt uns das über die Lippen, ohne dass jemand daran denkt, wo da wohl ein Zusammenhang ist. Auf welchen Franz geht das wohl zurück? Im ersten Weltkrieg nannte man den Navigator im zweisitzigen Flugzeug Franz. Hatte der sich vertan, hat sich Emil, so nannte man die Piloten, vertan. So einfach ist das!
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